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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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bei andern Völkern im Anfange der Dinge Himmel und Erde entstehen. Wenn nach vielen Sagen die Wechselbälge sich davon machen, sobald sie in Eierschaalen kochen sehen, stehen hier wohl die Wechselbälge für die Eier selbst, d. h. wenn die Sonneneier, die Blitze, zur Herbstzeit verschwinden, verschwinden auch die Wechselbälge und die Gewitterdämonen.1) Aus den Osterhasen sind übrigens an vielen christlichen Orten die gebackenen Osterlämmchen mit der siegreichen Fahne des Triumphes hervorgegangen und namentlich werden auch in der russischen Kirche, z. B. in Volhynien, solche Osterlämmchen gebacken. 2)

Was bei den Römern, die Aurora und bei den Griechen die [fremdsprachliches Material] ist, sind bei den Indern, die auch im Zendavesta angerufene Ushas, die Morgenröthe, die Tochter der Sonne und der Nacht, welche des Himmels Thore öffnet, und auf einem von rothen Kühen gezogenen Wagen fährt, - und die der Morgenröthe vorauseilenden Lichtstrahlen, die zwei Acwin, die Reiter, welche mit den Strahlen der Sonne ankommen und bei dem Anbruche der Morgenröthe angerufen werden, und zwar stammt der Name Ushas, wie auch wohl Acwin, baktr. Acpin,3) von derselben Wurzel ush, ukk' hati brennen, leuchten, woher die Aurora und die Eos stammen .4) Diese italischen, griechischen, parsischen und indischen Gottheiten der Morgenröthe führen uns also in ihrem gemeinschaftlichen Namen und in der ihnen zur gemeinschaftlichen Unterlage dienenden Naturanschauung in den Morgen oder Ursitz des indo-germanischen Volkes selbst zurück. Die indischen Acwin sind die früh aufwachenden, fahren auf einem dreirädrigen Wagen, dem die Tochter der Sonne folgt, und kommen drei Mal zum Opfer, des Morgens, des Mittags und des Abends, auf welche drei Tageszeiten ihr dreirädriger Wagen gedeutet werden muss; für sie sind drei Stützen zur Anlehnung

1) Schwartz, a. a. O., S. 253.
2) Ausland für 1855, S. 207.
3) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 524, Anm. 1.
4) Lassen, a. a. O., I. S. 762, Anm. 3.

bei andern Völkern im Anfange der Dinge Himmel und Erde entstehen. Wenn nach vielen Sagen die Wechselbälge sich davon machen, sobald sie in Eierschaalen kochen sehen, stehen hier wohl die Wechselbälge für die Eier selbst, d. h. wenn die Sonneneier, die Blitze, zur Herbstzeit verschwinden, verschwinden auch die Wechselbälge und die Gewitterdämonen.1) Aus den Osterhasen sind übrigens an vielen christlichen Orten die gebackenen Osterlämmchen mit der siegreichen Fahne des Triumphes hervorgegangen und namentlich werden auch in der russischen Kirche, z. B. in Volhynien, solche Osterlämmchen gebacken. 2)

Was bei den Römern, die Aurora und bei den Griechen die [fremdsprachliches Material] ist, sind bei den Indern, die auch im Zendavesta angerufene Ushas, die Morgenröthe, die Tochter der Sonne und der Nacht, welche des Himmels Thore öffnet, und auf einem von rothen Kühen gezogenen Wagen fährt, - und die der Morgenröthe vorauseilenden Lichtstrahlen, die zwei Acwin, die Reiter, welche mit den Strahlen der Sonne ankommen und bei dem Anbruche der Morgenröthe angerufen werden, und zwar stammt der Name Ushas, wie auch wohl Acwin, baktr. Acpin,3) von derselben Wurzel ush, ukk’ hati brennen, leuchten, woher die Aurora und die Eos stammen .4) Diese italischen, griechischen, parsischen und indischen Gottheiten der Morgenröthe führen uns also in ihrem gemeinschaftlichen Namen und in der ihnen zur gemeinschaftlichen Unterlage dienenden Naturanschauung in den Morgen oder Ursitz des indo-germanischen Volkes selbst zurück. Die indischen Acwin sind die früh aufwachenden, fahren auf einem dreirädrigen Wagen, dem die Tochter der Sonne folgt, und kommen drei Mal zum Opfer, des Morgens, des Mittags und des Abends, auf welche drei Tageszeiten ihr dreirädriger Wagen gedeutet werden muss; für sie sind drei Stützen zur Anlehnung

1) Schwartz, a. a. O., S. 253.
2) Ausland für 1855, S. 207.
3) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 524, Anm. 1.
4) Lassen, a. a. O., I. S. 762, Anm. 3.
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 werden, und zwar stammt der Name Ushas, wie auch wohl Acwin, baktr. Acpin,<note place="foot" n="3)">Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 524, Anm. 1.</note> von derselben Wurzel ush, ukk&#x2019; hati
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 Morgenröthe führen uns also in ihrem gemeinschaftlichen Namen und in der ihnen zur
 gemeinschaftlichen Unterlage dienenden Naturanschauung in den Morgen oder Ursitz des
 indo-germanischen Volkes selbst zurück. Die indischen Acwin sind die früh aufwachenden, fahren auf
 einem dreirädrigen Wagen, dem die Tochter der Sonne folgt, und kommen drei Mal zum Opfer, des
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[406/0422] bei andern Völkern im Anfange der Dinge Himmel und Erde entstehen. Wenn nach vielen Sagen die Wechselbälge sich davon machen, sobald sie in Eierschaalen kochen sehen, stehen hier wohl die Wechselbälge für die Eier selbst, d. h. wenn die Sonneneier, die Blitze, zur Herbstzeit verschwinden, verschwinden auch die Wechselbälge und die Gewitterdämonen. 1) Aus den Osterhasen sind übrigens an vielen christlichen Orten die gebackenen Osterlämmchen mit der siegreichen Fahne des Triumphes hervorgegangen und namentlich werden auch in der russischen Kirche, z. B. in Volhynien, solche Osterlämmchen gebacken. 2) Was bei den Römern, die Aurora und bei den Griechen die _ ist, sind bei den Indern, die auch im Zendavesta angerufene Ushas, die Morgenröthe, die Tochter der Sonne und der Nacht, welche des Himmels Thore öffnet, und auf einem von rothen Kühen gezogenen Wagen fährt, - und die der Morgenröthe vorauseilenden Lichtstrahlen, die zwei Acwin, die Reiter, welche mit den Strahlen der Sonne ankommen und bei dem Anbruche der Morgenröthe angerufen werden, und zwar stammt der Name Ushas, wie auch wohl Acwin, baktr. Acpin, 3) von derselben Wurzel ush, ukk’ hati brennen, leuchten, woher die Aurora und die Eos stammen . 4) Diese italischen, griechischen, parsischen und indischen Gottheiten der Morgenröthe führen uns also in ihrem gemeinschaftlichen Namen und in der ihnen zur gemeinschaftlichen Unterlage dienenden Naturanschauung in den Morgen oder Ursitz des indo-germanischen Volkes selbst zurück. Die indischen Acwin sind die früh aufwachenden, fahren auf einem dreirädrigen Wagen, dem die Tochter der Sonne folgt, und kommen drei Mal zum Opfer, des Morgens, des Mittags und des Abends, auf welche drei Tageszeiten ihr dreirädriger Wagen gedeutet werden muss; für sie sind drei Stützen zur Anlehnung 1) Schwartz, a. a. O., S. 253. 2) Ausland für 1855, S. 207. 3) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 524, Anm. 1. 4) Lassen, a. a. O., I. S. 762, Anm. 3.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/422>, abgerufen am 22.11.2024.