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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Die hier erscheinenden Bausymbole, das Symbol namentlich von dem aufzuführenden Baue der Menschheit, zu welchem die Studenten taugliche und dienliche Hölzer abgeben sollen, sowie das Symbol des Sterbens und Wiederauferstehens sind höchst bedeutungsvoll und verdienen die grösste vergleichende Beachtung des Maurers. Wie und durch wen sind die Universitäten und die Maurer zu diesen so auffallend übereinstimmenden Symbolen gekommen? Gewiss nur durch die Mönche und die Geistlichen, welche die Universitäten gestiftet und eingerichtet und die Bauhütten gegründet und zuerst geleitet haben; da aber die Mönche und die Geistlichen griechisch-römisch gebildet waren, ihre Bildung den noch ungebildeten Germanen brachten, müssen sich auch in den Gebräuchen und Symbolen der Universitäten und Bauhütten die griechisch-römischen Gebräuche und Symbole wiederspiegeln und es widerspricht aller Geschichte, hier den Zusammenhang des Mittelalters und der Gegenwart mit dem Alterthum bestreiten und leugnen zu wollen.

Interessante Bruchstücke von Reden, welche der grosse Reformator Luther zu Wittenberg bei Depositionen gehalten, besitzen wir gleichfalls noch.1) In einer solchen Rede vergleicht Luther das ganze menschliche Leben in Schule, Haus, Amt und Staat mit einer vielseitigen fortgesetzten Deposition. "Da werden dir Bauern, Adelige, Bürger, ja selbst deine eigene Diener und Knechte eine noch grössere Zahl von Hörnern aufsetzen. Daher du, mein Sohn, was du jetzt siehst und fühlest, nur für ein Vorspiel Dessen halten magst, was dir dein Lebenlang zu überwinden bleibt."

Auch den Universitäten des skandinavischen Nordens war die Deposition nicht unbekannt geblieben; sie stimmte dort im Wesentlichen mit deutschem Brauche überein, wie die Schilderung eines Augenzeugen zeigt, der ihr im

1) Schade, S. 352 ff.

Die hier erscheinenden Bausymbole, das Symbol namentlich von dem aufzuführenden Baue der Menschheit, zu welchem die Studenten taugliche und dienliche Hölzer abgeben sollen, sowie das Symbol des Sterbens und Wiederauferstehens sind höchst bedeutungsvoll und verdienen die grösste vergleichende Beachtung des Maurers. Wie und durch wen sind die Universitäten und die Maurer zu diesen so auffallend übereinstimmenden Symbolen gekommen? Gewiss nur durch die Mönche und die Geistlichen, welche die Universitäten gestiftet und eingerichtet und die Bauhütten gegründet und zuerst geleitet haben; da aber die Mönche und die Geistlichen griechisch-römisch gebildet waren, ihre Bildung den noch ungebildeten Germanen brachten, müssen sich auch in den Gebräuchen und Symbolen der Universitäten und Bauhütten die griechisch-römischen Gebräuche und Symbole wiederspiegeln und es widerspricht aller Geschichte, hier den Zusammenhang des Mittelalters und der Gegenwart mit dem Alterthum bestreiten und leugnen zu wollen.

Interessante Bruchstücke von Reden, welche der grosse Reformator Luther zu Wittenberg bei Depositionen gehalten, besitzen wir gleichfalls noch.1) In einer solchen Rede vergleicht Luther das ganze menschliche Leben in Schule, Haus, Amt und Staat mit einer vielseitigen fortgesetzten Deposition. „Da werden dir Bauern, Adelige, Bürger, ja selbst deine eigene Diener und Knechte eine noch grössere Zahl von Hörnern aufsetzen. Daher du, mein Sohn, was du jetzt siehst und fühlest, nur für ein Vorspiel Dessen halten magst, was dir dein Lebenlang zu überwinden bleibt.“

Auch den Universitäten des skandinavischen Nordens war die Deposition nicht unbekannt geblieben; sie stimmte dort im Wesentlichen mit deutschem Brauche überein, wie die Schilderung eines Augenzeugen zeigt, der ihr im

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 vergleichende Beachtung des Maurers. Wie und durch wen sind die Universitäten und die Maurer zu
 diesen so auffallend übereinstimmenden Symbolen gekommen? Gewiss nur durch die Mönche und die
 Geistlichen, welche die Universitäten gestiftet und eingerichtet und die Bauhütten gegründet und
 zuerst geleitet haben; da aber die Mönche und die Geistlichen griechisch-römisch gebildet waren,
 ihre Bildung den noch ungebildeten Germanen brachten, müssen sich auch in den Gebräuchen und
 Symbolen der Universitäten und Bauhütten die griechisch-römischen Gebräuche und Symbole
 wiederspiegeln und es widerspricht aller Geschichte, hier den Zusammenhang des Mittelalters und der
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[496/0512] Die hier erscheinenden Bausymbole, das Symbol namentlich von dem aufzuführenden Baue der Menschheit, zu welchem die Studenten taugliche und dienliche Hölzer abgeben sollen, sowie das Symbol des Sterbens und Wiederauferstehens sind höchst bedeutungsvoll und verdienen die grösste vergleichende Beachtung des Maurers. Wie und durch wen sind die Universitäten und die Maurer zu diesen so auffallend übereinstimmenden Symbolen gekommen? Gewiss nur durch die Mönche und die Geistlichen, welche die Universitäten gestiftet und eingerichtet und die Bauhütten gegründet und zuerst geleitet haben; da aber die Mönche und die Geistlichen griechisch-römisch gebildet waren, ihre Bildung den noch ungebildeten Germanen brachten, müssen sich auch in den Gebräuchen und Symbolen der Universitäten und Bauhütten die griechisch-römischen Gebräuche und Symbole wiederspiegeln und es widerspricht aller Geschichte, hier den Zusammenhang des Mittelalters und der Gegenwart mit dem Alterthum bestreiten und leugnen zu wollen. Interessante Bruchstücke von Reden, welche der grosse Reformator Luther zu Wittenberg bei Depositionen gehalten, besitzen wir gleichfalls noch. 1) In einer solchen Rede vergleicht Luther das ganze menschliche Leben in Schule, Haus, Amt und Staat mit einer vielseitigen fortgesetzten Deposition. „Da werden dir Bauern, Adelige, Bürger, ja selbst deine eigene Diener und Knechte eine noch grössere Zahl von Hörnern aufsetzen. Daher du, mein Sohn, was du jetzt siehst und fühlest, nur für ein Vorspiel Dessen halten magst, was dir dein Lebenlang zu überwinden bleibt.“ Auch den Universitäten des skandinavischen Nordens war die Deposition nicht unbekannt geblieben; sie stimmte dort im Wesentlichen mit deutschem Brauche überein, wie die Schilderung eines Augenzeugen zeigt, der ihr im 1) Schade, S. 352 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/512>, abgerufen am 25.11.2024.