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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Gottes Heerstrangen. - Auf dem buddhistischen Ceylon werden, um die Hinfälligkeit der Erdengütter zu zeigen, die Leichname der verstorbenen Könige bestäubt herumgeführt, wobei das Klageweib folgt und ausruft: "O Männer, seht euren König! gestern euer Herr, nun ist seine Herrlichkeit dahin! Der Richter des Todes hat seine Seele genommen; zählt nicht auf die Hoffnungen des Lebens." Nach Herodot, IV. 71, wurden in dem gleichen Sinne am kimmerischen Dosporus die mit Wachs überzogenen und einbalsamirten Leichen der Skythenkönige von Ort zu Ort herumgefahren, um den königlichen Körper noch vielfach zu verwunden.1) Der höhere Gottheits- und Menschheitsbegriff gehört namentlich den ägyptischen Priestern an und durchwehet am höchsten und reinsten als die Stimme der Propheten und des Ewigen, als der messianische Gotteshauch und Gotteswort, - als der ewige Logos, welcher in Christus und in der Christenheit zur Erde herabgekommen ist, das jüdische Leben, Dichten und Hoffen. So z. B. spricht Ezechiel 11, 15:

Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder,
die Leute deiner Verwandtschaft und das Haus Israel insgesammt sind es:
Zu welchen u. s. w.

Ezechiel erläutert hier in gewissem Sinne, wer die Brüder des Menschen, des Juden seien, nämlich seine eigentlichen Blutsverwandten und das gesammte Haus Israel; der Christ und der Freimaurer würden noch die ganze Menschheit und Welt hinzugefügt haben und in dieser wirklichen Hinzufügung liegt der Fortschritt und die Entwickelung von dem blos nationalen Judenthum zu dem universalen, humanen oder kosmopolitischen Christenthum. Prophetisch sagt Jeremia 4, 1 und 2:

Willst du zurückkehren, Israel, ist des Ewigen Spruch, zu mir zurückkehren:
Und willst du deine Greuel wegschaffen von meinem Angesichte, und nicht umherschweifen -
Sondern schwören, "So wahr der Ewige lebt!"
mit Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit:

1) Ritter, Vorhalle europäischer Völkergeschichten, S. 247.

Gottes Heerstrangen. – Auf dem buddhistischen Ceylon werden, um die Hinfälligkeit der Erdengütter zu zeigen, die Leichname der verstorbenen Könige bestäubt herumgeführt, wobei das Klageweib folgt und ausruft: „O Männer, seht euren König! gestern euer Herr, nun ist seine Herrlichkeit dahin! Der Richter des Todes hat seine Seele genommen; zählt nicht auf die Hoffnungen des Lebens.“ Nach Herodot, IV. 71, wurden in dem gleichen Sinne am kimmerischen Dosporus die mit Wachs überzogenen und einbalsamirten Leichen der Skythenkönige von Ort zu Ort herumgefahren, um den königlichen Körper noch vielfach zu verwunden.1) Der höhere Gottheits- und Menschheitsbegriff gehört namentlich den ägyptischen Priestern an und durchwehet am höchsten und reinsten als die Stimme der Propheten und des Ewigen, als der messianische Gotteshauch und Gotteswort, – als der ewige Logos, welcher in Christus und in der Christenheit zur Erde herabgekommen ist, das jüdische Leben, Dichten und Hoffen. So z. B. spricht Ezechiel 11, 15:

Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder,
die Leute deiner Verwandtschaft und das Haus Israel insgesammt sind es:
Zu welchen u. s. w.

Ezechiel erläutert hier in gewissem Sinne, wer die Brüder des Menschen, des Juden seien, nämlich seine eigentlichen Blutsverwandten und das gesammte Haus Israel; der Christ und der Freimaurer würden noch die ganze Menschheit und Welt hinzugefügt haben und in dieser wirklichen Hinzufügung liegt der Fortschritt und die Entwickelung von dem blos nationalen Judenthum zu dem universalen, humanen oder kosmopolitischen Christenthum. Prophetisch sagt Jeremia 4, 1 und 2:

Willst du zurückkehren, Israel, ist des Ewigen Spruch, zu mir zurückkehren:
Und willst du deine Greuel wegschaffen von meinem Angesichte, und nicht umherschweifen –
Sondern schwören, „So wahr der Ewige lebt!“
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[236/0256] Gottes Heerstrangen. – Auf dem buddhistischen Ceylon werden, um die Hinfälligkeit der Erdengütter zu zeigen, die Leichname der verstorbenen Könige bestäubt herumgeführt, wobei das Klageweib folgt und ausruft: „O Männer, seht euren König! gestern euer Herr, nun ist seine Herrlichkeit dahin! Der Richter des Todes hat seine Seele genommen; zählt nicht auf die Hoffnungen des Lebens.“ Nach Herodot, IV. 71, wurden in dem gleichen Sinne am kimmerischen Dosporus die mit Wachs überzogenen und einbalsamirten Leichen der Skythenkönige von Ort zu Ort herumgefahren, um den königlichen Körper noch vielfach zu verwunden. 1) Der höhere Gottheits- und Menschheitsbegriff gehört namentlich den ägyptischen Priestern an und durchwehet am höchsten und reinsten als die Stimme der Propheten und des Ewigen, als der messianische Gotteshauch und Gotteswort, – als der ewige Logos, welcher in Christus und in der Christenheit zur Erde herabgekommen ist, das jüdische Leben, Dichten und Hoffen. So z. B. spricht Ezechiel 11, 15: Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, die Leute deiner Verwandtschaft und das Haus Israel insgesammt sind es: Zu welchen u. s. w. Ezechiel erläutert hier in gewissem Sinne, wer die Brüder des Menschen, des Juden seien, nämlich seine eigentlichen Blutsverwandten und das gesammte Haus Israel; der Christ und der Freimaurer würden noch die ganze Menschheit und Welt hinzugefügt haben und in dieser wirklichen Hinzufügung liegt der Fortschritt und die Entwickelung von dem blos nationalen Judenthum zu dem universalen, humanen oder kosmopolitischen Christenthum. Prophetisch sagt Jeremia 4, 1 und 2: Willst du zurückkehren, Israel, ist des Ewigen Spruch, zu mir zurückkehren: Und willst du deine Greuel wegschaffen von meinem Angesichte, und nicht umherschweifen – Sondern schwören, „So wahr der Ewige lebt!“ mit Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit: 1) Ritter, Vorhalle europäischer Völkergeschichten, S. 247.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/256>, abgerufen am 25.11.2024.