Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

Bild:
<< vorherige Seite

gar; aber wenn Speise für einen Tapfern hinein gethan ward, kochte sie sogleich.

8) Der Wetzstein des Tudwal Tudclud. Wenn das Schwert eines tapfern Mannes daran geschliffen war und irgend einer damit verwundet ward, musste er sterben; wenn aber ein Feigling sein Schwert darauf schärfte, that es keinen Schaden.

9) Das Kleid des Padarn Beisrudd. Wenn ein Mann von edler Geburt es anzog, stand es ihm wohl; wenn aber ein Bauer, passte es nirgends.


und
10) und 11) Die Pfanne und Schüssel des Rheggenydd Ysgolhaig, worin man jede verlangte Speise finden konnte.

12) Das Schachbrett der Gwenddolen, wie angegeben.

13) Der Mantel Arthurs mit den bezeichneten Eigenschaften, wofür aber auch der Mantel des Tegau Eurvron genannt wird, den nur Frauen ganz reinen Wandels anlegen konnten.1)

In Chaucer's Canterbury Tales, Canterbury Geschichten, ist diesem bretonischen Sagenkreise nachgeahmt, dass dem Könige Cambusean ein Gesandter des indischen Königs als Zeichen der Hochachtung überbringt ein ehernes Ross, einen Spiegel und ein Schwert, und seiner Tochter Canacee einen Ring. Das Ross, dessen Bewegung durch den Druck auf eine geheime Feder vermittelt wird, trägt seinen Reiter binnen 24 Stunden nach dessen Willen an jeden Ort der Welt; der Spiegel zeigt dem König alle geheimen Gefahren, welche sein Reich bedrohen, und der Hieb des Schwertes durchdringt Alles, wobei die Wunde, die es schlägt, nur dadurch geheilt werden kann, dass seine flache Klinge es berührt. Den Ring endlich muss Canacee am Daumen oder im Beutel tragen, und dann versteht sie, durch die magische Kraft desselben, die Sprache aller Vögel und erkennt die arzneiwissenschaftliche Potenz jedes Gewächses.2)

In gewissem Gegensatze zu diesen 13 Reichskleinodien, Wunderdingen der britischen Insel, welche vormals zu Caerleon am Usk aufbewahrt wurden und die mit Myrd-

1) San-Marte, Beiträge, S. 61
2) Büchner, Gesch. der englischen Poesie, I. S. 25.

gar; aber wenn Speise für einen Tapfern hinein gethan ward, kochte sie sogleich.

8) Der Wetzstein des Tudwal Tudclud. Wenn das Schwert eines tapfern Mannes daran geschliffen war und irgend einer damit verwundet ward, musste er sterben; wenn aber ein Feigling sein Schwert darauf schärfte, that es keinen Schaden.

9) Das Kleid des Padarn Beisrudd. Wenn ein Mann von edler Geburt es anzog, stand es ihm wohl; wenn aber ein Bauer, passte es nirgends.


und
10) und 11) Die Pfanne und Schüssel des Rheggenydd Ysgolhaig, worin man jede verlangte Speise finden konnte.

12) Das Schachbrett der Gwenddolen, wie angegeben.

13) Der Mantel Arthurs mit den bezeichneten Eigenschaften, wofür aber auch der Mantel des Tegau Eurvron genannt wird, den nur Frauen ganz reinen Wandels anlegen konnten.1)

In Chaucer’s Canterbury Tales, Canterbury Geschichten, ist diesem bretonischen Sagenkreise nachgeahmt, dass dem Könige Cambusean ein Gesandter des indischen Königs als Zeichen der Hochachtung überbringt ein ehernes Ross, einen Spiegel und ein Schwert, und seiner Tochter Canacee einen Ring. Das Ross, dessen Bewegung durch den Druck auf eine geheime Feder vermittelt wird, trägt seinen Reiter binnen 24 Stunden nach dessen Willen an jeden Ort der Welt; der Spiegel zeigt dem König alle geheimen Gefahren, welche sein Reich bedrohen, und der Hieb des Schwertes durchdringt Alles, wobei die Wunde, die es schlägt, nur dadurch geheilt werden kann, dass seine flache Klinge es berührt. Den Ring endlich muss Canacee am Daumen oder im Beutel tragen, und dann versteht sie, durch die magische Kraft desselben, die Sprache aller Vögel und erkennt die arzneiwissenschaftliche Potenz jedes Gewächses.2)

In gewissem Gegensatze zu diesen 13 Reichskleinodien, Wunderdingen der britischen Insel, welche vormals zu Caerleon am Usk aufbewahrt wurden und die mit Myrd-

1) San-Marte, Beiträge, S. 61
2) Büchner, Gesch. der englischen Poesie, I. S. 25.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0152" n="132"/>
gar; aber wenn Speise für einen Tapfern hinein gethan ward, kochte sie sogleich.</p><lb/>
        <p>8) Der Wetzstein des Tudwal Tudclud. Wenn das Schwert eines tapfern Mannes daran geschliffen war und irgend einer damit verwundet ward, musste er sterben; wenn aber ein Feigling sein Schwert darauf schärfte, that es keinen Schaden.</p><lb/>
        <p>9) Das Kleid des Padarn Beisrudd. Wenn ein Mann von edler Geburt es anzog, stand es ihm wohl; wenn aber ein Bauer, passte es nirgends.</p>
        <p><lb/>
und<lb/><lb/>
10) und 11) Die Pfanne und Schüssel des Rheggenydd Ysgolhaig, worin man jede verlangte Speise finden konnte.</p><lb/>
        <p>12) Das Schachbrett der Gwenddolen, wie angegeben.</p><lb/>
        <p>13) Der Mantel Arthurs mit den bezeichneten Eigenschaften, wofür aber auch der Mantel des Tegau Eurvron genannt wird, den nur Frauen ganz reinen Wandels anlegen konnten.<note place="foot" n="1)">San-Marte, Beiträge, S. 61<lb/></note></p>
        <p>
     In Chaucer&#x2019;s Canterbury Tales, Canterbury Geschichten, ist diesem bretonischen Sagenkreise nachgeahmt, dass dem Könige Cambusean ein Gesandter des indischen Königs als Zeichen der Hochachtung überbringt ein ehernes Ross, einen Spiegel und ein Schwert, und seiner Tochter Canacee einen Ring. Das Ross, dessen Bewegung durch den Druck auf eine geheime Feder vermittelt wird, trägt seinen Reiter binnen 24 Stunden nach dessen Willen an jeden Ort der Welt; der Spiegel zeigt dem König alle geheimen Gefahren, welche sein Reich bedrohen, und der Hieb des Schwertes durchdringt Alles, wobei die Wunde, die es schlägt, nur dadurch geheilt werden kann, dass seine flache Klinge es berührt. Den Ring endlich muss Canacee am Daumen oder im Beutel tragen, und dann versteht sie, durch die magische Kraft desselben, die Sprache aller Vögel und erkennt die arzneiwissenschaftliche Potenz jedes Gewächses.<note place="foot" n="2)">Büchner, Gesch. der englischen Poesie, I. S. 25.</note></p>
        <p>
 In gewissem Gegensatze zu diesen 13 Reichskleinodien, Wunderdingen der britischen Insel, welche vormals zu Caerleon am Usk aufbewahrt wurden und die mit Myrd-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[132/0152] gar; aber wenn Speise für einen Tapfern hinein gethan ward, kochte sie sogleich. 8) Der Wetzstein des Tudwal Tudclud. Wenn das Schwert eines tapfern Mannes daran geschliffen war und irgend einer damit verwundet ward, musste er sterben; wenn aber ein Feigling sein Schwert darauf schärfte, that es keinen Schaden. 9) Das Kleid des Padarn Beisrudd. Wenn ein Mann von edler Geburt es anzog, stand es ihm wohl; wenn aber ein Bauer, passte es nirgends. und 10) und 11) Die Pfanne und Schüssel des Rheggenydd Ysgolhaig, worin man jede verlangte Speise finden konnte. 12) Das Schachbrett der Gwenddolen, wie angegeben. 13) Der Mantel Arthurs mit den bezeichneten Eigenschaften, wofür aber auch der Mantel des Tegau Eurvron genannt wird, den nur Frauen ganz reinen Wandels anlegen konnten. 1) In Chaucer’s Canterbury Tales, Canterbury Geschichten, ist diesem bretonischen Sagenkreise nachgeahmt, dass dem Könige Cambusean ein Gesandter des indischen Königs als Zeichen der Hochachtung überbringt ein ehernes Ross, einen Spiegel und ein Schwert, und seiner Tochter Canacee einen Ring. Das Ross, dessen Bewegung durch den Druck auf eine geheime Feder vermittelt wird, trägt seinen Reiter binnen 24 Stunden nach dessen Willen an jeden Ort der Welt; der Spiegel zeigt dem König alle geheimen Gefahren, welche sein Reich bedrohen, und der Hieb des Schwertes durchdringt Alles, wobei die Wunde, die es schlägt, nur dadurch geheilt werden kann, dass seine flache Klinge es berührt. Den Ring endlich muss Canacee am Daumen oder im Beutel tragen, und dann versteht sie, durch die magische Kraft desselben, die Sprache aller Vögel und erkennt die arzneiwissenschaftliche Potenz jedes Gewächses. 2) In gewissem Gegensatze zu diesen 13 Reichskleinodien, Wunderdingen der britischen Insel, welche vormals zu Caerleon am Usk aufbewahrt wurden und die mit Myrd- 1) San-Marte, Beiträge, S. 61 2) Büchner, Gesch. der englischen Poesie, I. S. 25.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-21T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-21T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/152
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/152>, abgerufen am 03.05.2024.