Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

Himmelsgegend aussah. Die Höhe des ehernen Meeres betrug fünf Ellen, seine obere Weite oder sein oberer Durchmesser zehn Ellen und der ganze obere runde Umfang ungenau 30 Ellen.1) Nach Lundius, a. a. O., II. Kap. 13 Nr. 14, soll das eherne Meer unten viereckigt gewesen sein, weil es in dieser Gestalt von den zwölf Stieren am besten und festesten auf ihrem Rücken habe getragen werden können, wie dafür auch allerdings die vier Gruppen, gleichsam das Viereck der Stiere zu sprechen scheint. Abbildungen des ehernen Meeres findet man in jeder ältern mit Kupfern versehenen Bibelausgabe; die genannte Basler Bibelausgabe lässt um den untern Theil des ehernen Meeres in zwei Reihen 32, also acht auf jeder der vier Seiten, Ochsen- und Stierköpfe herumlaufen, aus welchen beständig Wasser geflossen sein soll, was jedoch mit der angeführten jüdischen Tradition in Widerspruch steht. Zufolge Lundius, a. a. O., Nr. 23, und 24, sollen inwendig in den Fässen der Stiere Röhren gewesen sein, durch die aus dem Brunnen Etham Wasser in das eherne Meer geleitet worden sei und dieser ein beständig laufender Brunnen, eine Art Wasserkunst gewesen wäre.

Noch weiter nach der vordern Seite im Priestervorhofe, aber in gerader Richtung mit dem Eingange des Hauses, also auch mit dem Rauchaltare und mit der Bundeslade, stand der zwanzig Ellen lange und breite (mithin ein vollkommenes Quadrat bildende und dadurch an das Allerheiligste erinnernde) und zehn Ellen hohe, aus ehernen Platten zusammengesetzte Brandopferaltar des Volkes Israel mit vier Stierhörnern; die Mitte der den Brandopferaltar bildenden Platten war mit Erde oder wahrscheinlicher mit Steinen ausgefüllt.2) Rechts und links von dem Brandopferaltar, welcher ohne Zweifel einen Absatz oder sonst eine Vorrichtung zum Hinaufsteigen der Priester hatte, waren je fünf, also im Ganzen zehn eherne, auf mit vier Rädern versehenen und daher beweglichen Gestühlen ruhende Wasserbecken aufgestellt, um darin die Opfertheile des

1) I. Könige 7, 23; II. Chronik 4, 2 ff.
2) Baehr, S. 226 ff., vergl. mit S. 213.

Himmelsgegend aussah. Die Höhe des ehernen Meeres betrug fünf Ellen, seine obere Weite oder sein oberer Durchmesser zehn Ellen und der ganze obere runde Umfang ungenau 30 Ellen.1) Nach Lundius, a. a. O., II. Kap. 13 Nr. 14, soll das eherne Meer unten viereckigt gewesen sein, weil es in dieser Gestalt von den zwölf Stieren am besten und festesten auf ihrem Rücken habe getragen werden können, wie dafür auch allerdings die vier Gruppen, gleichsam das Viereck der Stiere zu sprechen scheint. Abbildungen des ehernen Meeres findet man in jeder ältern mit Kupfern versehenen Bibelausgabe; die genannte Basler Bibelausgabe lässt um den untern Theil des ehernen Meeres in zwei Reihen 32, also acht auf jeder der vier Seiten, Ochsen- und Stierköpfe herumlaufen, aus welchen beständig Wasser geflossen sein soll, was jedoch mit der angeführten jüdischen Tradition in Widerspruch steht. Zufolge Lundius, a. a. O., Nr. 23, und 24, sollen inwendig in den Fässen der Stiere Röhren gewesen sein, durch die aus dem Brunnen Etham Wasser in das eherne Meer geleitet worden sei und dieser ein beständig laufender Brunnen, eine Art Wasserkunst gewesen wäre.

Noch weiter nach der vordern Seite im Priestervorhofe, aber in gerader Richtung mit dem Eingange des Hauses, also auch mit dem Rauchaltare und mit der Bundeslade, stand der zwanzig Ellen lange und breite (mithin ein vollkommenes Quadrat bildende und dadurch an das Allerheiligste erinnernde) und zehn Ellen hohe, aus ehernen Platten zusammengesetzte Brandopferaltar des Volkes Israel mit vier Stierhörnern; die Mitte der den Brandopferaltar bildenden Platten war mit Erde oder wahrscheinlicher mit Steinen ausgefüllt.2) Rechts und links von dem Brandopferaltar, welcher ohne Zweifel einen Absatz oder sonst eine Vorrichtung zum Hinaufsteigen der Priester hatte, waren je fünf, also im Ganzen zehn eherne, auf mit vier Rädern versehenen und daher beweglichen Gestühlen ruhende Wasserbecken aufgestellt, um darin die Opfertheile des

1) I. Könige 7, 23; II. Chronik 4, 2 ff.
2) Baehr, S. 226 ff., vergl. mit S. 213.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0191" n="171"/>
Himmelsgegend aussah. Die Höhe des ehernen Meeres betrug fünf Ellen, seine obere Weite oder sein oberer Durchmesser zehn Ellen und der ganze obere runde Umfang ungenau 30 Ellen.<note place="foot" n="1)">I. Könige 7, 23; II. Chronik 4, 2 ff.<lb/></note> Nach Lundius, a. a. O., II. Kap. 13 Nr. 14, soll das eherne Meer unten viereckigt gewesen sein, weil es in dieser Gestalt von den zwölf Stieren am besten und festesten auf ihrem Rücken habe getragen werden können, wie dafür auch allerdings die vier Gruppen, gleichsam das Viereck der Stiere zu sprechen scheint. Abbildungen des ehernen Meeres findet man in jeder ältern mit Kupfern versehenen Bibelausgabe; die genannte Basler Bibelausgabe lässt um den untern Theil des ehernen Meeres in zwei Reihen 32, also acht auf jeder der vier Seiten, Ochsen- und Stierköpfe herumlaufen, aus welchen beständig Wasser geflossen sein soll, was jedoch mit der angeführten jüdischen Tradition in Widerspruch steht. Zufolge Lundius, a. a. O., Nr. 23, und 24, sollen inwendig in den Fässen der Stiere Röhren gewesen sein, durch die aus dem Brunnen Etham Wasser in das eherne Meer geleitet worden sei und dieser ein beständig laufender Brunnen, eine Art Wasserkunst gewesen wäre.</p>
        <p>
     Noch weiter nach der vordern Seite im Priestervorhofe, aber in gerader Richtung mit dem Eingange des Hauses, also auch mit dem Rauchaltare und mit der Bundeslade, stand der zwanzig Ellen lange und breite (mithin ein vollkommenes Quadrat bildende und dadurch an das Allerheiligste erinnernde) und zehn Ellen hohe, aus ehernen Platten zusammengesetzte Brandopferaltar des Volkes Israel mit vier Stierhörnern; die Mitte der den Brandopferaltar bildenden Platten war mit Erde oder wahrscheinlicher mit Steinen ausgefüllt.<note place="foot" n="2)">Baehr, S. 226 ff., vergl. mit S. 213.<lb/></note> Rechts und links von dem Brandopferaltar, welcher ohne Zweifel einen Absatz oder sonst eine Vorrichtung zum Hinaufsteigen der Priester hatte, waren je fünf, also im Ganzen zehn eherne, auf mit vier Rädern versehenen und daher beweglichen Gestühlen ruhende Wasserbecken aufgestellt, um darin die Opfertheile des
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[171/0191] Himmelsgegend aussah. Die Höhe des ehernen Meeres betrug fünf Ellen, seine obere Weite oder sein oberer Durchmesser zehn Ellen und der ganze obere runde Umfang ungenau 30 Ellen. 1) Nach Lundius, a. a. O., II. Kap. 13 Nr. 14, soll das eherne Meer unten viereckigt gewesen sein, weil es in dieser Gestalt von den zwölf Stieren am besten und festesten auf ihrem Rücken habe getragen werden können, wie dafür auch allerdings die vier Gruppen, gleichsam das Viereck der Stiere zu sprechen scheint. Abbildungen des ehernen Meeres findet man in jeder ältern mit Kupfern versehenen Bibelausgabe; die genannte Basler Bibelausgabe lässt um den untern Theil des ehernen Meeres in zwei Reihen 32, also acht auf jeder der vier Seiten, Ochsen- und Stierköpfe herumlaufen, aus welchen beständig Wasser geflossen sein soll, was jedoch mit der angeführten jüdischen Tradition in Widerspruch steht. Zufolge Lundius, a. a. O., Nr. 23, und 24, sollen inwendig in den Fässen der Stiere Röhren gewesen sein, durch die aus dem Brunnen Etham Wasser in das eherne Meer geleitet worden sei und dieser ein beständig laufender Brunnen, eine Art Wasserkunst gewesen wäre. Noch weiter nach der vordern Seite im Priestervorhofe, aber in gerader Richtung mit dem Eingange des Hauses, also auch mit dem Rauchaltare und mit der Bundeslade, stand der zwanzig Ellen lange und breite (mithin ein vollkommenes Quadrat bildende und dadurch an das Allerheiligste erinnernde) und zehn Ellen hohe, aus ehernen Platten zusammengesetzte Brandopferaltar des Volkes Israel mit vier Stierhörnern; die Mitte der den Brandopferaltar bildenden Platten war mit Erde oder wahrscheinlicher mit Steinen ausgefüllt. 2) Rechts und links von dem Brandopferaltar, welcher ohne Zweifel einen Absatz oder sonst eine Vorrichtung zum Hinaufsteigen der Priester hatte, waren je fünf, also im Ganzen zehn eherne, auf mit vier Rädern versehenen und daher beweglichen Gestühlen ruhende Wasserbecken aufgestellt, um darin die Opfertheile des 1) I. Könige 7, 23; II. Chronik 4, 2 ff. 2) Baehr, S. 226 ff., vergl. mit S. 213.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-21T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-21T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/191
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/191>, abgerufen am 28.11.2024.