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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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verschiedenen Zeiten und Orten, des Dädalos genannt werden; nach Thiersch (S. 36 Anm. 28) werden alle Künstler vor Phidias unter dem Namen des Dädalos zusammengefasst. Ohne Zweifel waren diese Künstler auch Baukünstler und Baumeister, die Werkstätte zugleich eine Bauhütte, wie es auch Thiersch, S. 135, anzusehen scheint.

Auch die Kunstschule auf Kreta,1) die schon in den frühesten Zeiten in der Erzarbeit sich auszeichnenden und berühmten Kureten und Daktylen, war eine ägyptische Gründung mit der attischen, und beide Kunstschulen werden mit einander durch Dädalos in Verbindung gebracht. Die kretischen Mysterien, die Mysterien der Kureten und Daktylen, gestatten zugleich die Vermuthung, dass die Kunstwerkstätten in Griechenland von den ägyptischen Priestern und Einwanderern ursprünglich als Mysterienanstalten wie in Aegypten eingerichtet worden seien. Dass die kretische Kunstschule namentlich auch eine Bauhütte gewesen, erhellt aus der Nachricht bei Vitruvius de Architect. VIII in Prooem., gegen den Anfang der Olympiaden sei aus Knosos, dem Hauptsitz der Dädaliden, Chersiphron nach Asien gezogen und habe dort mit Metagenes, seinem Sohne, den ionischen Tempel der Diana zu Ephesus erbauet. In Knosos erscheinen wieder die dortigen Mysterien2) neben der Kunstwerkstätte oder vielmehr diese in jenen. - Zu Sikyon im Peloponnese, dem alten Mekone, wo Prometheus die Götter betrog, befand sich wohl ebenfalls schon im höchsten Alterthume eine priesterliche Werk- und Kunststätte, welche zu Prometheus in demselben Verhältniss stand, wie die attische, kretische und knossische zu Dädalos.3) Wandernde Priester brachten, wenn nicht überall, doch meistens, mit dem Kultus auch die Anfänge aller Bildung, - der Gewerbe, Künste und Wissenschaften, so in Indien die Brahmanen und in Asien überhaupt die Buddhisten, bei den Germanen die Klostergeistlichen und bei den Griechen die ägyptischen Priester. Anfänglich ist Alles in der Hand und in dem Schatze der priesterlichen Stifter und Lehrer vereint und auch die

1) Thiersch, S. 136.
2) Symbolik, II. S. 501.
3) Thiersch, S. 140 ff.

verschiedenen Zeiten und Orten, des Dädalos genannt werden; nach Thiersch (S. 36 Anm. 28) werden alle Künstler vor Phidias unter dem Namen des Dädalos zusammengefasst. Ohne Zweifel waren diese Künstler auch Baukünstler und Baumeister, die Werkstätte zugleich eine Bauhütte, wie es auch Thiersch, S. 135, anzusehen scheint.

Auch die Kunstschule auf Kreta,1) die schon in den frühesten Zeiten in der Erzarbeit sich auszeichnenden und berühmten Kureten und Daktylen, war eine ägyptische Gründung mit der attischen, und beide Kunstschulen werden mit einander durch Dädalos in Verbindung gebracht. Die kretischen Mysterien, die Mysterien der Kureten und Daktylen, gestatten zugleich die Vermuthung, dass die Kunstwerkstätten in Griechenland von den ägyptischen Priestern und Einwanderern ursprünglich als Mysterienanstalten wie in Aegypten eingerichtet worden seien. Dass die kretische Kunstschule namentlich auch eine Bauhütte gewesen, erhellt aus der Nachricht bei Vitruvius de Architect. VIII in Prooem., gegen den Anfang der Olympiaden sei aus Knosos, dem Hauptsitz der Dädaliden, Chersiphron nach Asien gezogen und habe dort mit Metagenes, seinem Sohne, den ionischen Tempel der Diana zu Ephesus erbauet. In Knosos erscheinen wieder die dortigen Mysterien2) neben der Kunstwerkstätte oder vielmehr diese in jenen. – Zu Sikyon im Peloponnese, dem alten Mekone, wo Prometheus die Götter betrog, befand sich wohl ebenfalls schon im höchsten Alterthume eine priesterliche Werk- und Kunststätte, welche zu Prometheus in demselben Verhältniss stand, wie die attische, kretische und knossische zu Dädalos.3) Wandernde Priester brachten, wenn nicht überall, doch meistens, mit dem Kultus auch die Anfänge aller Bildung, – der Gewerbe, Künste und Wissenschaften, so in Indien die Brahmanen und in Asien überhaupt die Buddhisten, bei den Germanen die Klostergeistlichen und bei den Griechen die ägyptischen Priester. Anfänglich ist Alles in der Hand und in dem Schatze der priesterlichen Stifter und Lehrer vereint und auch die

1) Thiersch, S. 136.
2) Symbolik, II. S. 501.
3) Thiersch, S. 140 ff.
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[97/0117] verschiedenen Zeiten und Orten, des Dädalos genannt werden; nach Thiersch (S. 36 Anm. 28) werden alle Künstler vor Phidias unter dem Namen des Dädalos zusammengefasst. Ohne Zweifel waren diese Künstler auch Baukünstler und Baumeister, die Werkstätte zugleich eine Bauhütte, wie es auch Thiersch, S. 135, anzusehen scheint. Auch die Kunstschule auf Kreta, 1) die schon in den frühesten Zeiten in der Erzarbeit sich auszeichnenden und berühmten Kureten und Daktylen, war eine ägyptische Gründung mit der attischen, und beide Kunstschulen werden mit einander durch Dädalos in Verbindung gebracht. Die kretischen Mysterien, die Mysterien der Kureten und Daktylen, gestatten zugleich die Vermuthung, dass die Kunstwerkstätten in Griechenland von den ägyptischen Priestern und Einwanderern ursprünglich als Mysterienanstalten wie in Aegypten eingerichtet worden seien. Dass die kretische Kunstschule namentlich auch eine Bauhütte gewesen, erhellt aus der Nachricht bei Vitruvius de Architect. VIII in Prooem., gegen den Anfang der Olympiaden sei aus Knosos, dem Hauptsitz der Dädaliden, Chersiphron nach Asien gezogen und habe dort mit Metagenes, seinem Sohne, den ionischen Tempel der Diana zu Ephesus erbauet. In Knosos erscheinen wieder die dortigen Mysterien 2) neben der Kunstwerkstätte oder vielmehr diese in jenen. – Zu Sikyon im Peloponnese, dem alten Mekone, wo Prometheus die Götter betrog, befand sich wohl ebenfalls schon im höchsten Alterthume eine priesterliche Werk- und Kunststätte, welche zu Prometheus in demselben Verhältniss stand, wie die attische, kretische und knossische zu Dädalos. 3) Wandernde Priester brachten, wenn nicht überall, doch meistens, mit dem Kultus auch die Anfänge aller Bildung, – der Gewerbe, Künste und Wissenschaften, so in Indien die Brahmanen und in Asien überhaupt die Buddhisten, bei den Germanen die Klostergeistlichen und bei den Griechen die ägyptischen Priester. Anfänglich ist Alles in der Hand und in dem Schatze der priesterlichen Stifter und Lehrer vereint und auch die 1) Thiersch, S. 136. 2) Symbolik, II. S. 501. 3) Thiersch, S. 140 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/117>, abgerufen am 24.11.2024.