3 Mal 12 Geschenke), seiner Gemahlin dagegen eine gleiche Anzahl russischer Mädchen, Hermelinpelze, Zobel, goldgestickte Mäntel, wofür der Mährenkönig Swiatopolk zum Zeichen seiner Unterwerfung dem Boten zwei Gefässe mit Donauwasser und einen Sack mit Garn (sonst gewöhnlich Erde oder Erde und Gras) mitgeben sollte.1) - Den bei allen finnischen Stämmen sich findenden Namen Jumala für Gott oder die Gottheit überhaupt betrachtet Eckermann als wahrscheinlich mit [fremdsprachliches Material] verwandt und dieser Gott zerfällt bei den alten Lappländern in die Dreiheit der Lichtgottheiten Storjunkare (der grosse Junker oder Herr, Adonis, Adon-Hiram), Tiermes und Baiwe, vielleicht Odhin, Donar und Freyja. Tiermes führt jedenfalls den Blitz oder Hammer und den Bogen des Sonnenlichtes oder den Regenbogen, wie Schwartz dieselben ebenso dem griechischen Apollo beilegen will; auch ist Tiermes der Gott oder der Alte vom Berge wie der deutsche Odhin, der finnische Wäinämoinen-Wanha, oder W.-Ukko, der indische Viva und der olympische Zeus. Der strahlenumkränzte Tiermes steht auch dem Indra und Mitbra gleich und kämpft mit ihnen die selben Kämpfe gegen die Wolken? und Winterdämonen, - ist der Bringer des Lichtes, der Wärme und des Jahressegens. Mit Unrecht meint Eckermann, dass der lappländische Tiermes sein Strahlenhaupt jedenfalls erst mit der Einführung des Christenthums erhalten habe, denn die orientalischen Strahlengottheiten sind weit älter als die christlichen und das Christenthum hat die Heidengötter nicht nur nicht erst verklärt, sondern zu Teufeln und Unholden herabgesetzt, gleichsam in die Hölle aus dem Himmel verwiesen. Auch Vögel, die Symbole der Licht- und Himmelsgötter, erscheinen auf finnischen Siegeln von dem Lichtscheine, nicht Heiligenschein, wie Eckermann, S. 198, sagt, umgeben. Natürlich sind die lappländischen Naturgötter Götter des Lebens wie des Todes und Tiermes herrscht mit der Mutter Jabmo Akko (Demeter, Persephone, Holda, Hel, lsis) auch im Todtenreiche. Jabmo Akko lässt die Todten an ihren Brüsten trinken, bis Tiermes dieselben mit seiner Fackel in das Reich des Lichtes
1) Eckermann, IV. 1. S. 158.
3 Mal 12 Geschenke), seiner Gemahlin dagegen eine gleiche Anzahl russischer Mädchen, Hermelinpelze, Zobel, goldgestickte Mäntel, wofür der Mährenkönig Swiatopolk zum Zeichen seiner Unterwerfung dem Boten zwei Gefässe mit Donauwasser und einen Sack mit Garn (sonst gewöhnlich Erde oder Erde und Gras) mitgeben sollte.1) - Den bei allen finnischen Stämmen sich findenden Namen Jumala für Gott oder die Gottheit überhaupt betrachtet Eckermann als wahrscheinlich mit [fremdsprachliches Material] verwandt und dieser Gott zerfällt bei den alten Lappländern in die Dreiheit der Lichtgottheiten Storjunkare (der grosse Junker oder Herr, Adonis, Adon-Hiram), Tiermes und Baiwe, vielleicht Odhin, Donar und Freyja. Tiermes führt jedenfalls den Blitz oder Hammer und den Bogen des Sonnenlichtes oder den Regenbogen, wie Schwartz dieselben ebenso dem griechischen Apollo beilegen will; auch ist Tiermes der Gott oder der Alte vom Berge wie der deutsche Odhin, der finnische Wäinämoinen-Wanha, oder W.-Ukko, der indische Viva und der olympische Zeus. Der strahlenumkränzte Tiermes steht auch dem Indra und Mitbra gleich und kämpft mit ihnen die selben Kämpfe gegen die Wolken? und Winterdämonen, - ist der Bringer des Lichtes, der Wärme und des Jahressegens. Mit Unrecht meint Eckermann, dass der lappländische Tiermes sein Strahlenhaupt jedenfalls erst mit der Einführung des Christenthums erhalten habe, denn die orientalischen Strahlengottheiten sind weit älter als die christlichen und das Christenthum hat die Heidengötter nicht nur nicht erst verklärt, sondern zu Teufeln und Unholden herabgesetzt, gleichsam in die Hölle aus dem Himmel verwiesen. Auch Vögel, die Symbole der Licht- und Himmelsgötter, erscheinen auf finnischen Siegeln von dem Lichtscheine, nicht Heiligenschein, wie Eckermann, S. 198, sagt, umgeben. Natürlich sind die lappländischen Naturgötter Götter des Lebens wie des Todes und Tiermes herrscht mit der Mutter Jabmo Akko (Demeter, Persephone, Holda, Hel, lsis) auch im Todtenreiche. Jabmo Akko lässt die Todten an ihren Brüsten trinken, bis Tiermes dieselben mit seiner Fackel in das Reich des Lichtes
1) Eckermann, IV. 1. S. 158.
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3 Mal 12 Geschenke), seiner Gemahlin dagegen eine gleiche Anzahl russischer Mädchen, Hermelinpelze, Zobel, goldgestickte Mäntel, wofür der Mährenkönig Swiatopolk zum Zeichen seiner Unterwerfung dem Boten zwei Gefässe mit Donauwasser und einen Sack mit Garn (sonst gewöhnlich Erde oder Erde und Gras) mitgeben sollte.<noteplace="foot"n="1)">Eckermann, IV. 1. S. 158.<lb/></note> - Den bei allen finnischen Stämmen sich findenden Namen Jumala für Gott oder die Gottheit überhaupt betrachtet Eckermann als wahrscheinlich mit <foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"/></foreign> verwandt und dieser Gott zerfällt bei den alten Lappländern in die Dreiheit der Lichtgottheiten Storjunkare (der grosse Junker oder Herr, Adonis, Adon-Hiram), Tiermes und Baiwe, vielleicht Odhin, Donar und Freyja. Tiermes führt jedenfalls den Blitz oder Hammer und den Bogen des Sonnenlichtes oder den Regenbogen, wie Schwartz dieselben ebenso dem griechischen Apollo beilegen will; auch ist Tiermes der Gott oder der Alte vom Berge wie der deutsche Odhin, der finnische Wäinämoinen-Wanha, oder W.-Ukko, der indische Viva und der olympische Zeus. Der strahlenumkränzte Tiermes steht auch dem Indra und Mitbra gleich und kämpft mit ihnen die selben Kämpfe gegen die Wolken? und Winterdämonen, - ist der Bringer des Lichtes, der Wärme und des Jahressegens. Mit Unrecht meint Eckermann, dass der lappländische Tiermes sein Strahlenhaupt jedenfalls erst mit der Einführung des Christenthums erhalten habe, denn die orientalischen Strahlengottheiten sind weit älter als die christlichen und das Christenthum hat die Heidengötter nicht nur nicht erst verklärt, sondern zu Teufeln und Unholden herabgesetzt, gleichsam in die Hölle aus dem Himmel verwiesen. Auch Vögel, die Symbole der Licht- und Himmelsgötter, erscheinen auf finnischen Siegeln von dem Lichtscheine, nicht Heiligenschein, wie Eckermann, S. 198, sagt, umgeben. Natürlich sind die lappländischen Naturgötter Götter des Lebens wie des Todes und Tiermes herrscht mit der Mutter Jabmo Akko (Demeter, Persephone, Holda, Hel, lsis) auch im Todtenreiche. Jabmo Akko lässt die Todten an ihren Brüsten trinken, bis Tiermes dieselben mit seiner Fackel in das Reich des Lichtes
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3 Mal 12 Geschenke), seiner Gemahlin dagegen eine gleiche Anzahl russischer Mädchen, Hermelinpelze, Zobel, goldgestickte Mäntel, wofür der Mährenkönig Swiatopolk zum Zeichen seiner Unterwerfung dem Boten zwei Gefässe mit Donauwasser und einen Sack mit Garn (sonst gewöhnlich Erde oder Erde und Gras) mitgeben sollte. 1) - Den bei allen finnischen Stämmen sich findenden Namen Jumala für Gott oder die Gottheit überhaupt betrachtet Eckermann als wahrscheinlich mit _ verwandt und dieser Gott zerfällt bei den alten Lappländern in die Dreiheit der Lichtgottheiten Storjunkare (der grosse Junker oder Herr, Adonis, Adon-Hiram), Tiermes und Baiwe, vielleicht Odhin, Donar und Freyja. Tiermes führt jedenfalls den Blitz oder Hammer und den Bogen des Sonnenlichtes oder den Regenbogen, wie Schwartz dieselben ebenso dem griechischen Apollo beilegen will; auch ist Tiermes der Gott oder der Alte vom Berge wie der deutsche Odhin, der finnische Wäinämoinen-Wanha, oder W.-Ukko, der indische Viva und der olympische Zeus. Der strahlenumkränzte Tiermes steht auch dem Indra und Mitbra gleich und kämpft mit ihnen die selben Kämpfe gegen die Wolken? und Winterdämonen, - ist der Bringer des Lichtes, der Wärme und des Jahressegens. Mit Unrecht meint Eckermann, dass der lappländische Tiermes sein Strahlenhaupt jedenfalls erst mit der Einführung des Christenthums erhalten habe, denn die orientalischen Strahlengottheiten sind weit älter als die christlichen und das Christenthum hat die Heidengötter nicht nur nicht erst verklärt, sondern zu Teufeln und Unholden herabgesetzt, gleichsam in die Hölle aus dem Himmel verwiesen. Auch Vögel, die Symbole der Licht- und Himmelsgötter, erscheinen auf finnischen Siegeln von dem Lichtscheine, nicht Heiligenschein, wie Eckermann, S. 198, sagt, umgeben. Natürlich sind die lappländischen Naturgötter Götter des Lebens wie des Todes und Tiermes herrscht mit der Mutter Jabmo Akko (Demeter, Persephone, Holda, Hel, lsis) auch im Todtenreiche. Jabmo Akko lässt die Todten an ihren Brüsten trinken, bis Tiermes dieselben mit seiner Fackel in das Reich des Lichtes
1) Eckermann, IV. 1. S. 158.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 751. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/771>, abgerufen am 15.08.2024.
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