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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Götterbilder sollen sich nicht nur auf Java, sondern vom pontischen Gestade ostwärts bis zum Baikalsee unter dem Namen der steinernen Frauen (Kammennie babi) auf den kegelförmigen Grabhügeln (Kurganen der dortigen Nomaden) finden. Nach Böttiger, Kunstmythol. II. S. 318, ist es bei den Griechen und Römern eine blosse Nachahmung der Isis mit dem Horus an der Brust, auch eine kindsäugende Hera in der Plastik darzustellen; Winkelmann hielt das Kind für den Herakles. Böttiger besonders anerkennt die ägyptisch-phönicischen Einflüsse auf die griechische Mythologie.

Als Erfinder des Tanzes und der pantomimischen Darstellung erscheint bei den Indern Tandus, nach der Bezeichnung von Wollheim, a. a. O. S. 78, der erste Kämmerer des Gottes Ciwas. Allein Tandus ist die blosse Porsonification des Tanzes selbst, indisch tandawa von der Wurzel Tand, woher das deutsche Tanz mit dem Suffix s und das Dänische Dands (Tanz) und womit im Deutschen auch der Tand und tändeln zusammenhängen. Diesen Tanz (Tandawas), welcher in einem rasenden Wirbeln und Umdrehen bestand, tanzt Ciwas, durch ihn hat er nach der Lehre seiner Priester die Welt geschaffen, und, um dieses darzustellen, führten die Priester den Tanz bei gewissen Gelegenheiten aus. Dieser Tanz und seine Bedeutung erinnert an die Bewegungen der tanzenden Derwische, welche das Erstaunen der europäischen Reisenden erregen; die tanzenden Derwische rufen dabei beständig: La alla illa allah (es ist kein Gott ausser Allah), bis sie ganz heisser sind.1) Den Tanz des Ciwas begleitet sein kahlköpfiger Diener Calankajanas, auch Nadeidehas oder Nandei mit Musik, weshalb er auch Thadawatalikas heisst, und Ciwas selbst galt unter dem Namen Natecwaras als Beschützer der Tänzer.

Auch die Urbewohner von Nordafrika, besonders in Barka, scheinen sich nach Art der Kelten zur Opferstätte der Steinkreise bedient zu haben und noch heute werden häufig solche Steinkreise im nördlichen Afrika gefunden.2)

1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 12.
2) Barth, Reisen und Entdeckungen in Nord- und Centralafrika, I. S. 290.

Götterbilder sollen sich nicht nur auf Java, sondern vom pontischen Gestade ostwärts bis zum Baikalsee unter dem Namen der steinernen Frauen (Kammennie babi) auf den kegelförmigen Grabhügeln (Kurganen der dortigen Nomaden) finden. Nach Böttiger, Kunstmythol. II. S. 318, ist es bei den Griechen und Römern eine blosse Nachahmung der Isis mit dem Horus an der Brust, auch eine kindsäugende Hera in der Plastik darzustellen; Winkelmann hielt das Kind für den Herakles. Böttiger besonders anerkennt die ägyptisch-phönicischen Einflüsse auf die griechische Mythologie.

Als Erfinder des Tanzes und der pantomimischen Darstellung erscheint bei den Indern Tandus, nach der Bezeichnung von Wollheim, a. a. O. S. 78, der erste Kämmerer des Gottes Çiwas. Allein Tandus ist die blosse Porsonification des Tanzes selbst, indisch tândawa von der Wurzel Tand, woher das deutsche Tanz mit dem Suffix s und das Dänische Dands (Tanz) und womit im Deutschen auch der Tand und tändeln zusammenhängen. Diesen Tanz (Tândawas), welcher in einem rasenden Wirbeln und Umdrehen bestand, tanzt Çiwas, durch ihn hat er nach der Lehre seiner Priester die Welt geschaffen, und, um dieses darzustellen, führten die Priester den Tanz bei gewissen Gelegenheiten aus. Dieser Tanz und seine Bedeutung erinnert an die Bewegungen der tanzenden Derwische, welche das Erstaunen der europäischen Reisenden erregen; die tanzenden Derwische rufen dabei beständig: La alla illa allah (es ist kein Gott ausser Allah), bis sie ganz heisser sind.1) Den Tanz des Çiwas begleitet sein kahlköpfiger Diener Çalankâjanas, auch Nâdîdehas oder Nandî mit Musik, weshalb er auch Thâdawatâlikas heisst, und Çiwas selbst galt unter dem Namen Nateçwaras als Beschützer der Tänzer.

Auch die Urbewohner von Nordafrika, besonders in Barka, scheinen sich nach Art der Kelten zur Opferstätte der Steinkreise bedient zu haben und noch heute werden häufig solche Steinkreise im nördlichen Afrika gefunden.2)

1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 12.
2) Barth, Reisen und Entdeckungen in Nord- und Centralafrika, I. S. 290.
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Götterbilder sollen sich nicht nur auf Java, sondern vom pontischen Gestade ostwärts bis zum Baikalsee unter dem Namen der steinernen Frauen (Kammennie babi) auf den kegelförmigen Grabhügeln (Kurganen der dortigen Nomaden) finden. Nach Böttiger, Kunstmythol. II. S. 318, ist es bei den Griechen und Römern eine blosse Nachahmung der Isis mit dem Horus an der Brust, auch eine kindsäugende Hera in der Plastik darzustellen; Winkelmann hielt das Kind für den Herakles. Böttiger besonders anerkennt die ägyptisch-phönicischen Einflüsse auf die griechische Mythologie.</p>
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     Als Erfinder des Tanzes und der pantomimischen Darstellung erscheint bei den Indern Tandus, nach der Bezeichnung von Wollheim, a. a. O. S. 78, der erste Kämmerer des Gottes Çiwas. Allein Tandus ist die blosse Porsonification des Tanzes selbst, indisch tândawa von der Wurzel Tand, woher das deutsche Tanz mit dem Suffix s und das Dänische Dands (Tanz) und womit im Deutschen auch der Tand und tändeln zusammenhängen. Diesen Tanz (Tândawas), welcher in einem rasenden Wirbeln und Umdrehen bestand, tanzt Çiwas, durch ihn hat er nach der Lehre seiner Priester die Welt geschaffen, und, um dieses darzustellen, führten die Priester den Tanz bei gewissen Gelegenheiten aus. Dieser Tanz und seine Bedeutung erinnert an die Bewegungen der tanzenden Derwische, welche das Erstaunen der europäischen Reisenden erregen; die tanzenden Derwische rufen dabei beständig: La alla illa allah (es ist kein Gott ausser Allah), bis sie ganz heisser sind.<note place="foot" n="1)">Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 12.<lb/></note> Den Tanz des Çiwas begleitet sein kahlköpfiger Diener Çalankâjanas, auch Nâdîdehas oder Nandî mit Musik, weshalb er auch Thâdawatâlikas heisst, und Çiwas selbst galt unter dem Namen Nateçwaras als Beschützer der Tänzer.</p>
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[494/0514] Götterbilder sollen sich nicht nur auf Java, sondern vom pontischen Gestade ostwärts bis zum Baikalsee unter dem Namen der steinernen Frauen (Kammennie babi) auf den kegelförmigen Grabhügeln (Kurganen der dortigen Nomaden) finden. Nach Böttiger, Kunstmythol. II. S. 318, ist es bei den Griechen und Römern eine blosse Nachahmung der Isis mit dem Horus an der Brust, auch eine kindsäugende Hera in der Plastik darzustellen; Winkelmann hielt das Kind für den Herakles. Böttiger besonders anerkennt die ägyptisch-phönicischen Einflüsse auf die griechische Mythologie. Als Erfinder des Tanzes und der pantomimischen Darstellung erscheint bei den Indern Tandus, nach der Bezeichnung von Wollheim, a. a. O. S. 78, der erste Kämmerer des Gottes Çiwas. Allein Tandus ist die blosse Porsonification des Tanzes selbst, indisch tândawa von der Wurzel Tand, woher das deutsche Tanz mit dem Suffix s und das Dänische Dands (Tanz) und womit im Deutschen auch der Tand und tändeln zusammenhängen. Diesen Tanz (Tândawas), welcher in einem rasenden Wirbeln und Umdrehen bestand, tanzt Çiwas, durch ihn hat er nach der Lehre seiner Priester die Welt geschaffen, und, um dieses darzustellen, führten die Priester den Tanz bei gewissen Gelegenheiten aus. Dieser Tanz und seine Bedeutung erinnert an die Bewegungen der tanzenden Derwische, welche das Erstaunen der europäischen Reisenden erregen; die tanzenden Derwische rufen dabei beständig: La alla illa allah (es ist kein Gott ausser Allah), bis sie ganz heisser sind. 1) Den Tanz des Çiwas begleitet sein kahlköpfiger Diener Çalankâjanas, auch Nâdîdehas oder Nandî mit Musik, weshalb er auch Thâdawatâlikas heisst, und Çiwas selbst galt unter dem Namen Nateçwaras als Beschützer der Tänzer. Auch die Urbewohner von Nordafrika, besonders in Barka, scheinen sich nach Art der Kelten zur Opferstätte der Steinkreise bedient zu haben und noch heute werden häufig solche Steinkreise im nördlichen Afrika gefunden. 2) 1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 12. 2) Barth, Reisen und Entdeckungen in Nord- und Centralafrika, I. S. 290.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/514>, abgerufen am 22.11.2024.