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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Gott und alle Güte, - Wahrheit gegen alle Welt, - Jesus u. s. w. Es ist zuvörderst zu beachten, dass es also verschiedene BardensySteme gab, obgleich die Verschiedenheiten dieser Systeme nicht näher mitgetheilt werden, - und dass jeder einzelne Bardenstuhl bei seinem Entstehen auch einen Wahlspruch wählen musste, nachdem er benannt wurde. Die eigentliche Bedeutung der Logennamen. z. B. Modestia eum Libertate, - Zur Brudertreue, - Les Amis fideIes, - La Fidelite u. s. w. besteht demnach darin, dass der Name der Wahlspruch der Loge ist und sein soll. Das christliche System, welches nur Christen in seine Mitte aufnehmen will, finden wir schon frühe unter den kymrischen Barden, indem nach dem Tode des Königs Arthur zu Loughor ein Stuhl errichtet worden sein soll, welcher der Stuhl des Taliesin, auch der Stuhl der Taufe hiess, weil nur Getaufte zugelassen wurden. Sein Wahlspruch war: Der Stein ist gut mit dem Evangelium. In diesem Wahlspruche ist der Stein vielleicht eine Andeutung des Symboles des rohen oder des cubischen Steines, welches auch den kymrischen Barden bekannt war; der maurerische rohe und cubische Stein können leicht die letzten Ausläufer des keltischen oder druidischen Steincultus sein. Unter den übrigen Namen oder Wahrsprüchen der spätern Bardenstühle, welche Walter, S. 273, mittheilt, haben noch einen maurerischen Anklang: Erwachet! es ist Tag, - Ein Freund wiegt hundert starke Männer auf. - Ein neuer Bardenstuhl konnte gültig und bleibend nur eingesetzt werden, wenn dieses drei Bardenversammlungen beschlossen hatten,1) d. h. in der ersten Bardenversammlung musste dazu der Antrag gestellt, in der zweiten derselbe erörtert und in der dritten entschieden werden. Die beschliessende Bardenversammluno, ist wohl diejenige des betreffenden Landes, in welchem der neue Bardenstuhl errichtet werden soll, und vertritt somit die maurerische Grossloge. Sollte ein ruhender Bardenstuhl, d. h. einer, der seit Menschengedenken nicht besetzt gewesen, wieder erneuert werden,

1) Walter, S. 272 und 277

Gott und alle Güte, – Wahrheit gegen alle Welt, – Jesus u. s. w. Es ist zuvörderst zu beachten, dass es also verschiedene BardensySteme gab, obgleich die Verschiedenheiten dieser Systeme nicht näher mitgetheilt werden, – und dass jeder einzelne Bardenstuhl bei seinem Entstehen auch einen Wahlspruch wählen musste, nachdem er benannt wurde. Die eigentliche Bedeutung der Logennamen. z. B. Modestia eum Libertate, – Zur Brudertreue, – Les Amis fidèIes, – La Fidelité u. s. w. besteht demnach darin, dass der Name der Wahlspruch der Loge ist und sein soll. Das christliche System, welches nur Christen in seine Mitte aufnehmen will, finden wir schon frühe unter den kymrischen Barden, indem nach dem Tode des Königs Arthur zu Loughor ein Stuhl errichtet worden sein soll, welcher der Stuhl des Taliesin, auch der Stuhl der Taufe hiess, weil nur Getaufte zugelassen wurden. Sein Wahlspruch war: Der Stein ist gut mit dem Evangelium. In diesem Wahlspruche ist der Stein vielleicht eine Andeutung des Symboles des rohen oder des cubischen Steines, welches auch den kymrischen Barden bekannt war; der maurerische rohe und cubische Stein können leicht die letzten Ausläufer des keltischen oder druidischen Steincultus sein. Unter den übrigen Namen oder Wahrsprüchen der spätern Bardenstühle, welche Walter, S. 273, mittheilt, haben noch einen maurerischen Anklang: Erwachet! es ist Tag, – Ein Freund wiegt hundert starke Männer auf. – Ein neuer Bardenstuhl konnte gültig und bleibend nur eingesetzt werden, wenn dieses drei Bardenversammlungen beschlossen hatten,1) d. h. in der ersten Bardenversammlung musste dazu der Antrag gestellt, in der zweiten derselbe erörtert und in der dritten entschieden werden. Die beschliessende Bardenversammluno, ist wohl diejenige des betreffenden Landes, in welchem der neue Bardenstuhl errichtet werden soll, und vertritt somit die maurerische Grossloge. Sollte ein ruhender Bardenstuhl, d. h. einer, der seit Menschengedenken nicht besetzt gewesen, wieder erneuert werden,

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[113/0133] Gott und alle Güte, – Wahrheit gegen alle Welt, – Jesus u. s. w. Es ist zuvörderst zu beachten, dass es also verschiedene BardensySteme gab, obgleich die Verschiedenheiten dieser Systeme nicht näher mitgetheilt werden, – und dass jeder einzelne Bardenstuhl bei seinem Entstehen auch einen Wahlspruch wählen musste, nachdem er benannt wurde. Die eigentliche Bedeutung der Logennamen. z. B. Modestia eum Libertate, – Zur Brudertreue, – Les Amis fidèIes, – La Fidelité u. s. w. besteht demnach darin, dass der Name der Wahlspruch der Loge ist und sein soll. Das christliche System, welches nur Christen in seine Mitte aufnehmen will, finden wir schon frühe unter den kymrischen Barden, indem nach dem Tode des Königs Arthur zu Loughor ein Stuhl errichtet worden sein soll, welcher der Stuhl des Taliesin, auch der Stuhl der Taufe hiess, weil nur Getaufte zugelassen wurden. Sein Wahlspruch war: Der Stein ist gut mit dem Evangelium. In diesem Wahlspruche ist der Stein vielleicht eine Andeutung des Symboles des rohen oder des cubischen Steines, welches auch den kymrischen Barden bekannt war; der maurerische rohe und cubische Stein können leicht die letzten Ausläufer des keltischen oder druidischen Steincultus sein. Unter den übrigen Namen oder Wahrsprüchen der spätern Bardenstühle, welche Walter, S. 273, mittheilt, haben noch einen maurerischen Anklang: Erwachet! es ist Tag, – Ein Freund wiegt hundert starke Männer auf. – Ein neuer Bardenstuhl konnte gültig und bleibend nur eingesetzt werden, wenn dieses drei Bardenversammlungen beschlossen hatten, 1) d. h. in der ersten Bardenversammlung musste dazu der Antrag gestellt, in der zweiten derselbe erörtert und in der dritten entschieden werden. Die beschliessende Bardenversammluno, ist wohl diejenige des betreffenden Landes, in welchem der neue Bardenstuhl errichtet werden soll, und vertritt somit die maurerische Grossloge. Sollte ein ruhender Bardenstuhl, d. h. einer, der seit Menschengedenken nicht besetzt gewesen, wieder erneuert werden, 1) Walter, S. 272 und 277

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/133>, abgerufen am 25.11.2024.