tens und des pythagoreischen Bundes so wenig erkannt und verstanden worden ist, dass man noch dermalen darüber streiten und sogar beharrlich verschiedener Ansicht sein kann, ob auch der geheime Bund der Essäer und Therapeuten und des Pythagoras geheime Pläne und Absichten gehabt habe. Wer irgend einen allgemeinen Zweck, und besonders die Herrschaft unbemerkt und geheim erreichen will, kann dieses natürlich und nothwendig allein durch einen geheimen, zweckmässig gegliederten Bund; die theoretischen und praktischen Meister dieser geheimen Herrscherverbindungen waren die ägyptischen Priester, sie sind die praktischen Lehrer der geheimen priesterlichen Staatskunst und Herrschaft, die wahren Machiavelle des Alterthums, weshalb zu ihrer Form auch gegriffen und greifen musste, wer in der Vergangenheit und Gegenwart auf ähnlichem Wege ähnliche Zwecke erstrebte. Die christlichen Mönchsorden und Klöster sind die weltgeschichtlichen Erben und Fortpflanzer des ägyptischen Priestergeheimnisses und durch dasselbe herrschte Jahrhunderte lang die christliche Priesterschaft gleich der ägyptischen, bis endlich ihr in der allgemeinern Volksbildung das Geheimniss und die Herrschaft für immer entschlüpfte. Von den gallischen Kelten sagt Diefenbach, Origines Europaeae, S. 123, dass hier der Staat und die Gesellschaft von den obersten aristokratischen Schichten bis zu den niedersten Massen herab in den boaartigen Umschlingungen der Kirche sich befunden habe; die Religion sei zu Superstition verzerrt, deren Gespensterfurcht die Aemter des Herrschers wie des Richters, des Arztes und des Seelsorgers in die geweihte Hand des Priesters gebe; dieser habe die waltenden Götter im Himmel und auf Erden geschaffen, oder habe sich selbst unter dieselben erhoben und sein Haupt sei manches Mal mit dem Herrscherschmucke beider Welten geziert gewesen. Die bewährte und einzig brauchbare Form ist geblieben, nur ist dieselbe anderen und reineren Zwecken dienstbar geworden und statt der selbstsüchtigen Herrschaft und Beknechtung des Volkes erstreben besonders die Freimaurer unter der ägyptischen Hülle und in dem ägyptischen Gewande blos die Idee der allgemeinen Menschen- und Bruderliebe.
tens und des pythagoreischen Bundes so wenig erkannt und verstanden worden ist, dass man noch dermalen darüber streiten und sogar beharrlich verschiedener Ansicht sein kann, ob auch der geheime Bund der Essäer und Therapeuten und des Pythagoras geheime Pläne und Absichten gehabt habe. Wer irgend einen allgemeinen Zweck, und besonders die Herrschaft unbemerkt und geheim erreichen will, kann dieses natürlich und nothwendig allein durch einen geheimen, zweckmässig gegliederten Bund; die theoretischen und praktischen Meister dieser geheimen Herrscherverbindungen waren die ägyptischen Priester, sie sind die praktischen Lehrer der geheimen priesterlichen Staatskunst und Herrschaft, die wahren Machiavelle des Alterthums, weshalb zu ihrer Form auch gegriffen und greifen musste, wer in der Vergangenheit und Gegenwart auf ähnlichem Wege ähnliche Zwecke erstrebte. Die christlichen Mönchsorden und Klöster sind die weltgeschichtlichen Erben und Fortpflanzer des ägyptischen Priestergeheimnisses und durch dasselbe herrschte Jahrhunderte lang die christliche Priesterschaft gleich der ägyptischen, bis endlich ihr in der allgemeinern Volksbildung das Geheimniss und die Herrschaft für immer entschlüpfte. Von den gallischen Kelten sagt Diefenbach, Origines Europaeae, S. 123, dass hier der Staat und die Gesellschaft von den obersten aristokratischen Schichten bis zu den niedersten Massen herab in den boaartigen Umschlingungen der Kirche sich befunden habe; die Religion sei zu Superstition verzerrt, deren Gespensterfurcht die Aemter des Herrschers wie des Richters, des Arztes und des Seelsorgers in die geweihte Hand des Priesters gebe; dieser habe die waltenden Götter im Himmel und auf Erden geschaffen, oder habe sich selbst unter dieselben erhoben und sein Haupt sei manches Mal mit dem Herrscherschmucke beider Welten geziert gewesen. Die bewährte und einzig brauchbare Form ist geblieben, nur ist dieselbe anderen und reineren Zwecken dienstbar geworden und statt der selbstsüchtigen Herrschaft und Beknechtung des Volkes erstreben besonders die Freimaurer unter der ägyptischen Hülle und in dem ägyptischen Gewande blos die Idee der allgemeinen Menschen- und Bruderliebe.
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tens und des pythagoreischen Bundes so wenig erkannt und verstanden worden ist, dass man noch dermalen darüber streiten und sogar beharrlich verschiedener Ansicht sein kann, ob auch der geheime Bund der Essäer und Therapeuten und des Pythagoras geheime Pläne und Absichten gehabt habe. Wer irgend einen allgemeinen Zweck, und besonders die Herrschaft unbemerkt und geheim erreichen will, kann dieses natürlich und nothwendig allein durch einen geheimen, zweckmässig gegliederten Bund; die theoretischen und praktischen Meister dieser geheimen Herrscherverbindungen waren die ägyptischen Priester, sie sind die praktischen Lehrer der geheimen priesterlichen Staatskunst und Herrschaft, die wahren Machiavelle des Alterthums, weshalb zu ihrer Form auch gegriffen und greifen musste, wer in der Vergangenheit und Gegenwart auf ähnlichem Wege ähnliche Zwecke erstrebte. Die christlichen Mönchsorden und Klöster sind die weltgeschichtlichen Erben und Fortpflanzer des ägyptischen Priestergeheimnisses und durch dasselbe herrschte Jahrhunderte lang die christliche Priesterschaft gleich der ägyptischen, bis endlich ihr in der allgemeinern Volksbildung das Geheimniss und die Herrschaft für immer entschlüpfte. Von den gallischen Kelten sagt Diefenbach, Origines Europaeae, S. 123, dass hier der Staat und die Gesellschaft von den obersten aristokratischen Schichten bis zu den niedersten Massen herab in den boaartigen Umschlingungen der Kirche sich befunden habe; die Religion sei zu Superstition verzerrt, deren Gespensterfurcht die Aemter des Herrschers wie des Richters, des Arztes und des Seelsorgers in die geweihte Hand des Priesters gebe; dieser habe die waltenden Götter im Himmel und auf Erden geschaffen, oder habe sich selbst unter dieselben erhoben und sein Haupt sei manches Mal mit dem Herrscherschmucke beider Welten geziert gewesen. Die bewährte und einzig brauchbare Form ist geblieben, nur ist dieselbe anderen und reineren Zwecken dienstbar geworden und statt der selbstsüchtigen Herrschaft und Beknechtung des Volkes erstreben besonders die Freimaurer unter der ägyptischen Hülle und in dem ägyptischen Gewande blos die Idee der allgemeinen Menschen- und Bruderliebe.</p></div></body></text></TEI>
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tens und des pythagoreischen Bundes so wenig erkannt und verstanden worden ist, dass man noch dermalen darüber streiten und sogar beharrlich verschiedener Ansicht sein kann, ob auch der geheime Bund der Essäer und Therapeuten und des Pythagoras geheime Pläne und Absichten gehabt habe. Wer irgend einen allgemeinen Zweck, und besonders die Herrschaft unbemerkt und geheim erreichen will, kann dieses natürlich und nothwendig allein durch einen geheimen, zweckmässig gegliederten Bund; die theoretischen und praktischen Meister dieser geheimen Herrscherverbindungen waren die ägyptischen Priester, sie sind die praktischen Lehrer der geheimen priesterlichen Staatskunst und Herrschaft, die wahren Machiavelle des Alterthums, weshalb zu ihrer Form auch gegriffen und greifen musste, wer in der Vergangenheit und Gegenwart auf ähnlichem Wege ähnliche Zwecke erstrebte. Die christlichen Mönchsorden und Klöster sind die weltgeschichtlichen Erben und Fortpflanzer des ägyptischen Priestergeheimnisses und durch dasselbe herrschte Jahrhunderte lang die christliche Priesterschaft gleich der ägyptischen, bis endlich ihr in der allgemeinern Volksbildung das Geheimniss und die Herrschaft für immer entschlüpfte. Von den gallischen Kelten sagt Diefenbach, Origines Europaeae, S. 123, dass hier der Staat und die Gesellschaft von den obersten aristokratischen Schichten bis zu den niedersten Massen herab in den boaartigen Umschlingungen der Kirche sich befunden habe; die Religion sei zu Superstition verzerrt, deren Gespensterfurcht die Aemter des Herrschers wie des Richters, des Arztes und des Seelsorgers in die geweihte Hand des Priesters gebe; dieser habe die waltenden Götter im Himmel und auf Erden geschaffen, oder habe sich selbst unter dieselben erhoben und sein Haupt sei manches Mal mit dem Herrscherschmucke beider Welten geziert gewesen. Die bewährte und einzig brauchbare Form ist geblieben, nur ist dieselbe anderen und reineren Zwecken dienstbar geworden und statt der selbstsüchtigen Herrschaft und Beknechtung des Volkes erstreben besonders die Freimaurer unter der ägyptischen Hülle und in dem ägyptischen Gewande blos die Idee der allgemeinen Menschen- und Bruderliebe.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/248>, abgerufen am 16.07.2024.
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