Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.Menschheit herab und ist die Menschheit gottgleich geworden; mit diesen Zahlen hat die Menschheit sich die Zeit und den Raum, den Himmel und die Erde - sie messend und theilend - unterworfen, - dem Monde, der Sonne und allen Sternen gleichsam ihre Bahnen angewiesen. Auf diesem Standpunkt dürften auch die drei maurerischen Lichter der Sonne, des Mondes und des Meisters dahin verstanden werden, dass der Mensch der die Bahn der Sonne und des Mondes begreifende und messende Meister, in gewissem Sinne ihr Beherrscher sei; ein Meister ist ein Messer im natürlichen und ethischen Sinne, - ein Messer und ein Mass Haltender oder Mässiger. Das Mass, die Ordnung, die Harmonie ist gleichmässig das grosse Gesetz der Sterne und Weltsysteme und der Menschheit, der Geister. Daher lehrten auch die Pythagareer, die vorzüglichsten Zahlensymboliker des Alterthums, dass Alles durch Nothwendigkeit und Harmonie werde, indem der Demiurg Alles harmonisch geordnet habe, ja alles Gute und Gott selbst Harmonie sei. Aeschylos, der pythagoreische Dichter, spricht dieses in dem gefesselten Prometheus in dem Satze aus: [fremdsprachliches Material] nie können über die Harmonie des Zeus der Sterblichen Rathschläge hinausgehen." Noch erhabener spricht Jesaja 40, 12 den Gedanken Gottes als des allmächtigen Weltschöpfers, Bildners und Ordners aus:
Daran darf angereiht werden aus Jesaja 64, 7: Und nun Ewiger, du bist unser Vater: Menschheit herab und ist die Menschheit gottgleich geworden; mit diesen Zahlen hat die Menschheit sich die Zeit und den Raum, den Himmel und die Erde – sie messend und theilend – unterworfen, – dem Monde, der Sonne und allen Sternen gleichsam ihre Bahnen angewiesen. Auf diesem Standpunkt dürften auch die drei maurerischen Lichter der Sonne, des Mondes und des Meisters dahin verstanden werden, dass der Mensch der die Bahn der Sonne und des Mondes begreifende und messende Meister, in gewissem Sinne ihr Beherrscher sei; ein Meister ist ein Messer im natürlichen und ethischen Sinne, – ein Messer und ein Mass Haltender oder Mässiger. Das Mass, die Ordnung, die Harmonie ist gleichmässig das grosse Gesetz der Sterne und Weltsysteme und der Menschheit, der Geister. Daher lehrten auch die Pythagareer, die vorzüglichsten Zahlensymboliker des Alterthums, dass Alles durch Nothwendigkeit und Harmonie werde, indem der Demiurg Alles harmonisch geordnet habe, ja alles Gute und Gott selbst Harmonie sei. Aeschylos, der pythagoreische Dichter, spricht dieses in dem gefesselten Prometheus in dem Satze aus: [fremdsprachliches Material] nie können über die Harmonie des Zeus der Sterblichen Rathschläge hinausgehen.“ Noch erhabener spricht Jesaja 40, 12 den Gedanken Gottes als des allmächtigen Weltschöpfers, Bildners und Ordners aus:
Daran darf angereiht werden aus Jesaja 64, 7: Und nun Ewiger, du bist unser Vater: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0035" n="19"/> Menschheit herab und ist die Menschheit gottgleich geworden; mit diesen Zahlen hat die Menschheit sich die Zeit und den Raum, den Himmel und die Erde – sie messend und theilend – unterworfen, – dem Monde, der Sonne und allen Sternen gleichsam ihre Bahnen angewiesen. Auf diesem Standpunkt dürften auch die drei maurerischen Lichter der Sonne, des Mondes und des Meisters dahin verstanden werden, dass der Mensch der die Bahn der Sonne und des Mondes begreifende und messende Meister, in gewissem Sinne ihr Beherrscher sei; ein Meister ist ein Messer im natürlichen und ethischen Sinne, – ein Messer und ein Mass Haltender oder Mässiger. Das Mass, die Ordnung, die Harmonie ist gleichmässig das grosse Gesetz der Sterne und Weltsysteme und der Menschheit, der Geister. Daher lehrten auch die Pythagareer, die vorzüglichsten Zahlensymboliker des Alterthums, dass Alles durch Nothwendigkeit und Harmonie werde, indem der Demiurg Alles harmonisch geordnet habe, ja alles Gute und Gott selbst Harmonie sei. Aeschylos, der pythagoreische Dichter, spricht dieses in dem gefesselten Prometheus in dem Satze aus:</p> <p rendition="#c"> <foreign xml:lang="ell"> <gap reason="fm"/> </foreign> </p> <p> nie können über die Harmonie des Zeus der Sterblichen Rathschläge hinausgehen.“ Noch erhabener spricht Jesaja 40, 12 den Gedanken Gottes als des allmächtigen Weltschöpfers, Bildners und Ordners aus:</p> <p> <cit rendition="#et"> <quote> Wer mass mit seiner hohlen Hand die Wasser<lb/> und grenzte ab den Himmel mit der Spanne?<lb/> und fasste in einen Scheffel den Staub der Erde?<lb/> wer wog mit einem Gewicht die Berge?<lb/> und die Hügel in einer Wage?<lb/> Wer ermass den Geist des Ewigen<lb/> Und wer unterwies ihn als sein Rathgeber?</quote> </cit> </p> <p> Daran darf angereiht werden aus Jesaja 64, 7:</p> <cit rendition="#et"> <quote> Und nun Ewiger, du bist unser Vater:<lb/> Wir sind der Thon, und du bist unser Bildner<lb/> Und das Werk deiner Hand sind wir alle.</quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [19/0035]
Menschheit herab und ist die Menschheit gottgleich geworden; mit diesen Zahlen hat die Menschheit sich die Zeit und den Raum, den Himmel und die Erde – sie messend und theilend – unterworfen, – dem Monde, der Sonne und allen Sternen gleichsam ihre Bahnen angewiesen. Auf diesem Standpunkt dürften auch die drei maurerischen Lichter der Sonne, des Mondes und des Meisters dahin verstanden werden, dass der Mensch der die Bahn der Sonne und des Mondes begreifende und messende Meister, in gewissem Sinne ihr Beherrscher sei; ein Meister ist ein Messer im natürlichen und ethischen Sinne, – ein Messer und ein Mass Haltender oder Mässiger. Das Mass, die Ordnung, die Harmonie ist gleichmässig das grosse Gesetz der Sterne und Weltsysteme und der Menschheit, der Geister. Daher lehrten auch die Pythagareer, die vorzüglichsten Zahlensymboliker des Alterthums, dass Alles durch Nothwendigkeit und Harmonie werde, indem der Demiurg Alles harmonisch geordnet habe, ja alles Gute und Gott selbst Harmonie sei. Aeschylos, der pythagoreische Dichter, spricht dieses in dem gefesselten Prometheus in dem Satze aus:
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nie können über die Harmonie des Zeus der Sterblichen Rathschläge hinausgehen.“ Noch erhabener spricht Jesaja 40, 12 den Gedanken Gottes als des allmächtigen Weltschöpfers, Bildners und Ordners aus:
Wer mass mit seiner hohlen Hand die Wasser
und grenzte ab den Himmel mit der Spanne?
und fasste in einen Scheffel den Staub der Erde?
wer wog mit einem Gewicht die Berge?
und die Hügel in einer Wage?
Wer ermass den Geist des Ewigen
Und wer unterwies ihn als sein Rathgeber?
Daran darf angereiht werden aus Jesaja 64, 7:
Und nun Ewiger, du bist unser Vater:
Wir sind der Thon, und du bist unser Bildner
Und das Werk deiner Hand sind wir alle.
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