Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.sich von 4 Königen aufwarten, die seine Vasallen waren.1) Jedenfalls werden auch alle altchristliche Symbole um so leichter und besser verstanden, je mehr sie an die alte heidnische Symbolik angeknüpft werden, wie z. B. die 3 Nägel und 3 Dornen Christi an die 3gestaltige, 3köpfige, 3leibige Hekate2) (in coelo Luna, in terra Diana, apud inferos Hecate) angeknüpft werden dürfte. Horatius, carm. III. 22, ruft zur Diana:
Ramler übersetzt:
Bei Virgil Aen. 4, 511 heisst es: Tergeminamque Hecaten, tria virginis ora Dianae. Daran schliesst sich bei Horatius epist. I. 1, 36:
Theocrit Idyll. 2, 43 spricht: "[fremdsprachliches Material] [fremdsprachliches Material]" - Tibull 1, 2, 56 ruft: Ter cane, ter dictis despue carminibus. - Die 3 christlichen Nägel (welche sich auch am Altarbilde zu Wechselburg in Sachsen finden)3) und Dornen möchten demnach keineswegs auf die 3 göttlichen Personen, als vielmehr etwa auf das Leben, Sterben und die Wiederauferstehung Christi, - auf die Erde, die Unterwelt und den Himmel, - auf den dreimal Heiligen und Anbetungswürdigen, - auf Den, der da ist, da war und da sein wird, zu deuten sein. Uebrigens ist auf einem Mosaikboden im Dome zu Hildes- 1) Winckelmann's Werke, IV. S. 139. 2) Vergl. deren Darstellungen bei Wieseler, Denkmäler der alten Kunst, II. 3) Schnaase, V. S. 753.
sich von 4 Königen aufwarten, die seine Vasallen waren.1) Jedenfalls werden auch alle altchristliche Symbole um so leichter und besser verstanden, je mehr sie an die alte heidnische Symbolik angeknüpft werden, wie z. B. die 3 Nägel und 3 Dornen Christi an die 3gestaltige, 3köpfige, 3leibige Hekate2) (in coelo Luna, in terra Diana, apud inferos Hecate) angeknüpft werden dürfte. Horatius, carm. III. 22, ruft zur Diana:
Ramler übersetzt:
Bei Virgil Aen. 4, 511 heisst es: Tergeminamque Hecaten, tria virginis ora Dianae. Daran schliesst sich bei Horatius epist. I. 1, 36:
Theocrit Idyll. 2, 43 spricht: „[fremdsprachliches Material] [fremdsprachliches Material]“ – Tibull 1, 2, 56 ruft: Ter cane, ter dictis despue carminibus. – Die 3 christlichen Nägel (welche sich auch am Altarbilde zu Wechselburg in Sachsen finden)3) und Dornen möchten demnach keineswegs auf die 3 göttlichen Personen, als vielmehr etwa auf das Leben, Sterben und die Wiederauferstehung Christi, – auf die Erde, die Unterwelt und den Himmel, – auf den dreimal Heiligen und Anbetungswürdigen, – auf Den, der da ist, da war und da sein wird, zu deuten sein. Uebrigens ist auf einem Mosaikboden im Dome zu Hildes- 1) Winckelmann’s Werke, IV. S. 139. 2) Vergl. deren Darstellungen bei Wieseler, Denkmäler der alten Kunst, II. 3) Schnaase, V. S. 753.
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sich von 4 Königen aufwarten, die seine Vasallen waren. 1) Jedenfalls werden auch alle altchristliche Symbole um so leichter und besser verstanden, je mehr sie an die alte heidnische Symbolik angeknüpft werden, wie z. B. die 3 Nägel und 3 Dornen Christi an die 3gestaltige, 3köpfige, 3leibige Hekate 2) (in coelo Luna, in terra Diana, apud inferos Hecate) angeknüpft werden dürfte. Horatius, carm. III. 22, ruft zur Diana:
Montium custos nemorumque, Virgo,
Quae Iaborantes utero puellas
Ter vocata audis adimisque leto,
Diva triformis.
Ramler übersetzt:
Göttin, die du Wäldern und Bergen vorstehst,
Und von Leibesbürde gedrückte Jungfrauen,
Dreymal – o Dreyfaltige! – angerufen.
Hörest und rettest.
Bei Virgil Aen. 4, 511 heisst es: Tergeminamque Hecaten, tria virginis ora Dianae. Daran schliesst sich bei Horatius epist. I. 1, 36:
sunt certa piacula, quae te
Ter pure lecto poterunt recreare libello.
Theocrit Idyll. 2, 43 spricht: „_ _ “ – Tibull 1, 2, 56 ruft: Ter cane, ter dictis despue carminibus. – Die 3 christlichen Nägel (welche sich auch am Altarbilde zu Wechselburg in Sachsen finden) 3) und Dornen möchten demnach keineswegs auf die 3 göttlichen Personen, als vielmehr etwa auf das Leben, Sterben und die Wiederauferstehung Christi, – auf die Erde, die Unterwelt und den Himmel, – auf den dreimal Heiligen und Anbetungswürdigen, – auf Den, der da ist, da war und da sein wird, zu deuten sein. Uebrigens ist auf einem Mosaikboden im Dome zu Hildes-
1) Winckelmann’s Werke, IV. S. 139.
2) Vergl. deren Darstellungen bei Wieseler, Denkmäler der alten Kunst, II.
3) Schnaase, V. S. 753.
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