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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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arten.1) Buddha wird auch dargestellt mit sieben Häuptern.2) Ebenso wird auf einem Subramanjabild der Gott, d. i. Civa selbst, sitzend auf einem Pfaue, dargestellt mit sieben Häuptern und mit vierzehn Armen, auf dem Haupte eine vierschossige Weltkrone.3) Die Inder nehmen auch sieben Bhavanimodificationen an, welche die sieben Mütter, Sapta Madara heissen.4) Die zwei vorgestreckte Fackeln in den Händen tragende Aruni, die Göttin der Morgenröthe, schwebt über einem siebenhäuptigen geflügelten Rosse.5) In einem Manwantaram oder einer grossen Weltdauer erscheinen vierzehn Indras, mit deren letztem immer eine neue Weltschöpfung beginnt.6) Surjas (der Himmlische), der Sonnengott, fährt auf einem Wagen, welcher von sieben rothen oder gelben Rossen oder von einem Rosse mit sieben Häuptern gezogen wird.7) Arunas, d. i. die Morgenröthe, ist der Wagenlenker des Sonnengottes Surjas. Die Inder schreiben der Sonne wie dem Feuer sieben Strahlen zu. Deshalb lautet bei ihnen das Schlussgebet an die Sonne also: "Feuer, sieben sind deine Zunder; sieben sind deine Zungen; sieben sind deine heiligen Weisen; sieben sind deine geliebten Wohnstätten; auf sieben Wegen beten dich deine Opferer an; sieben sind deine Quellen. Begnüge dich mit dieser geläuterten Butter."8) - Die endlose Schlange, auf deren Ringen der schlummernde Wischnu im Ocean ruht, wird ebenfalls mit sieben Köpfen, die einen Baldachin über Wischnu bilden, dargestellt. Die indische Sage verehrt unter dem Namen der sieben Rishi's die ersten Stammväter oder Patriarchen des menschlichen Geschlechts, die sieben grossen Heiligen als Muster der Weisheit wie als Vorbilder menschlicher Büssungen.9) Benfey bei Ersch

1) Müller, Glauben der alten Hindus. S. 435.
2) Creuzer, Symbolik, I. S. 579.
3) Müller, a. a. O., Taf. III. Fig. 98.
4) Müller, S. 595.
5) Müller, Taf. III. Fig. 146.
6) Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 191 Anm.
7) Lassen,III. S. 521.
8) Wiener Jahrbücher der Literatur, 1818, Bd. II. S.307; Müller, Glauben der alten Hindus, S. 502 Anm.
9) Dunker, a. a, O., II. S, 90, erste Ausgabe.

arten.1) Buddha wird auch dargestellt mit sieben Häuptern.2) Ebenso wird auf einem Subramanjabild der Gott, d. i. Çiva selbst, sitzend auf einem Pfaue, dargestellt mit sieben Häuptern und mit vierzehn Armen, auf dem Haupte eine vierschossige Weltkrone.3) Die Inder nehmen auch sieben Bhavanimodificationen an, welche die sieben Mütter, Sapta Mâdara heissen.4) Die zwei vorgestreckte Fackeln in den Händen tragende Aruni, die Göttin der Morgenröthe, schwebt über einem siebenhäuptigen geflügelten Rosse.5) In einem Manwantaram oder einer grossen Weltdauer erscheinen vierzehn Indras, mit deren letztem immer eine neue Weltschöpfung beginnt.6) Surjas (der Himmlische), der Sonnengott, fährt auf einem Wagen, welcher von sieben rothen oder gelben Rossen oder von einem Rosse mit sieben Häuptern gezogen wird.7) Arunas, d. i. die Morgenröthe, ist der Wagenlenker des Sonnengottes Surjas. Die Inder schreiben der Sonne wie dem Feuer sieben Strahlen zu. Deshalb lautet bei ihnen das Schlussgebet an die Sonne also: „Feuer, sieben sind deine Zunder; sieben sind deine Zungen; sieben sind deine heiligen Weisen; sieben sind deine geliebten Wohnstätten; auf sieben Wegen beten dich deine Opferer an; sieben sind deine Quellen. Begnüge dich mit dieser geläuterten Butter.“8) – Die endlose Schlange, auf deren Ringen der schlummernde Wischnu im Ocean ruht, wird ebenfalls mit sieben Köpfen, die einen Baldachin über Wischnu bilden, dargestellt. Die indische Sage verehrt unter dem Namen der sieben Rishi’s die ersten Stammväter oder Patriarchen des menschlichen Geschlechts, die sieben grossen Heiligen als Muster der Weisheit wie als Vorbilder menschlicher Büssungen.9) Benfey bei Ersch

1) Müller, Glauben der alten Hindus. S. 435.
2) Creuzer, Symbolik, I. S. 579.
3) Müller, a. a. O., Taf. III. Fig. 98.
4) Müller, S. 595.
5) Müller, Taf. III. Fig. 146.
6) Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 191 Anm.
7) Lassen,III. S. 521.
8) Wiener Jahrbücher der Literatur, 1818, Bd. II. S.307; Müller, Glauben der alten Hindus, S. 502 Anm.
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[429/0449] arten. 1) Buddha wird auch dargestellt mit sieben Häuptern. 2) Ebenso wird auf einem Subramanjabild der Gott, d. i. Çiva selbst, sitzend auf einem Pfaue, dargestellt mit sieben Häuptern und mit vierzehn Armen, auf dem Haupte eine vierschossige Weltkrone. 3) Die Inder nehmen auch sieben Bhavanimodificationen an, welche die sieben Mütter, Sapta Mâdara heissen. 4) Die zwei vorgestreckte Fackeln in den Händen tragende Aruni, die Göttin der Morgenröthe, schwebt über einem siebenhäuptigen geflügelten Rosse. 5) In einem Manwantaram oder einer grossen Weltdauer erscheinen vierzehn Indras, mit deren letztem immer eine neue Weltschöpfung beginnt. 6) Surjas (der Himmlische), der Sonnengott, fährt auf einem Wagen, welcher von sieben rothen oder gelben Rossen oder von einem Rosse mit sieben Häuptern gezogen wird. 7) Arunas, d. i. die Morgenröthe, ist der Wagenlenker des Sonnengottes Surjas. Die Inder schreiben der Sonne wie dem Feuer sieben Strahlen zu. Deshalb lautet bei ihnen das Schlussgebet an die Sonne also: „Feuer, sieben sind deine Zunder; sieben sind deine Zungen; sieben sind deine heiligen Weisen; sieben sind deine geliebten Wohnstätten; auf sieben Wegen beten dich deine Opferer an; sieben sind deine Quellen. Begnüge dich mit dieser geläuterten Butter.“ 8) – Die endlose Schlange, auf deren Ringen der schlummernde Wischnu im Ocean ruht, wird ebenfalls mit sieben Köpfen, die einen Baldachin über Wischnu bilden, dargestellt. Die indische Sage verehrt unter dem Namen der sieben Rishi’s die ersten Stammväter oder Patriarchen des menschlichen Geschlechts, die sieben grossen Heiligen als Muster der Weisheit wie als Vorbilder menschlicher Büssungen. 9) Benfey bei Ersch 1) Müller, Glauben der alten Hindus. S. 435. 2) Creuzer, Symbolik, I. S. 579. 3) Müller, a. a. O., Taf. III. Fig. 98. 4) Müller, S. 595. 5) Müller, Taf. III. Fig. 146. 6) Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 191 Anm. 7) Lassen,III. S. 521. 8) Wiener Jahrbücher der Literatur, 1818, Bd. II. S.307; Müller, Glauben der alten Hindus, S. 502 Anm. 9) Dunker, a. a, O., II. S, 90, erste Ausgabe.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/449>, abgerufen am 22.11.2024.