daher vielfach in dem Gottesdienste mit derselben, wird gleichfalls zur Farbe des
Kleides der Götter und der Menschen. Das Sternenzelt des Himmels, in welchem die Urmenschheit zuerst
Gott ahnte und anbetete mit seinem Azurblau ist seit den Urzeiten der Menschheit von dieser zu den
Decken, Raumabschlüssen besonders der Tempel, wie vorzüglich auch in Aegypten verwandt worden.1) In einem Tempel von Ramses III,
auf der Westseite von Theben ist z. B. die Decke des Pfeilerganges, der den Hof nach der
Eintrittsseite säumt, noch jetzt lebhaft blau mit Sternen.2) In dem Isistempel auf der Insel Philä, ebenso in dem Tempel
zu Kalabsche in Nubien und in dem Tempel zu Karnak ist die Decke blau mit Sternen.3) Auch das steinerne Gewölbe des Vorhofes des
berühmten Grabmals des Königs Osymandias zu Theben war blau gemalt und mit goldenen Sternen
besäet.4) Zu allen
Zeiten war in Aegypten das Blau (Indigo) die beliebteste Farbe für die Linnenzeuge und hat sich auch
an einigen noch vorhandenen sehr alten ägyptischen Linnenzeugen erhalten.5) Zugleich sind diese Linnenzeuge seit den ältesten Zeiten das
hieratische Gewand, das Gewand der Götter und der Priester,6) was auch schon daraus zu erklären ist, dass die Menschen ihre Kleider zuerst
aus Flachs anfertigen lernten. - Als die gothische Baukunst aufblühte, liebte sie es, die Füllstücke
der Wände mit Sternen auf blauem Grunde auszufüllen.7) Blau, wie der Himmel, in den es übergeht, ist auch das Minaret
der grossen Mosehee zu Ispahan.8) Und so
wölbet sich auch das blaue Himmelszelt mit seinen goldenen Sternen über den maurerischen Logen.
Das blaue Sternenzelt als Gewand den Göttern um zukleiden, wie bei Mithra und Ahura-mazda, bei
dem tyri-
1) Semper, der Stil, I. S. 66. 68 u. 424.
2) Braun,
Geschichte der Kunst, I. S. 89.
3) Braun, a. a. O., I. S. 104. 107 u. 133.
4) Uhlemann, ägypt. Alterthumskunde, Il. S. 323.
5) Semper, a. a. O., I. S. 133.
6) Semper, a. a.
O., I. S. 131.
7) Kugler,
Kunstgeschichte, II. S. 300.
8) Braun, a. a. O., I. S.271.
daher vielfach in dem Gottesdienste mit derselben, wird gleichfalls zur Farbe des
Kleides der Götter und der Menschen. Das Sternenzelt des Himmels, in welchem die Urmenschheit zuerst
Gott ahnte und anbetete mit seinem Azurblau ist seit den Urzeiten der Menschheit von dieser zu den
Decken, Raumabschlüssen besonders der Tempel, wie vorzüglich auch in Aegypten verwandt worden.1) In einem Tempel von Ramses III,
auf der Westseite von Theben ist z. B. die Decke des Pfeilerganges, der den Hof nach der
Eintrittsseite säumt, noch jetzt lebhaft blau mit Sternen.2) In dem Isistempel auf der Insel Philä, ebenso in dem Tempel
zu Kalabsche in Nubien und in dem Tempel zu Karnak ist die Decke blau mit Sternen.3) Auch das steinerne Gewölbe des Vorhofes des
berühmten Grabmals des Königs Osymandias zu Theben war blau gemalt und mit goldenen Sternen
besäet.4) Zu allen
Zeiten war in Aegypten das Blau (Indigo) die beliebteste Farbe für die Linnenzeuge und hat sich auch
an einigen noch vorhandenen sehr alten ägyptischen Linnenzeugen erhalten.5) Zugleich sind diese Linnenzeuge seit den ältesten Zeiten das
hieratische Gewand, das Gewand der Götter und der Priester,6) was auch schon daraus zu erklären ist, dass die Menschen ihre Kleider zuerst
aus Flachs anfertigen lernten. – Als die gothische Baukunst aufblühte, liebte sie es, die Füllstücke
der Wände mit Sternen auf blauem Grunde auszufüllen.7) Blau, wie der Himmel, in den es übergeht, ist auch das Minaret
der grossen Mosehee zu Ispahan.8) Und so
wölbet sich auch das blaue Himmelszelt mit seinen goldenen Sternen über den maurerischen Logen.
Das blaue Sternenzelt als Gewand den Göttern um zukleiden, wie bei Mithra und Ahura-mazda, bei
dem tyri-
1) Semper, der Stil, I. S. 66. 68 u. 424.
2) Braun,
Geschichte der Kunst, I. S. 89.
3) Braun, a. a. O., I. S. 104. 107 u. 133.
4) Uhlemann, ägypt. Alterthumskunde, Il. S. 323.
5) Semper, a. a. O., I. S. 133.
6) Semper, a. a.
O., I. S. 131.
7) Kugler,
Kunstgeschichte, II. S. 300.
8) Braun, a. a. O., I. S.271.
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daher vielfach in dem Gottesdienste mit derselben, wird gleichfalls zur Farbe des
Kleides der Götter und der Menschen. Das Sternenzelt des Himmels, in welchem die Urmenschheit zuerst
Gott ahnte und anbetete mit seinem Azurblau ist seit den Urzeiten der Menschheit von dieser zu den
Decken, Raumabschlüssen besonders der Tempel, wie vorzüglich auch in Aegypten verwandt worden.<noteplace="foot"n="1)">Semper, der Stil, I. S. 66. 68 u. 424.</note> In einem Tempel von Ramses III,
auf der Westseite von Theben ist z. B. die Decke des Pfeilerganges, der den Hof nach der
Eintrittsseite säumt, noch jetzt lebhaft blau mit Sternen.<noteplace="foot"n="2)">Braun,
Geschichte der Kunst, I. S. 89.</note> In dem Isistempel auf der Insel Philä, ebenso in dem Tempel
zu Kalabsche in Nubien und in dem Tempel zu Karnak ist die Decke blau mit Sternen.<noteplace="foot"n="3)">Braun, a. a. O., I. S. 104. 107 u. 133.</note> Auch das steinerne Gewölbe des Vorhofes des
berühmten Grabmals des Königs Osymandias zu Theben war blau gemalt und mit goldenen Sternen
besäet.<noteplace="foot"n="4)">Uhlemann, ägypt. Alterthumskunde, Il. S. 323.</note> Zu allen
Zeiten war in Aegypten das Blau (Indigo) die beliebteste Farbe für die Linnenzeuge und hat sich auch
an einigen noch vorhandenen sehr alten ägyptischen Linnenzeugen erhalten.<noteplace="foot"n="5)">Semper, a. a. O., I. S. 133.</note> Zugleich sind diese Linnenzeuge seit den ältesten Zeiten das
hieratische Gewand, das Gewand der Götter und der Priester,<noteplace="foot"n="6)">Semper, a. a.
O., I. S. 131.</note> was auch schon daraus zu erklären ist, dass die Menschen ihre Kleider zuerst
aus Flachs anfertigen lernten. – Als die gothische Baukunst aufblühte, liebte sie es, die Füllstücke
der Wände mit Sternen auf blauem Grunde auszufüllen.<noteplace="foot"n="7)">Kugler,
Kunstgeschichte, II. S. 300.</note> Blau, wie der Himmel, in den es übergeht, ist auch das Minaret
der grossen Mosehee zu Ispahan.<noteplace="foot"n="8)">Braun, a. a. O., I. S.271.</note> Und so
wölbet sich auch das blaue Himmelszelt mit seinen goldenen Sternen über den maurerischen Logen.</p><p> Das blaue Sternenzelt als Gewand den Göttern um zukleiden, wie bei Mithra und Ahura-mazda, bei
dem tyri-
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daher vielfach in dem Gottesdienste mit derselben, wird gleichfalls zur Farbe des Kleides der Götter und der Menschen. Das Sternenzelt des Himmels, in welchem die Urmenschheit zuerst Gott ahnte und anbetete mit seinem Azurblau ist seit den Urzeiten der Menschheit von dieser zu den Decken, Raumabschlüssen besonders der Tempel, wie vorzüglich auch in Aegypten verwandt worden. 1) In einem Tempel von Ramses III, auf der Westseite von Theben ist z. B. die Decke des Pfeilerganges, der den Hof nach der Eintrittsseite säumt, noch jetzt lebhaft blau mit Sternen. 2) In dem Isistempel auf der Insel Philä, ebenso in dem Tempel zu Kalabsche in Nubien und in dem Tempel zu Karnak ist die Decke blau mit Sternen. 3) Auch das steinerne Gewölbe des Vorhofes des berühmten Grabmals des Königs Osymandias zu Theben war blau gemalt und mit goldenen Sternen besäet. 4) Zu allen Zeiten war in Aegypten das Blau (Indigo) die beliebteste Farbe für die Linnenzeuge und hat sich auch an einigen noch vorhandenen sehr alten ägyptischen Linnenzeugen erhalten. 5) Zugleich sind diese Linnenzeuge seit den ältesten Zeiten das hieratische Gewand, das Gewand der Götter und der Priester, 6) was auch schon daraus zu erklären ist, dass die Menschen ihre Kleider zuerst aus Flachs anfertigen lernten. – Als die gothische Baukunst aufblühte, liebte sie es, die Füllstücke der Wände mit Sternen auf blauem Grunde auszufüllen. 7) Blau, wie der Himmel, in den es übergeht, ist auch das Minaret der grossen Mosehee zu Ispahan. 8) Und so wölbet sich auch das blaue Himmelszelt mit seinen goldenen Sternen über den maurerischen Logen.
Das blaue Sternenzelt als Gewand den Göttern um zukleiden, wie bei Mithra und Ahura-mazda, bei dem tyri-
1) Semper, der Stil, I. S. 66. 68 u. 424.
2) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 89.
3) Braun, a. a. O., I. S. 104. 107 u. 133.
4) Uhlemann, ägypt. Alterthumskunde, Il. S. 323.
5) Semper, a. a. O., I. S. 133.
6) Semper, a. a. O., I. S. 131.
7) Kugler, Kunstgeschichte, II. S. 300.
8) Braun, a. a. O., I. S.271.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/96>, abgerufen am 25.11.2024.
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