Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.schönen Töchter der Frau Gauden sind dem maurerischen 24zölligen Massstabe, den 24 Stunden des Tages zu vergleichen. Auf Abbildungen, welche Gerhard, Lichtgottheiten, Taf. III, Nr. 3, gegeben hat, fahren Helios und Selene, die Sonne und der Mond, auf einem Viergespann. Auch der römische Mars fährt auf einem Viergespann.Auch dem Sonnentempel zu Emesa in Syrien brachte der Kaiser Heligiobalus das Götterbild, einen schwarzen, mit kostbaren Steinen gefassten Stein; beim Einzug zu Rom hielt der Kaiser selbst die Zügel des von vier weissen Rossen gezogenen Wagens.1) Die zu Ninive ausgegrabenen geflügelten Stiere und geflügelten Löwen, welche paarweise vor den Thoren und bei den Eingängen standen, tragen oft Tiaren, aus welchen vier Stierhörner herauswachsen, wie dort auch ein bärtiger schreitender Gott mit vier Stierhörnern erscheint.2) Auf einem noch stehenden Pfeiler zu Pasargadä ist Cyrus abgebildet mit vier Flügeln, wovon zwei erhoben und zwei gesenkt.3) An seinem Kopfputz sind vier lange Widderhörner angebracht, was Braun für ägyptisch hält. Auch zu Ninive im Palaste zu Chorsabad sind solche viergeflügelte menschliche Figuren, und zwar mit zwei erhobenen und zwei gesenkten Flügeln, durch den französischen Consul Botta aufgefunden worden.4) - Der assyrischen Mylitta werden vier Tauben als ihr Symbol beigegeben.5) Im Athenäus (XII, cap. 8) wird der goldene Thron, worauf der Perserkönig Gericht hielt, beschrieben; ihn umstanden vier goldene mit Edelsteinen besetzte Säulen, über welchen ein buntgestickter Baldachin ausgespannt war. Am Demeterfeste der Chthonien zu Hermione wurden hinter dem Festzuge vier Kühe geführt, zwar gebunden, aber wild und gegen die Bande sich sträubend; vor dem Tempel wurden diese vier Kühe, eine nach der 1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 344. 2) Dunker, Gesch. des Alterthums, I. (1855) S. 298
vergl. mit S. 295. 3) Braun, a. a. O., I. S.
275. 4) Guhl, Denkmäler der Sculptur, Stuttgart 1860, Taf. III, Fig, 1.
vergl. mit Fig. 4. 5) Lajard, recherches sur le culte du cypres pyraraidal, S.
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schönen Töchter der Frau Gauden sind dem maurerischen 24zölligen Massstabe, den 24 Stunden des Tages zu vergleichen. Auf Abbildungen, welche Gerhard, Lichtgottheiten, Taf. III, Nr. 3, gegeben hat, fahren Helios und Selene, die Sonne und der Mond, auf einem Viergespann. Auch der römische Mars fährt auf einem Viergespann.Auch dem Sonnentempel zu Emesa in Syrien brachte der Kaiser Heligiobalus das Götterbild, einen schwarzen, mit kostbaren Steinen gefassten Stein; beim Einzug zu Rom hielt der Kaiser selbst die Zügel des von vier weissen Rossen gezogenen Wagens.1) Die zu Ninive ausgegrabenen geflügelten Stiere und geflügelten Löwen, welche paarweise vor den Thoren und bei den Eingängen standen, tragen oft Tiaren, aus welchen vier Stierhörner herauswachsen, wie dort auch ein bärtiger schreitender Gott mit vier Stierhörnern erscheint.2) Auf einem noch stehenden Pfeiler zu Pasargadä ist Cyrus abgebildet mit vier Flügeln, wovon zwei erhoben und zwei gesenkt.3) An seinem Kopfputz sind vier lange Widderhörner angebracht, was Braun für ägyptisch hält. Auch zu Ninive im Palaste zu Chorsabad sind solche viergeflügelte menschliche Figuren, und zwar mit zwei erhobenen und zwei gesenkten Flügeln, durch den französischen Consul Botta aufgefunden worden.4) – Der assyrischen Mylitta werden vier Tauben als ihr Symbol beigegeben.5) Im Athenäus (XII, cap. 8) wird der goldene Thron, worauf der Perserkönig Gericht hielt, beschrieben; ihn umstanden vier goldene mit Edelsteinen besetzte Säulen, über welchen ein buntgestickter Baldachin ausgespannt war. Am Demeterfeste der Chthonien zu Hermione wurden hinter dem Festzuge vier Kühe geführt, zwar gebunden, aber wild und gegen die Bande sich sträubend; vor dem Tempel wurden diese vier Kühe, eine nach der 1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 344. 2) Dunker, Gesch. des Alterthums, I. (1855) S. 298
vergl. mit S. 295. 3) Braun, a. a. O., I. S.
275. 4) Guhl, Denkmäler der Sculptur, Stuttgart 1860, Taf. III, Fig, 1.
vergl. mit Fig. 4. 5) Lajard, recherches sur le culte du cyprès pyraraidal, S.
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schönen Töchter der Frau Gauden sind dem maurerischen 24zölligen Massstabe, den 24 Stunden des Tages zu vergleichen. Auf Abbildungen, welche Gerhard, Lichtgottheiten, Taf. III, Nr. 3, gegeben hat, fahren Helios und Selene, die Sonne und der Mond, auf einem Viergespann. Auch der römische Mars fährt auf einem Viergespann.Auch dem Sonnentempel zu Emesa in Syrien brachte der Kaiser Heligiobalus das Götterbild, einen schwarzen, mit kostbaren Steinen gefassten Stein; beim Einzug zu Rom hielt der Kaiser selbst die Zügel des von vier weissen Rossen gezogenen Wagens. 1) Die zu Ninive ausgegrabenen geflügelten Stiere und geflügelten Löwen, welche paarweise vor den Thoren und bei den Eingängen standen, tragen oft Tiaren, aus welchen vier Stierhörner herauswachsen, wie dort auch ein bärtiger schreitender Gott mit vier Stierhörnern erscheint. 2) Auf einem noch stehenden Pfeiler zu Pasargadä ist Cyrus abgebildet mit vier Flügeln, wovon zwei erhoben und zwei gesenkt. 3) An seinem Kopfputz sind vier lange Widderhörner angebracht, was Braun für ägyptisch hält. Auch zu Ninive im Palaste zu Chorsabad sind solche viergeflügelte menschliche Figuren, und zwar mit zwei erhobenen und zwei gesenkten Flügeln, durch den französischen Consul Botta aufgefunden worden. 4) – Der assyrischen Mylitta werden vier Tauben als ihr Symbol beigegeben. 5) Im Athenäus (XII, cap. 8) wird der goldene Thron, worauf der Perserkönig Gericht hielt, beschrieben; ihn umstanden vier goldene mit Edelsteinen besetzte Säulen, über welchen ein buntgestickter Baldachin ausgespannt war. Am Demeterfeste der Chthonien zu Hermione wurden hinter dem Festzuge vier Kühe geführt, zwar gebunden, aber wild und gegen die Bande sich sträubend; vor dem Tempel wurden diese vier Kühe, eine nach der
1) Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 344.
2) Dunker, Gesch. des Alterthums, I. (1855) S. 298 vergl. mit S. 295.
3) Braun, a. a. O., I. S. 275.
4) Guhl, Denkmäler der Sculptur, Stuttgart 1860, Taf. III, Fig, 1. vergl. mit Fig. 4.
5) Lajard, recherches sur le culte du cyprès pyraraidal, S. 59.
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