die erstere mit der Rechten die linke Hand der letztern erfasst; 4. ein Krebs; 5.
ein Löwe; 6. eine stehende weibliche Figur (Jungfrau), welche eine Aehre 1) in
der linken Hand trägt; 7. eine Waage; 8. ein Scorpion; 9. ein Schütze, gebildet aus
dem springenden Leibe eines vierfüssigen Thieres und einem menschlichen Oberkörper mit Armen, Bogen
und Pfeil; das Bild ist ausserdem geflügelt und hat zwei Gesichter, von denen das eine vorwärts und
das andere rückwärts schaut; der Kopf trägt die bekannte mit Straussfedern geschmückte Königs- und
Götterkrone; 10. ein Bock. dessen Körper in einen Fischschwanz ausläuft; 11. eine
schreitende, mit dem birbörmigen Helme geschmückte Figur, welche aus zwei Urnen Wasser auf den Boden
giesst (d. i. der Wassermann); 12. zwei Fische, an Schwanze durch ein langes Band
verbunden.
Ueber die Bedeutung, die Entstehungszeit und den Entstehungsort der Bilder dieses Thierkreises
mag J. G. Rhode, Versuch über das Alter des Thierkreises und den Ursprung der Sternbilder, Breslau
1809, und derselbe, die heilige Sage des Zendvolkes, S. 237 ff., verglichen werden, obwohl besonders
die erstere Abhandlung zum grösseren Theile veraltet ist und weit hinter den heutigen ägyptischen
Forschungen zurücksteht. Ganz besonders verfehlt ist die Deutung des Sternbildes der Waage,
beziehungsweise des ägyptischen Todtengerichtes , indem Rhode von dessen eigentlicher Bedeutung auch
nicht die leiseste Ahnung hatte. Auch die Grundabsicht von Rhode, den Thierkreis in Aegypten
localisiren zu wollen, ist eine falsche, da er entweder Mesopotamien oder noch eher Baktrien
angehört. Dass der Thierkreis dem Zendvolke oder den Baktriern
1) Nicht eine Blume, wie Uhlemann, ägyptische Alterthumskunde, IV., S. 220 angibt.
die erstere mit der Rechten die linke Hand der letztern erfasst; 4. ein Krebs; 5.
ein Löwe; 6. eine stehende weibliche Figur (Jungfrau), welche eine Aehre 1) in
der linken Hand trägt; 7. eine Waage; 8. ein Scorpion; 9. ein Schütze, gebildet aus
dem springenden Leibe eines vierfüssigen Thieres und einem menschlichen Oberkörper mit Armen, Bogen
und Pfeil; das Bild ist ausserdem geflügelt und hat zwei Gesichter, von denen das eine vorwärts und
das andere rückwärts schaut; der Kopf trägt die bekannte mit Straussfedern geschmückte Königs- und
Götterkrone; 10. ein Bock. dessen Körper in einen Fischschwanz ausläuft; 11. eine
schreitende, mit dem birbörmigen Helme geschmückte Figur, welche aus zwei Urnen Wasser auf den Boden
giesst (d. i. der Wassermann); 12. zwei Fische, an Schwanze durch ein langes Band
verbunden.
Ueber die Bedeutung, die Entstehungszeit und den Entstehungsort der Bilder dieses Thierkreises
mag J. G. Rhode, Versuch über das Alter des Thierkreises und den Ursprung der Sternbilder, Breslau
1809, und derselbe, die heilige Sage des Zendvolkes, S. 237 ff., verglichen werden, obwohl besonders
die erstere Abhandlung zum grösseren Theile veraltet ist und weit hinter den heutigen ägyptischen
Forschungen zurücksteht. Ganz besonders verfehlt ist die Deutung des Sternbildes der Waage,
beziehungsweise des ägyptischen Todtengerichtes , indem Rhode von dessen eigentlicher Bedeutung auch
nicht die leiseste Ahnung hatte. Auch die Grundabsicht von Rhode, den Thierkreis in Aegypten
localisiren zu wollen, ist eine falsche, da er entweder Mesopotamien oder noch eher Baktrien
angehört. Dass der Thierkreis dem Zendvolke oder den Baktriern
1) Nicht eine Blume, wie Uhlemann, ägyptische Alterthumskunde, IV., S. 220 angibt.
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mag J. G. Rhode, Versuch über das Alter des Thierkreises und den Ursprung der Sternbilder, Breslau
1809, und derselbe, die heilige Sage des Zendvolkes, S. 237 ff., verglichen werden, obwohl besonders
die erstere Abhandlung zum grösseren Theile veraltet ist und weit hinter den heutigen ägyptischen
Forschungen zurücksteht. Ganz besonders verfehlt ist die Deutung des Sternbildes der Waage,
beziehungsweise des ägyptischen Todtengerichtes , indem Rhode von dessen eigentlicher Bedeutung auch
nicht die leiseste Ahnung hatte. Auch die Grundabsicht von Rhode, den Thierkreis in Aegypten
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angehört. Dass der Thierkreis dem Zendvolke oder den Baktriern
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[9/0025]
die erstere mit der Rechten die linke Hand der letztern erfasst;
4. ein Krebs;
5. ein Löwe;
6. eine stehende weibliche Figur (Jungfrau), welche eine Aehre 1) in der linken Hand trägt;
7. eine Waage;
8. ein Scorpion;
9. ein Schütze, gebildet aus dem springenden Leibe eines vierfüssigen Thieres und einem menschlichen Oberkörper mit Armen, Bogen und Pfeil; das Bild ist ausserdem geflügelt und hat zwei Gesichter, von denen das eine vorwärts und das andere rückwärts schaut; der Kopf trägt die bekannte mit Straussfedern geschmückte Königs- und Götterkrone;
10. ein Bock. dessen Körper in einen Fischschwanz ausläuft;
11. eine schreitende, mit dem birbörmigen Helme geschmückte Figur, welche aus zwei Urnen Wasser auf den Boden giesst (d. i. der Wassermann);
12. zwei Fische, an Schwanze durch ein langes Band verbunden.
Ueber die Bedeutung, die Entstehungszeit und den Entstehungsort der Bilder dieses Thierkreises mag J. G. Rhode, Versuch über das Alter des Thierkreises und den Ursprung der Sternbilder, Breslau 1809, und derselbe, die heilige Sage des Zendvolkes, S. 237 ff., verglichen werden, obwohl besonders die erstere Abhandlung zum grösseren Theile veraltet ist und weit hinter den heutigen ägyptischen Forschungen zurücksteht. Ganz besonders verfehlt ist die Deutung des Sternbildes der Waage, beziehungsweise des ägyptischen Todtengerichtes , indem Rhode von dessen eigentlicher Bedeutung auch nicht die leiseste Ahnung hatte. Auch die Grundabsicht von Rhode, den Thierkreis in Aegypten localisiren zu wollen, ist eine falsche, da er entweder Mesopotamien oder noch eher Baktrien angehört. Dass der Thierkreis dem Zendvolke oder den Baktriern
1) Nicht eine Blume, wie Uhlemann, ägyptische Alterthumskunde, IV., S. 220 angibt.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/25>, abgerufen am 22.11.2024.
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