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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Seirenen, die indischen Apsarasen und Gandharven, Kinnaras und Ragini's1) - die deutschen Elfen und Nixen u. s. w. zu verstehen. 2)

Auch die lateinische Parca hat ihren Namen von partiri, pars; denn parcere, eigentlich genau eintheilen, sparen, schonen, hiess auch parsere, wie parsimonia beweiset.3) Das Grundwort war par, wovon mit vorgesetztem s sparen. Ebenso gehören hierher die drei griechischen Horen, die Töchter der Themis, die Eunomia (Göttin der Gesetze), die Dike (Gerechtigkeit) und die Eirene (Friedensstifterin); sie sind die Schwestern der Moiren. Die Horen und die Moiren vereint spinnen nach der orphischen Darstellung, gleich den persischen Izeds, den Hantel der Gerechtigkeit, der vertheilenden und richtenden Nemesis. Dieser Mantel ist der Schleier, das Gewand der ägyptischen Neith im Tempel zu Sais, welchen noch kein Sterblicher aufgehoben hat, das Gewand [fremdsprachliches Material] der phönicischen Harmonia oder Khusartis, Thuro, Doto, welches Gewand die Göttin selbst in ihren Kammern gewebt haben sollte und worauf die Erde mit ihren Flüssen eingewirkt war, umgeben vom Okeanos, ringsum vom gestirnten Himmelsgewölbe umschlossen,4) - das Gewand der griechischen Athene, der sternenbesetzte Mantel des Mithra und das Sternengewand des tyrischen Herakles oder Baal. Das Jahr, das stets wechselnde und gesponnene Kleid der Erde, heisst daher bei den Slaven der Rock, womit das deutsche Rock und Rocken, das hebräische rakam, erschaffen und Kleider flicken, zusammenhängt. Auch der mit Cherubimbildern bedeckte Vorhang von blauer und rother Seide, welcher in dem salomonischen Tempel die Bundeslade verhüllte, war wohl nur das Symbol des Gewandes des allmächtigen Schöpfers, des grossen Bildners und Webers, des Jehovah. Auch dieser Vorhang durfte nicht gehoben werden, wie der Schleier der Neith zu Sais. Die künstlich gewirkten [fremdsprachliches Material] oder Gewänder der Gottheiten, die Symbole des

1) Wollheim, Mythologie des alten Indien, :S. 134 ff.
2) Schwartz, a. a. O., S. 247 u. 250.
3) Kanne, a. a. O., S. 243.
4) Movers, die Phönicier, I. S. 109 u. 507 ff.

Seirenen, die indischen Apsarasen und Gandharven, Kinnaras und Râgini’s1) – die deutschen Elfen und Nixen u. s. w. zu verstehen. 2)

Auch die lateinische Parca hat ihren Namen von partiri, pars; denn parcere, eigentlich genau eintheilen, sparen, schonen, hiess auch parsere, wie parsimonia beweiset.3) Das Grundwort war par, wovon mit vorgesetztem s sparen. Ebenso gehören hierher die drei griechischen Horen, die Töchter der Themis, die Eunomia (Göttin der Gesetze), die Dike (Gerechtigkeit) und die Eirene (Friedensstifterin); sie sind die Schwestern der Moiren. Die Horen und die Moiren vereint spinnen nach der orphischen Darstellung, gleich den persischen Izeds, den Hantel der Gerechtigkeit, der vertheilenden und richtenden Nemesis. Dieser Mantel ist der Schleier, das Gewand der ägyptischen Neith im Tempel zu Sais, welchen noch kein Sterblicher aufgehoben hat, das Gewand [fremdsprachliches Material] der phönicischen Harmonia oder Khusartis, Thuro, Doto, welches Gewand die Göttin selbst in ihren Kammern gewebt haben sollte und worauf die Erde mit ihren Flüssen eingewirkt war, umgeben vom Okeanos, ringsum vom gestirnten Himmelsgewölbe umschlossen,4) – das Gewand der griechischen Athene, der sternenbesetzte Mantel des Mithra und das Sternengewand des tyrischen Herakles oder Baal. Das Jahr, das stets wechselnde und gesponnene Kleid der Erde, heisst daher bei den Slaven der Rock, womit das deutsche Rock und Rocken, das hebräische rakam, erschaffen und Kleider flicken, zusammenhängt. Auch der mit Cherubimbildern bedeckte Vorhang von blauer und rother Seide, welcher in dem salomonischen Tempel die Bundeslade verhüllte, war wohl nur das Symbol des Gewandes des allmächtigen Schöpfers, des grossen Bildners und Webers, des Jehovah. Auch dieser Vorhang durfte nicht gehoben werden, wie der Schleier der Neith zu Sais. Die künstlich gewirkten [fremdsprachliches Material] oder Gewänder der Gottheiten, die Symbole des

1) Wollheim, Mythologie des alten Indien, :S. 134 ff.
2) Schwartz, a. a. O., S. 247 u. 250.
3) Kanne, a. a. O., S. 243.
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 Moiren. Die Horen und die Moiren vereint spinnen nach der orphischen Darstellung, gleich den
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 das hebräische rakam, erschaffen und Kleider flicken, zusammenhängt. Auch der mit Cherubimbildern
 bedeckte Vorhang von blauer und rother Seide, welcher in dem salomonischen Tempel die Bundeslade
 verhüllte, war wohl nur das Symbol des Gewandes des allmächtigen Schöpfers, des grossen Bildners und
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[168/0184] Seirenen, die indischen Apsarasen und Gandharven, Kinnaras und Râgini’s 1) – die deutschen Elfen und Nixen u. s. w. zu verstehen. 2) Auch die lateinische Parca hat ihren Namen von partiri, pars; denn parcere, eigentlich genau eintheilen, sparen, schonen, hiess auch parsere, wie parsimonia beweiset. 3) Das Grundwort war par, wovon mit vorgesetztem s sparen. Ebenso gehören hierher die drei griechischen Horen, die Töchter der Themis, die Eunomia (Göttin der Gesetze), die Dike (Gerechtigkeit) und die Eirene (Friedensstifterin); sie sind die Schwestern der Moiren. Die Horen und die Moiren vereint spinnen nach der orphischen Darstellung, gleich den persischen Izeds, den Hantel der Gerechtigkeit, der vertheilenden und richtenden Nemesis. Dieser Mantel ist der Schleier, das Gewand der ägyptischen Neith im Tempel zu Sais, welchen noch kein Sterblicher aufgehoben hat, das Gewand _ der phönicischen Harmonia oder Khusartis, Thuro, Doto, welches Gewand die Göttin selbst in ihren Kammern gewebt haben sollte und worauf die Erde mit ihren Flüssen eingewirkt war, umgeben vom Okeanos, ringsum vom gestirnten Himmelsgewölbe umschlossen, 4) – das Gewand der griechischen Athene, der sternenbesetzte Mantel des Mithra und das Sternengewand des tyrischen Herakles oder Baal. Das Jahr, das stets wechselnde und gesponnene Kleid der Erde, heisst daher bei den Slaven der Rock, womit das deutsche Rock und Rocken, das hebräische rakam, erschaffen und Kleider flicken, zusammenhängt. Auch der mit Cherubimbildern bedeckte Vorhang von blauer und rother Seide, welcher in dem salomonischen Tempel die Bundeslade verhüllte, war wohl nur das Symbol des Gewandes des allmächtigen Schöpfers, des grossen Bildners und Webers, des Jehovah. Auch dieser Vorhang durfte nicht gehoben werden, wie der Schleier der Neith zu Sais. Die künstlich gewirkten _ oder Gewänder der Gottheiten, die Symbole des 1) Wollheim, Mythologie des alten Indien, :S. 134 ff. 2) Schwartz, a. a. O., S. 247 u. 250. 3) Kanne, a. a. O., S. 243. 4) Movers, die Phönicier, I. S. 109 u. 507 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/184>, abgerufen am 23.11.2024.