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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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drei Maurer an Gott glauben, die Tugend üben und die Menschen lieben solle, so hat das im Jahr 1717 zu London entstandene sogenannte neuenglische System der rein symbolischen Maurerei, ohne damit entfernt den Werth und die Wahrheit jener moralischen Lehren verkennen zu wollen, mit Recht die drei alten oder kleinen Lichter als die einzigen beibehalten,1) wie sie es sind und nur im rechten Sinne, in der Sprache der Genesis ausgelegt werden müssen.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke;
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
Lebendig der höchste Gedanke
Und ob Alles im ewigen Wechsel kreist,
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Die drei kleinen oder grossen Lichter sind jetzt allein das Symbol des Einen Gottes, welcher die Sonne, den Mond und die Sterne geschaffen hat und durch sie den Tag und die Nacht erleuchtet und regiert. Die Sonne, der Mond und die Sterne sind gleichsam die Augen des allsehenden und allwissenden Gottes; die Sonne namentlich ist das uralte asiatisch-ägyptische Auge der Vorsehung und wird namentlich auch in der katholischen Kirche als das Symbol Gottes und seiner Kirche gebraucht. Da sichtlich nur die geistliche Furcht des Mittelalters die sehr alten und ursprünglich heidnischen drei Lichter zu den drei kleinen Lichtern herabgesetzt hat, ist die abweichende Vermuthung Krause's, a. a. O., I. 2, S. 366, über den Ursprung der drei kleinen Lichter aus dem Sitze der drei die Loge haltenden und regierenden Beamten bei den Hauptfenstern der Bauhütte unbegründet und unhaltbar.

In den drei grossen Pfeilern der Weisheit, Stärke und Schönheit, welche die Loge, d. h. das Weltall tragen und erhalten und die durch den Meister im Osten den ältern Aufseher im Westen und den jüngern Aufseher im Süden vorgestellt werden, ist nur Gott in seinen drei höchsten Eigenschaften ausgedrückt. Der dreiarmige Leuchter hat dieselbe symbolische Bedeutung und ist dem auf die

1) Krause, a. a. O., I. 2, S. 404.

drei Maurer an Gott glauben, die Tugend üben und die Menschen lieben solle, so hat das im Jahr 1717 zu London entstandene sogenannte neuenglische System der rein symbolischen Maurerei, ohne damit entfernt den Werth und die Wahrheit jener moralischen Lehren verkennen zu wollen, mit Recht die drei alten oder kleinen Lichter als die einzigen beibehalten,1) wie sie es sind und nur im rechten Sinne, in der Sprache der Genesis ausgelegt werden müssen.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke;
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
Lebendig der höchste Gedanke
Und ob Alles im ewigen Wechsel kreist,
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Die drei kleinen oder grossen Lichter sind jetzt allein das Symbol des Einen Gottes, welcher die Sonne, den Mond und die Sterne geschaffen hat und durch sie den Tag und die Nacht erleuchtet und regiert. Die Sonne, der Mond und die Sterne sind gleichsam die Augen des allsehenden und allwissenden Gottes; die Sonne namentlich ist das uralte asiatisch-ägyptische Auge der Vorsehung und wird namentlich auch in der katholischen Kirche als das Symbol Gottes und seiner Kirche gebraucht. Da sichtlich nur die geistliche Furcht des Mittelalters die sehr alten und ursprünglich heidnischen drei Lichter zu den drei kleinen Lichtern herabgesetzt hat, ist die abweichende Vermuthung Krause’s, a. a. O., I. 2, S. 366, über den Ursprung der drei kleinen Lichter aus dem Sitze der drei die Loge haltenden und regierenden Beamten bei den Hauptfenstern der Bauhütte unbegründet und unhaltbar.

In den drei grossen Pfeilern der Weisheit, Stärke und Schönheit, welche die Loge, d. h. das Weltall tragen und erhalten und die durch den Meister im Osten den ältern Aufseher im Westen und den jüngern Aufseher im Süden vorgestellt werden, ist nur Gott in seinen drei höchsten Eigenschaften ausgedrückt. Der dreiarmige Leuchter hat dieselbe symbolische Bedeutung und ist dem auf die

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 allwissenden Gottes; die Sonne namentlich ist das uralte asiatisch-ägyptische Auge der Vorsehung und
 wird namentlich auch in der katholischen Kirche als das Symbol Gottes und seiner Kirche gebraucht.
 Da sichtlich nur die geistliche Furcht des Mittelalters die sehr alten und ursprünglich heidnischen
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[237/0253] drei Maurer an Gott glauben, die Tugend üben und die Menschen lieben solle, so hat das im Jahr 1717 zu London entstandene sogenannte neuenglische System der rein symbolischen Maurerei, ohne damit entfernt den Werth und die Wahrheit jener moralischen Lehren verkennen zu wollen, mit Recht die drei alten oder kleinen Lichter als die einzigen beibehalten, 1) wie sie es sind und nur im rechten Sinne, in der Sprache der Genesis ausgelegt werden müssen. Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt, Wie auch der menschliche wanke; Hoch über der Zeit und dem Raume webt Lebendig der höchste Gedanke Und ob Alles im ewigen Wechsel kreist, Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist. Die drei kleinen oder grossen Lichter sind jetzt allein das Symbol des Einen Gottes, welcher die Sonne, den Mond und die Sterne geschaffen hat und durch sie den Tag und die Nacht erleuchtet und regiert. Die Sonne, der Mond und die Sterne sind gleichsam die Augen des allsehenden und allwissenden Gottes; die Sonne namentlich ist das uralte asiatisch-ägyptische Auge der Vorsehung und wird namentlich auch in der katholischen Kirche als das Symbol Gottes und seiner Kirche gebraucht. Da sichtlich nur die geistliche Furcht des Mittelalters die sehr alten und ursprünglich heidnischen drei Lichter zu den drei kleinen Lichtern herabgesetzt hat, ist die abweichende Vermuthung Krause’s, a. a. O., I. 2, S. 366, über den Ursprung der drei kleinen Lichter aus dem Sitze der drei die Loge haltenden und regierenden Beamten bei den Hauptfenstern der Bauhütte unbegründet und unhaltbar. In den drei grossen Pfeilern der Weisheit, Stärke und Schönheit, welche die Loge, d. h. das Weltall tragen und erhalten und die durch den Meister im Osten den ältern Aufseher im Westen und den jüngern Aufseher im Süden vorgestellt werden, ist nur Gott in seinen drei höchsten Eigenschaften ausgedrückt. Der dreiarmige Leuchter hat dieselbe symbolische Bedeutung und ist dem auf die 1) Krause, a. a. O., I. 2, S. 404.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/253>, abgerufen am 23.11.2024.