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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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sieben Brunnen (Berseba), welche er gegraben hatte, schliesst Abraham Verträge mit den Kanaanitern; sieben Jahre dient Jakob um die Rahel und sieben andere um die Lea; sieben Mal beugte Jakob vor dem ältern Bruder sich zur Erde; sieben magere und sieben fette Kühe erschienen; eine Frau, welche einen Knaben geboren hatte, blieb sieben Tage und zwei Mal sieben Tage wegen der Geburt eines Mädchens unrein; wer ein Grab und wohl auch einen Todten berührte, sollte nach Numeri 19, 16 für sieben Tage unrein sein; die Samariter, welche als eine jüdische Religionssecte zu betrachten sind, feierten sieben kirchliche Feste und sieben Tage dauerte auch ihr Oster- und Laubhüttenfest; der siebente Monat begann bei ihnen mit dem Neujahrsfeste. "Siebenen," sich bei sieben heiligen Dingen verpflichten, hiess bei den Hebräern schwören. Ebenso wurden bei den alten arabischen Stämmen Bündnisse über sieben Steinen beschworen, indem die Schwörenden sich ihre Hände aufritzten und die Steine mit ihrem Blute bestrichen, was darauf beruht, dass auch sie gleich den übrigen Semiten von den Ariern, von den Chaldäern die Verehrung der sieben Wandelsterne als lebendiger Geister, als Herrscher über die Natur und die Geschicke der Menschen angenommen hatten. - Die sieben noachidischen Gebote der Juden1) waren: zu meiden Gotteslästerung, den Gestirndienst, die Blutschande sammt der Pedärastie, den Mord, den Raub und Diebstahl, den Ungehorsam und die Widersetzlichkeit gegen die jüdische Obrigkeit und den Genuss lebend ausgeschnittener (noch blutender) Thierstücke. Nach dem Vorbilde dieser sieben noa-

1) Vergl. auch Grävell, Betrachtungen über die Symbolik der Freimaurerei, Cottbus 1843, S. 134 ff., obwohl dieses Buch, welches die Widerlegung Krause's beabsichtigt und die Geschichte der Freimaurerei auf Grundlage der zweifelhaften Yorker Constitution vorträgt, zwar wenig eigentlichen geschichtlichen Werth hat, jedoch immerhin schätzenswerth ist und in einzelnen Punkten mit Grund Krause widerspricht, z.B. bezüglich des höhern Alters der in allen Mysterien gleichmässig vorkommenden Graden. Die Kölner Urkunde vom J. 1535 hielt Grävell, S. 240 (unten), noch mit Heldmann für ächt, während jetzt ihre Unächtheit kaum von irgend Jemand mehr bezweifelt wird.

sieben Brunnen (Berseba), welche er gegraben hatte, schliesst Abraham Verträge mit den Kanaanitern; sieben Jahre dient Jakob um die Rahel und sieben andere um die Lea; sieben Mal beugte Jakob vor dem ältern Bruder sich zur Erde; sieben magere und sieben fette Kühe erschienen; eine Frau, welche einen Knaben geboren hatte, blieb sieben Tage und zwei Mal sieben Tage wegen der Geburt eines Mädchens unrein; wer ein Grab und wohl auch einen Todten berührte, sollte nach Numeri 19, 16 für sieben Tage unrein sein; die Samariter, welche als eine jüdische Religionssecte zu betrachten sind, feierten sieben kirchliche Feste und sieben Tage dauerte auch ihr Oster- und Laubhüttenfest; der siebente Monat begann bei ihnen mit dem Neujahrsfeste. „Siebenen,“ sich bei sieben heiligen Dingen verpflichten, hiess bei den Hebräern schwören. Ebenso wurden bei den alten arabischen Stämmen Bündnisse über sieben Steinen beschworen, indem die Schwörenden sich ihre Hände aufritzten und die Steine mit ihrem Blute bestrichen, was darauf beruht, dass auch sie gleich den übrigen Semiten von den Ariern, von den Chaldäern die Verehrung der sieben Wandelsterne als lebendiger Geister, als Herrscher über die Natur und die Geschicke der Menschen angenommen hatten. – Die sieben noachidischen Gebote der Juden1) waren: zu meiden Gotteslästerung, den Gestirndienst, die Blutschande sammt der Pedärastie, den Mord, den Raub und Diebstahl, den Ungehorsam und die Widersetzlichkeit gegen die jüdische Obrigkeit und den Genuss lebend ausgeschnittener (noch blutender) Thierstücke. Nach dem Vorbilde dieser sieben noa-

1) Vergl. auch Grävell, Betrachtungen über die Symbolik der Freimaurerei, Cottbus 1843, S. 134 ff., obwohl dieses Buch, welches die Widerlegung Krause’s beabsichtigt und die Geschichte der Freimaurerei auf Grundlage der zweifelhaften Yorker Constitution vorträgt, zwar wenig eigentlichen geschichtlichen Werth hat, jedoch immerhin schätzenswerth ist und in einzelnen Punkten mit Grund Krause widerspricht, z.B. bezüglich des höhern Alters der in allen Mysterien gleichmässig vorkommenden Graden. Die Kölner Urkunde vom J. 1535 hielt Grävell, S. 240 (unten), noch mit Heldmann für ächt, während jetzt ihre Unächtheit kaum von irgend Jemand mehr bezweifelt wird.
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[164/0184] sieben Brunnen (Berseba), welche er gegraben hatte, schliesst Abraham Verträge mit den Kanaanitern; sieben Jahre dient Jakob um die Rahel und sieben andere um die Lea; sieben Mal beugte Jakob vor dem ältern Bruder sich zur Erde; sieben magere und sieben fette Kühe erschienen; eine Frau, welche einen Knaben geboren hatte, blieb sieben Tage und zwei Mal sieben Tage wegen der Geburt eines Mädchens unrein; wer ein Grab und wohl auch einen Todten berührte, sollte nach Numeri 19, 16 für sieben Tage unrein sein; die Samariter, welche als eine jüdische Religionssecte zu betrachten sind, feierten sieben kirchliche Feste und sieben Tage dauerte auch ihr Oster- und Laubhüttenfest; der siebente Monat begann bei ihnen mit dem Neujahrsfeste. „Siebenen,“ sich bei sieben heiligen Dingen verpflichten, hiess bei den Hebräern schwören. Ebenso wurden bei den alten arabischen Stämmen Bündnisse über sieben Steinen beschworen, indem die Schwörenden sich ihre Hände aufritzten und die Steine mit ihrem Blute bestrichen, was darauf beruht, dass auch sie gleich den übrigen Semiten von den Ariern, von den Chaldäern die Verehrung der sieben Wandelsterne als lebendiger Geister, als Herrscher über die Natur und die Geschicke der Menschen angenommen hatten. – Die sieben noachidischen Gebote der Juden 1) waren: zu meiden Gotteslästerung, den Gestirndienst, die Blutschande sammt der Pedärastie, den Mord, den Raub und Diebstahl, den Ungehorsam und die Widersetzlichkeit gegen die jüdische Obrigkeit und den Genuss lebend ausgeschnittener (noch blutender) Thierstücke. Nach dem Vorbilde dieser sieben noa- 1) Vergl. auch Grävell, Betrachtungen über die Symbolik der Freimaurerei, Cottbus 1843, S. 134 ff., obwohl dieses Buch, welches die Widerlegung Krause’s beabsichtigt und die Geschichte der Freimaurerei auf Grundlage der zweifelhaften Yorker Constitution vorträgt, zwar wenig eigentlichen geschichtlichen Werth hat, jedoch immerhin schätzenswerth ist und in einzelnen Punkten mit Grund Krause widerspricht, z.B. bezüglich des höhern Alters der in allen Mysterien gleichmässig vorkommenden Graden. Die Kölner Urkunde vom J. 1535 hielt Grävell, S. 240 (unten), noch mit Heldmann für ächt, während jetzt ihre Unächtheit kaum von irgend Jemand mehr bezweifelt wird.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/184>, abgerufen am 29.11.2024.