Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.fasten (Frauenfasten). Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 92, erklärt die das ganze Mittelalter durchziehende Vorstellung des Kampfes des siegreichen Kreuzes gegen den auch schon in der Apocalypse erwähnten Drachen als entsprungen dem Bilde von dem mit dem Gewitterdrachen kämpfenden Blitze. Das Kreuzeszeichen, welches segnet, - welches Hexen und Teufel vertreibt, daher in der ersten Mainacht an die Thürpfosten gezeichnet und auch an den Wiegen neugeborner Kinder, so lange die Taufe nichl erfolgt ist, nicht gespart wird, ist zufolge Schwartz, S. 219, Anm. 2, das alte Hammerzeichen Thorr's, beziehungsweise das Symbol des Blitzes. - Bei Lenau heiss es von der Verkündigung des von dem Papste über Savonarola verhängten Bannspruches:
Der zu Goslar unter dem Namen des Krodo-Altars aufbewahrte und dahin von der Sachsenburg gebrachte Kasten, welchen Klemm, Handbuch der germanischen Alterthumskunde, S. 323, wegen des auf seiner Platte befindlichen Kreuzes für einen dem Dienste des Thorr gewidmeten Räucheraltar hält, wird von vier ehernen knieenden Figuren, deren nähere Beschreibung Klemm, S. 352, mit einer Abbildung auf Taf. XVIII. Fig. 3 gibt, getragen. Es sind knieende bärtige Figuren, welche die beiden Hände nach oben erheben und auf dem Kopfe anscheinend eine enganliegende Bedeckung tragen; auf Kopf und Händen muss der Altar ruhen. Klemm hält den Kopf für unbedeckt und die Figuren für persepolitanische oder orientalische, die auf unbekannte Weise nach Deutschland gekommen seien. Hochhuth, Erinnerungen an die Vor- fasten (Frauenfasten). Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 92, erklärt die das ganze Mittelalter durchziehende Vorstellung des Kampfes des siegreichen Kreuzes gegen den auch schon in der Apocalypse erwähnten Drachen als entsprungen dem Bilde von dem mit dem Gewitterdrachen kämpfenden Blitze. Das Kreuzeszeichen, welches segnet, – welches Hexen und Teufel vertreibt, daher in der ersten Mainacht an die Thürpfosten gezeichnet und auch an den Wiegen neugeborner Kinder, so lange die Taufe nichl erfolgt ist, nicht gespart wird, ist zufolge Schwartz, S. 219, Anm. 2, das alte Hammerzeichen Thôrr’s, beziehungsweise das Symbol des Blitzes. – Bei Lenau heiss es von der Verkündigung des von dem Papste über Savonarola verhängten Bannspruches:
Der zu Goslar unter dem Namen des Krodo-Altars aufbewahrte und dahin von der Sachsenburg gebrachte Kasten, welchen Klemm, Handbuch der germanischen Alterthumskunde, S. 323, wegen des auf seiner Platte befindlichen Kreuzes für einen dem Dienste des Thôrr gewidmeten Räucheraltar hält, wird von vier ehernen knieenden Figuren, deren nähere Beschreibung Klemm, S. 352, mit einer Abbildung auf Taf. XVIII. Fig. 3 gibt, getragen. Es sind knieende bärtige Figuren, welche die beiden Hände nach oben erheben und auf dem Kopfe anscheinend eine enganliegende Bedeckung tragen; auf Kopf und Händen muss der Altar ruhen. Klemm hält den Kopf für unbedeckt und die Figuren für persepolitanische oder orientalische, die auf unbekannte Weise nach Deutschland gekommen seien. Hochhuth, Erinnerungen an die Vor- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0566" n="546"/> fasten (Frauenfasten). Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 92, erklärt die das ganze Mittelalter durchziehende Vorstellung des Kampfes des siegreichen Kreuzes gegen den auch schon in der Apocalypse erwähnten Drachen als entsprungen dem Bilde von dem mit dem Gewitterdrachen kämpfenden Blitze. Das Kreuzeszeichen, welches segnet, – welches Hexen und Teufel vertreibt, daher in der ersten Mainacht an die Thürpfosten gezeichnet und auch an den Wiegen neugeborner Kinder, so lange die Taufe nichl erfolgt ist, nicht gespart wird, ist zufolge Schwartz, S. 219, Anm. 2, das alte Hammerzeichen Thôrr’s, beziehungsweise das Symbol des Blitzes. – Bei Lenau heiss es von der Verkündigung des von dem Papste über Savonarola verhängten Bannspruches:</p> <cit rendition="#c"> <quote> <p> Vier Fackeln werden angezündet<lb/> Und ausgelöscht mit einem Fluch.</p> <p> Vier Fackeln haben sie gezündet<lb/> Und ausgelöscht mit einem Fluch,<lb/> Und haben so der Welt verkündet<lb/> Des Kirchenbau’s Zusammenbruch.</p> <p> Sie zeigten, ihre eignen Richter,<lb/> Dass frevelnd in der Welt des Herrn<lb/> Sie löschen möchten, wie die Lichter,<lb/> Die vier Evangelisten gern.</p> </quote> </cit> <p> Der zu Goslar unter dem Namen des Krodo-Altars aufbewahrte und dahin von der Sachsenburg gebrachte Kasten, welchen Klemm, Handbuch der germanischen Alterthumskunde, S. 323, wegen des auf seiner Platte befindlichen Kreuzes für einen dem Dienste des Thôrr gewidmeten Räucheraltar hält, wird von vier ehernen knieenden Figuren, deren nähere Beschreibung Klemm, S. 352, mit einer Abbildung auf Taf. XVIII. Fig. 3 gibt, getragen. Es sind knieende bärtige Figuren, welche die beiden Hände nach oben erheben und auf dem Kopfe anscheinend eine enganliegende Bedeckung tragen; auf Kopf und Händen muss der Altar ruhen. Klemm hält den Kopf für unbedeckt und die Figuren für persepolitanische oder orientalische, die auf unbekannte Weise nach Deutschland gekommen seien. Hochhuth, Erinnerungen an die Vor- </p> </div> </body> </text> </TEI> [546/0566]
fasten (Frauenfasten). Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 92, erklärt die das ganze Mittelalter durchziehende Vorstellung des Kampfes des siegreichen Kreuzes gegen den auch schon in der Apocalypse erwähnten Drachen als entsprungen dem Bilde von dem mit dem Gewitterdrachen kämpfenden Blitze. Das Kreuzeszeichen, welches segnet, – welches Hexen und Teufel vertreibt, daher in der ersten Mainacht an die Thürpfosten gezeichnet und auch an den Wiegen neugeborner Kinder, so lange die Taufe nichl erfolgt ist, nicht gespart wird, ist zufolge Schwartz, S. 219, Anm. 2, das alte Hammerzeichen Thôrr’s, beziehungsweise das Symbol des Blitzes. – Bei Lenau heiss es von der Verkündigung des von dem Papste über Savonarola verhängten Bannspruches:
Vier Fackeln werden angezündet
Und ausgelöscht mit einem Fluch.
Vier Fackeln haben sie gezündet
Und ausgelöscht mit einem Fluch,
Und haben so der Welt verkündet
Des Kirchenbau’s Zusammenbruch.
Sie zeigten, ihre eignen Richter,
Dass frevelnd in der Welt des Herrn
Sie löschen möchten, wie die Lichter,
Die vier Evangelisten gern.
Der zu Goslar unter dem Namen des Krodo-Altars aufbewahrte und dahin von der Sachsenburg gebrachte Kasten, welchen Klemm, Handbuch der germanischen Alterthumskunde, S. 323, wegen des auf seiner Platte befindlichen Kreuzes für einen dem Dienste des Thôrr gewidmeten Räucheraltar hält, wird von vier ehernen knieenden Figuren, deren nähere Beschreibung Klemm, S. 352, mit einer Abbildung auf Taf. XVIII. Fig. 3 gibt, getragen. Es sind knieende bärtige Figuren, welche die beiden Hände nach oben erheben und auf dem Kopfe anscheinend eine enganliegende Bedeckung tragen; auf Kopf und Händen muss der Altar ruhen. Klemm hält den Kopf für unbedeckt und die Figuren für persepolitanische oder orientalische, die auf unbekannte Weise nach Deutschland gekommen seien. Hochhuth, Erinnerungen an die Vor-
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