mer, vollständiges Wörterbuch der Myth. Taf. XIX, gegebene Abbildung zeigt. Auch soll die neugeborene und ausgesetzte Kybele von Panthern und Löwen, welche sich hier mit der Hirschkuh berühren, im Gebirge ernährt worden sein. Ebenso erscheint Dionysos häufig auf einem Löwen oder Panther reitend oder diese wilden Thiere folgen sonst bezähmt seinem Triumphzuge. Der kleine Amor, welcher blos eine andere Seite seiner Mutter Aphrodite, der blühenden Erdgöttin ist, erscheint auf einem Löwen reitend (Vollmer Taf. III, Fig. 2) oder wird von einern Widder getragen (Lajard Taf. III, Fig. 2). Auf einer berühmten antiken Gemme fährt die Demeter auf einem von zwei Elephanten gezogenen Wagen, in der linken Hand ein Füllhorn haltend (Vollmer, Taf. XXIV), was gleiehmässig an die indische Durga und an die phrygisch-lydische Kybele erinnert und überhaupt nur eine asiatische Vorstellung ist. Auch Indra reitet auf einem Elephanten (Vollmer Taf. L) und Agni auf einem Widder;1) in Rig-Vedra wird Indra noch gewaltiger Stier genannt und häufig selbst als Stier angerufen. Hekate, um ihre Herrschaft über den Himmel, das Meer und die Erde anzudeuten, wurde dargestellt mit dem Kopfe eines Hundes, eines Pferdes und eines Löwen.2) Wenn Demeter auch auf einem von zwei Drachen geführten Wagen erscheint (Vollmer, Taf. XXII) oder auch mit diesem Drachengespanne und mit der ganzen Kunst der Landwirthschaft den Triptolemos, den Sohn des Königs Keleos zu Eleusis, beschenkt, 3) ist in dieser Mythe die Sonne, der Blitz gedacht als die Gewitterdrachen überwindend und dadurch den Anbau und die Fruchtbarkeit der Erde bereitend. Ueberhaupt sind alle die Ungeheuer von Löwen, Drachen, Schlangen u. s. w., welche Apollo, Herakles, Perseus, Dellerophon u. s. f. bekämpfen und besiegen, zunächst und ursprünglich Gewitter- und Wolkendämone und erst die spätere Sage localisirte
1) Lajard, a. a. O., S. 32 Anm. 3.
2) Gaedechens, Glaukos, S. 90 und 91; Furtwängler, a. a. O., S. 314.
3) Vollmer, Taf. CIV und Creuzer Taf. XIII; Furtwängler, Taf. VI; Preller, Demeter und Persephone, S. 310 ff.; Guhl und Koner, a. a. O., S. 155.
mer, vollständiges Wörterbuch der Myth. Taf. XIX, gegebene Abbildung zeigt. Auch soll die neugeborene und ausgesetzte Kybele von Panthern und Löwen, welche sich hier mit der Hirschkuh berühren, im Gebirge ernährt worden sein. Ebenso erscheint Dionysos häufig auf einem Löwen oder Panther reitend oder diese wilden Thiere folgen sonst bezähmt seinem Triumphzuge. Der kleine Amor, welcher blos eine andere Seite seiner Mutter Aphrodite, der blühenden Erdgöttin ist, erscheint auf einem Löwen reitend (Vollmer Taf. III, Fig. 2) oder wird von einern Widder getragen (Lajard Taf. III, Fig. 2). Auf einer berühmten antiken Gemme fährt die Demeter auf einem von zwei Elephanten gezogenen Wagen, in der linken Hand ein Füllhorn haltend (Vollmer, Taf. XXIV), was gleiehmässig an die indische Durgâ und an die phrygisch-lydische Kybele erinnert und überhaupt nur eine asiatische Vorstellung ist. Auch Indra reitet auf einem Elephanten (Vollmer Taf. L) und Agni auf einem Widder;1) in Rig-Vedra wird Indra noch gewaltiger Stier genannt und häufig selbst als Stier angerufen. Hekate, um ihre Herrschaft über den Himmel, das Meer und die Erde anzudeuten, wurde dargestellt mit dem Kopfe eines Hundes, eines Pferdes und eines Löwen.2) Wenn Demeter auch auf einem von zwei Drachen geführten Wagen erscheint (Vollmer, Taf. XXII) oder auch mit diesem Drachengespanne und mit der ganzen Kunst der Landwirthschaft den Triptolemos, den Sohn des Königs Keleos zu Eleusis, beschenkt, 3) ist in dieser Mythe die Sonne, der Blitz gedacht als die Gewitterdrachen überwindend und dadurch den Anbau und die Fruchtbarkeit der Erde bereitend. Ueberhaupt sind alle die Ungeheuer von Löwen, Drachen, Schlangen u. s. w., welche Apollo, Herakles, Perseus, Dellerophon u. s. f. bekämpfen und besiegen, zunächst und ursprünglich Gewitter- und Wolkendämone und erst die spätere Sage localisirte
1) Lajard, a. a. O., S. 32 Anm. 3.
2) Gaedechens, Glaukos, S. 90 und 91; Furtwängler, a. a. O., S. 314.
3) Vollmer, Taf. CIV und Creuzer Taf. XIII; Furtwängler, Taf. VI; Preller, Demeter und Persephone, S. 310 ff.; Guhl und Koner, a. a. O., S. 155.
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mer, vollständiges Wörterbuch der Myth. Taf. XIX, gegebene Abbildung zeigt. Auch soll die neugeborene und ausgesetzte Kybele von Panthern und Löwen, welche sich hier mit der Hirschkuh berühren, im Gebirge ernährt worden sein. Ebenso erscheint Dionysos häufig auf einem Löwen oder Panther reitend oder diese wilden Thiere folgen sonst bezähmt seinem Triumphzuge. Der kleine Amor, welcher blos eine andere Seite seiner Mutter Aphrodite, der blühenden Erdgöttin ist, erscheint auf einem Löwen reitend (Vollmer Taf. III, Fig. 2) oder wird von einern Widder getragen (Lajard Taf. III, Fig. 2). Auf einer berühmten antiken Gemme fährt die Demeter auf einem von zwei Elephanten gezogenen Wagen, in der linken Hand ein Füllhorn haltend (Vollmer, Taf. XXIV), was gleiehmässig an die indische Durgâ und an die phrygisch-lydische Kybele erinnert und überhaupt nur eine asiatische Vorstellung ist. Auch Indra reitet auf einem Elephanten (Vollmer Taf. L) und Agni auf einem Widder;<noteplace="foot"n="1)">Lajard, a. a. O., S. 32 Anm. 3.<lb/></note> in Rig-Vedra wird Indra noch gewaltiger Stier genannt und häufig selbst als Stier angerufen. Hekate, um ihre Herrschaft über den Himmel, das Meer und die Erde anzudeuten, wurde dargestellt mit dem Kopfe eines Hundes, eines Pferdes und eines Löwen.<noteplace="foot"n="2)">Gaedechens, Glaukos, S. 90 und 91; Furtwängler, a. a. O., S. 314.<lb/></note> Wenn Demeter auch auf einem von zwei Drachen geführten Wagen erscheint (Vollmer, Taf. XXII) oder auch mit diesem Drachengespanne und mit der ganzen Kunst der Landwirthschaft den Triptolemos, den Sohn des Königs Keleos zu Eleusis, beschenkt, <noteplace="foot"n="3)">Vollmer, Taf. CIV und Creuzer Taf. XIII; Furtwängler, Taf. VI; Preller, Demeter und Persephone, S. 310 ff.; Guhl und Koner, a. a. O., S. 155.<lb/></note> ist in dieser Mythe die Sonne, der Blitz gedacht als die Gewitterdrachen überwindend und dadurch den Anbau und die Fruchtbarkeit der Erde bereitend. Ueberhaupt sind alle die Ungeheuer von Löwen, Drachen, Schlangen u. s. w., welche Apollo, Herakles, Perseus, Dellerophon u. s. f. bekämpfen und besiegen, zunächst und ursprünglich Gewitter- und Wolkendämone und erst die spätere Sage localisirte
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mer, vollständiges Wörterbuch der Myth. Taf. XIX, gegebene Abbildung zeigt. Auch soll die neugeborene und ausgesetzte Kybele von Panthern und Löwen, welche sich hier mit der Hirschkuh berühren, im Gebirge ernährt worden sein. Ebenso erscheint Dionysos häufig auf einem Löwen oder Panther reitend oder diese wilden Thiere folgen sonst bezähmt seinem Triumphzuge. Der kleine Amor, welcher blos eine andere Seite seiner Mutter Aphrodite, der blühenden Erdgöttin ist, erscheint auf einem Löwen reitend (Vollmer Taf. III, Fig. 2) oder wird von einern Widder getragen (Lajard Taf. III, Fig. 2). Auf einer berühmten antiken Gemme fährt die Demeter auf einem von zwei Elephanten gezogenen Wagen, in der linken Hand ein Füllhorn haltend (Vollmer, Taf. XXIV), was gleiehmässig an die indische Durgâ und an die phrygisch-lydische Kybele erinnert und überhaupt nur eine asiatische Vorstellung ist. Auch Indra reitet auf einem Elephanten (Vollmer Taf. L) und Agni auf einem Widder; 1) in Rig-Vedra wird Indra noch gewaltiger Stier genannt und häufig selbst als Stier angerufen. Hekate, um ihre Herrschaft über den Himmel, das Meer und die Erde anzudeuten, wurde dargestellt mit dem Kopfe eines Hundes, eines Pferdes und eines Löwen. 2) Wenn Demeter auch auf einem von zwei Drachen geführten Wagen erscheint (Vollmer, Taf. XXII) oder auch mit diesem Drachengespanne und mit der ganzen Kunst der Landwirthschaft den Triptolemos, den Sohn des Königs Keleos zu Eleusis, beschenkt, 3) ist in dieser Mythe die Sonne, der Blitz gedacht als die Gewitterdrachen überwindend und dadurch den Anbau und die Fruchtbarkeit der Erde bereitend. Ueberhaupt sind alle die Ungeheuer von Löwen, Drachen, Schlangen u. s. w., welche Apollo, Herakles, Perseus, Dellerophon u. s. f. bekämpfen und besiegen, zunächst und ursprünglich Gewitter- und Wolkendämone und erst die spätere Sage localisirte
1) Lajard, a. a. O., S. 32 Anm. 3.
2) Gaedechens, Glaukos, S. 90 und 91; Furtwängler, a. a. O., S. 314.
3) Vollmer, Taf. CIV und Creuzer Taf. XIII; Furtwängler, Taf. VI; Preller, Demeter und Persephone, S. 310 ff.; Guhl und Koner, a. a. O., S. 155.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 636. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/656>, abgerufen am 16.07.2024.
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