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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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men nämlich zwei Haupt- und zwei Nebenjahreszeiten; die Hauptzeiten waren Winter und Sommer, die Nebenzeiten Frühjahr und Späisommer. Die kleinen Eleusinien feierten im Frühjahre, im Blumenmonate Anthesterion, sobald die ersten Blumen blühten, die Zurückkunft oder den Aufgang ([fremdsprachliches Material], auch [fremdsprachliches Material], Ankunft, woher das Fest und der Tempel, wie die Stadt ihren Namen trugen1) der Persophone durch Blumenpflücken und Kränzewinden auf der Frühlingswiese; der Aufgang der Kore aus der Unterwelt war zugleich das Vorbild der in ihrem unterweltlichen Reiche weilenden Seelen der Verstorbenen und dadurch wurde das Frühlingsfest der Kore wie auch ihr Herbstfest zu einer Art von Allerseelenfest, welches sich auch bei den Römern findet.2) Die grossen Eleusinien, das Fest des Niederganges ([fremdsprachliches Material]). der Persephone fiel in das Spätjahr, wenn die Früchte und die Blumen von den Feldern schwanden ([fremdsprachliches Material]); der Niedergang wurde dabei durch mimische Darstellungen aufgeführt, wie z. B. zu Rom eine Priesterin die verschwindende Kore darstellte.3) Eusebius und Clemens von Alexandrien nannten die grossen eleusinischen Feste die Feste der Särge und der Todten. In der Kunst wird die Kore beim Aufgange dargestellt auf einem Wagen mit weissen Rossen fahrend und beim Niedergange auf einem Wagen mit schwarzen Rossen. Mit dem Auf-welcher nur eine Dreitheilung des Jahres bei den Griechen, wie bei den Indern und nach Tacitus bei den Germanen annimmt, von welchen drei Jahrestheilen die Tochter zwei mit der Mutter im Olympe, einen bei Hades zubringe, wie auch in Delphi Dionysos vier Wintermonate, Apollo die acht Sommermonate gehabt habe. Jedoch anerkennt Welker, dass in der Odyssee II, 192 und bei Alkman zu den drei Horen, Frühling, Sommer und Winter, die [fremdsprachliches Material] hinzugefügt, also die Viertheilung des Jahres hergestellt sei.

1) H. Müller, das nordische Griechenthum, Mainz 1844, S. 50; Schömann, Il. S. 357.
2) Preller, a. a. O., S. 228 ff.; Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 150 ff., welcher letztere die eleusinischen Mysterien mit den Lehren Christi in Vergleichung bringt. Die kleinen Eleusinien können jedenfalls mit der christlichen Adventzeit, der Vorbereitungsfeier der Ankunft ([fremdsprachliches Material], adventus) des Herrn der neuen Sonne, des neuen geistigen Lebens verglichen werden.
3) Preller, a. a. O., S. 120 ff.

men nämlich zwei Haupt- und zwei Nebenjahreszeiten; die Hauptzeiten waren Winter und Sommer, die Nebenzeiten Frühjahr und Späisommer. Die kleinen Eleusinien feierten im Frühjahre, im Blumenmonate Anthesterion, sobald die ersten Blumen blühten, die Zurückkunft oder den Aufgang ([fremdsprachliches Material], auch [fremdsprachliches Material], Ankunft, woher das Fest und der Tempel, wie die Stadt ihren Namen trugen1) der Persophone durch Blumenpflücken und Kränzewinden auf der Frühlingswiese; der Aufgang der Kore aus der Unterwelt war zugleich das Vorbild der in ihrem unterweltlichen Reiche weilenden Seelen der Verstorbenen und dadurch wurde das Frühlingsfest der Kore wie auch ihr Herbstfest zu einer Art von Allerseelenfest, welches sich auch bei den Römern findet.2) Die grossen Eleusinien, das Fest des Niederganges ([fremdsprachliches Material]). der Persephone fiel in das Spätjahr, wenn die Früchte und die Blumen von den Feldern schwanden ([fremdsprachliches Material]); der Niedergang wurde dabei durch mimische Darstellungen aufgeführt, wie z. B. zu Rom eine Priesterin die verschwindende Kore darstellte.3) Eusebius und Clemens von Alexandrien nannten die grossen eleusinischen Feste die Feste der Särge und der Todten. In der Kunst wird die Kore beim Aufgange dargestellt auf einem Wagen mit weissen Rossen fahrend und beim Niedergange auf einem Wagen mit schwarzen Rossen. Mit dem Auf-welcher nur eine Dreitheilung des Jahres bei den Griechen, wie bei den Indern und nach Tacitus bei den Germanen annimmt, von welchen drei Jahrestheilen die Tochter zwei mit der Mutter im Olympe, einen bei Hades zubringe, wie auch in Delphi Dionysos vier Wintermonate, Apollo die acht Sommermonate gehabt habe. Jedoch anerkennt Welker, dass in der Odyssee II, 192 und bei Alkman zu den drei Horen, Frühling, Sommer und Winter, die [fremdsprachliches Material] hinzugefügt, also die Viertheilung des Jahres hergestellt sei.

1) H. Müller, das nordische Griechenthum, Mainz 1844, S. 50; Schömann, Il. S. 357.
2) Preller, a. a. O., S. 228 ff.; Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 150 ff., welcher letztere die eleusinischen Mysterien mit den Lehren Christi in Vergleichung bringt. Die kleinen Eleusinien können jedenfalls mit der christlichen Adventzeit, der Vorbereitungsfeier der Ankunft ([fremdsprachliches Material], adventus) des Herrn der neuen Sonne, des neuen geistigen Lebens verglichen werden.
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[652/0672] men nämlich zwei Haupt- und zwei Nebenjahreszeiten; die Hauptzeiten waren Winter und Sommer, die Nebenzeiten Frühjahr und Späisommer. Die kleinen Eleusinien feierten im Frühjahre, im Blumenmonate Anthesterion, sobald die ersten Blumen blühten, die Zurückkunft oder den Aufgang (_ , auch _ , Ankunft, woher das Fest und der Tempel, wie die Stadt ihren Namen trugen 1) der Persophone durch Blumenpflücken und Kränzewinden auf der Frühlingswiese; der Aufgang der Kore aus der Unterwelt war zugleich das Vorbild der in ihrem unterweltlichen Reiche weilenden Seelen der Verstorbenen und dadurch wurde das Frühlingsfest der Kore wie auch ihr Herbstfest zu einer Art von Allerseelenfest, welches sich auch bei den Römern findet. 2) Die grossen Eleusinien, das Fest des Niederganges (_ ). der Persephone fiel in das Spätjahr, wenn die Früchte und die Blumen von den Feldern schwanden (_ ); der Niedergang wurde dabei durch mimische Darstellungen aufgeführt, wie z. B. zu Rom eine Priesterin die verschwindende Kore darstellte. 3) Eusebius und Clemens von Alexandrien nannten die grossen eleusinischen Feste die Feste der Särge und der Todten. In der Kunst wird die Kore beim Aufgange dargestellt auf einem Wagen mit weissen Rossen fahrend und beim Niedergange auf einem Wagen mit schwarzen Rossen. Mit dem Auf-welcher nur eine Dreitheilung des Jahres bei den Griechen, wie bei den Indern und nach Tacitus bei den Germanen annimmt, von welchen drei Jahrestheilen die Tochter zwei mit der Mutter im Olympe, einen bei Hades zubringe, wie auch in Delphi Dionysos vier Wintermonate, Apollo die acht Sommermonate gehabt habe. Jedoch anerkennt Welker, dass in der Odyssee II, 192 und bei Alkman zu den drei Horen, Frühling, Sommer und Winter, die _ hinzugefügt, also die Viertheilung des Jahres hergestellt sei. 1) H. Müller, das nordische Griechenthum, Mainz 1844, S. 50; Schömann, Il. S. 357. 2) Preller, a. a. O., S. 228 ff.; Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 150 ff., welcher letztere die eleusinischen Mysterien mit den Lehren Christi in Vergleichung bringt. Die kleinen Eleusinien können jedenfalls mit der christlichen Adventzeit, der Vorbereitungsfeier der Ankunft (_ , adventus) des Herrn der neuen Sonne, des neuen geistigen Lebens verglichen werden. 3) Preller, a. a. O., S. 120 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/672>, abgerufen am 19.05.2024.