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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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gleich nur die Menschheit selbst und ihn erbauet Gott und nach seinem Plane die Menschen; Gott ist der Baumeister, der Meister der Meister, der Demiurg, und seine Bausteine, wie seine Gehülfen, seine Lehrlinge und Gesellen sind die Menschen, die Maurer. Die Krone des Tempels ist der Glaube an die Unsterblichkeit, an das göttliche Lichtreich, in welches alle Diejenigen belohnt und erlöset eingehen werden, die wirklich gebauet haben und zu einem brauchbaren Bausteine des unsichtbaren Gottes und Menschentempels geworden sind. Wollte man die Vergleichung mit den verschiedenen gnostischen Systemen, mit dem sogenannten Doketismus weiter führen, könnte man im maurerischen Geiste sagen, dass die verschiedenen Religionsformen und menschlichen Kirchen nur vergänglicher Schein seien und einzig sei und bleibe der göttliche Geist und Glaube, die göttliche That; nur die letztere führet die Geister zu dem Lichtreiche zurück, verleiht die Unsterblichkeit; Gott ist nur in dem Geiste und des Menschen Körper muss zerbrochen werden, damit sein Geist wieder göttlich werde, - der Tod ist der Auferstehungsmorgen, der Eingang in den ewigen Osten. Dass der Weg zum Himmel und zur Erlösung der gerade, der rechtwinkelige, die Gerechtigkeit sei, darin stimmen die Gnostiker und die Maurer, die Buddhisten und Christen überein. Nach dem gnostischen System der Ophiten ist die Geburt des Menschen sein Fall, indem der Mensch, sobald er geboren wird, seines geistigen Prinzips verlustig geht;1) sich von dem Falle zu erheben und das verlorene geistige Leben und Wesen wieder zu erringen, ist die Bestimmung und die Aufgabe des Menschen und besonders des Maurers. Diese gnostische Ansicht von dem Falle des Menschen durch seine Geburt ist im Grunde nicht verschieden von der alten indischen und ägyptischen, pythagoreischen, platonischen und neuplatonischen Lehre, dass der Mensch hier nur zur Strafe und Besserung geboren sei und in seinem dermaligen Zustande blos die Folgen eines vorausgegangenen Vergehens trage, wie durch jenen wieder der künftige Zustand der Seele bedingt

1) Lassen, III. S. 401.

gleich nur die Menschheit selbst und ihn erbauet Gott und nach seinem Plane die Menschen; Gott ist der Baumeister, der Meister der Meister, der Demiurg, und seine Bausteine, wie seine Gehülfen, seine Lehrlinge und Gesellen sind die Menschen, die Maurer. Die Krone des Tempels ist der Glaube an die Unsterblichkeit, an das göttliche Lichtreich, in welches alle Diejenigen belohnt und erlöset eingehen werden, die wirklich gebauet haben und zu einem brauchbaren Bausteine des unsichtbaren Gottes und Menschentempels geworden sind. Wollte man die Vergleichung mit den verschiedenen gnostischen Systemen, mit dem sogenannten Doketismus weiter führen, könnte man im maurerischen Geiste sagen, dass die verschiedenen Religionsformen und menschlichen Kirchen nur vergänglicher Schein seien und einzig sei und bleibe der göttliche Geist und Glaube, die göttliche That; nur die letztere führet die Geister zu dem Lichtreiche zurück, verleiht die Unsterblichkeit; Gott ist nur in dem Geiste und des Menschen Körper muss zerbrochen werden, damit sein Geist wieder göttlich werde, – der Tod ist der Auferstehungsmorgen, der Eingang in den ewigen Osten. Dass der Weg zum Himmel und zur Erlösung der gerade, der rechtwinkelige, die Gerechtigkeit sei, darin stimmen die Gnostiker und die Maurer, die Buddhisten und Christen überein. Nach dem gnostischen System der Ophiten ist die Geburt des Menschen sein Fall, indem der Mensch, sobald er geboren wird, seines geistigen Prinzips verlustig geht;1) sich von dem Falle zu erheben und das verlorene geistige Leben und Wesen wieder zu erringen, ist die Bestimmung und die Aufgabe des Menschen und besonders des Maurers. Diese gnostische Ansicht von dem Falle des Menschen durch seine Geburt ist im Grunde nicht verschieden von der alten indischen und ägyptischen, pythagoreischen, platonischen und neuplatonischen Lehre, dass der Mensch hier nur zur Strafe und Besserung geboren sei und in seinem dermaligen Zustande blos die Folgen eines vorausgegangenen Vergehens trage, wie durch jenen wieder der künftige Zustand der Seele bedingt

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[208/0228] gleich nur die Menschheit selbst und ihn erbauet Gott und nach seinem Plane die Menschen; Gott ist der Baumeister, der Meister der Meister, der Demiurg, und seine Bausteine, wie seine Gehülfen, seine Lehrlinge und Gesellen sind die Menschen, die Maurer. Die Krone des Tempels ist der Glaube an die Unsterblichkeit, an das göttliche Lichtreich, in welches alle Diejenigen belohnt und erlöset eingehen werden, die wirklich gebauet haben und zu einem brauchbaren Bausteine des unsichtbaren Gottes und Menschentempels geworden sind. Wollte man die Vergleichung mit den verschiedenen gnostischen Systemen, mit dem sogenannten Doketismus weiter führen, könnte man im maurerischen Geiste sagen, dass die verschiedenen Religionsformen und menschlichen Kirchen nur vergänglicher Schein seien und einzig sei und bleibe der göttliche Geist und Glaube, die göttliche That; nur die letztere führet die Geister zu dem Lichtreiche zurück, verleiht die Unsterblichkeit; Gott ist nur in dem Geiste und des Menschen Körper muss zerbrochen werden, damit sein Geist wieder göttlich werde, – der Tod ist der Auferstehungsmorgen, der Eingang in den ewigen Osten. Dass der Weg zum Himmel und zur Erlösung der gerade, der rechtwinkelige, die Gerechtigkeit sei, darin stimmen die Gnostiker und die Maurer, die Buddhisten und Christen überein. Nach dem gnostischen System der Ophiten ist die Geburt des Menschen sein Fall, indem der Mensch, sobald er geboren wird, seines geistigen Prinzips verlustig geht; 1) sich von dem Falle zu erheben und das verlorene geistige Leben und Wesen wieder zu erringen, ist die Bestimmung und die Aufgabe des Menschen und besonders des Maurers. Diese gnostische Ansicht von dem Falle des Menschen durch seine Geburt ist im Grunde nicht verschieden von der alten indischen und ägyptischen, pythagoreischen, platonischen und neuplatonischen Lehre, dass der Mensch hier nur zur Strafe und Besserung geboren sei und in seinem dermaligen Zustande blos die Folgen eines vorausgegangenen Vergehens trage, wie durch jenen wieder der künftige Zustand der Seele bedingt 1) Lassen, III. S. 401.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/228>, abgerufen am 25.11.2024.