Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.also die Aegypter drei Zeiten des Tages, des Monats und des Jahres und damit in Uebereinstimmung besonders 3 tägliche Anrufungen und drei grosse Jahresfeste der Gottheit. Der Gottheit beim Aufstehen und beim Niederlegen, so wie beim Mittagessen zu gedenken und zu opfern, war gewisser Massen eine Naturnothwendigkeit, lag in der innersten Natur der menschlichen Tagesverhältnisse begründet und ebenso stellen sich die 3 grossen religiösen Jahresfeste um die Zeit der neuen Sonne oder der Wintersonnenwende, des Frühlings und der Erndte oder auch des Herbstes, die Weihnachts-, Oster- und Pfingstfeiertage der Aegypter, Juden, Samaritaner und noch heute der Christen als natürliche dar. Entsprechend und ähnlich wurde auch das Beginnen der 3 Monatstheile bei den Aegyptern,1) Griechen und Römern gefeiert. Wie dreifach der Schritt der Zeit ist, - dreigetheilt der Tag, der Monat und das Jahr sind, - der Morgen, der Mittag und der Abend oder die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft alle Zeit und alles menschliche Schicksal umfassen und die Gottheit, Jehova, Jao das Wesen ist, welches da ist, da war und da sein wird: ebenso und aus dem gleichen Grunde theilte auch das ägyptische Land sich in 3 Haupttheile, in Ober-, Mittel- und Unterägypten2) - war ferner der ägyptische und der jüdische Tempel dreigetheilt in Vorhof, Heiliges und Allerheiligstes, und wurden alle menschlichen Handlungen, Bewegungen und Reden mehr oder weniger dreigetheilt, gerade wie dieses noch heute bei den Maurern der Fall ist. Fast in allen Bewegungen des Mundes, der Hände und Füsse der Maurer, - in ihrem Handeln, Reden und Schreiben verkündet sich gleichmässig die Dreizahl. Was das Schreiben angeht, bediente sich schon die ägyptische Hieroglyphik, eine ursprüngliche Bilderschrift und später rein phonetische Schrift, indem jedes Hieroglyphenbild den Anfangsbuchstaben seines Namens ausdrückte, wie z. B. ein Adler den Buchstaben A, ein Baum den Buchstaben B, ein Löwe den Buchstaben L u. s. w. bei uns ausdrücken könnte, - dreier Lotusblüthen an einem 1) Uhlemann, a. a. O., II. S. 82. 2) Uhlemann,
ägyptische Alterthumskunde, II. S. 21.
also die Aegypter drei Zeiten des Tages, des Monats und des Jahres und damit in Uebereinstimmung besonders 3 tägliche Anrufungen und drei grosse Jahresfeste der Gottheit. Der Gottheit beim Aufstehen und beim Niederlegen, so wie beim Mittagessen zu gedenken und zu opfern, war gewisser Massen eine Naturnothwendigkeit, lag in der innersten Natur der menschlichen Tagesverhältnisse begründet und ebenso stellen sich die 3 grossen religiösen Jahresfeste um die Zeit der neuen Sonne oder der Wintersonnenwende, des Frühlings und der Erndte oder auch des Herbstes, die Weihnachts-, Oster- und Pfingstfeiertage der Aegypter, Juden, Samaritaner und noch heute der Christen als natürliche dar. Entsprechend und ähnlich wurde auch das Beginnen der 3 Monatstheile bei den Aegyptern,1) Griechen und Römern gefeiert. Wie dreifach der Schritt der Zeit ist, – dreigetheilt der Tag, der Monat und das Jahr sind, – der Morgen, der Mittag und der Abend oder die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft alle Zeit und alles menschliche Schicksal umfassen und die Gottheit, Jehova, Jao das Wesen ist, welches da ist, da war und da sein wird: ebenso und aus dem gleichen Grunde theilte auch das ägyptische Land sich in 3 Haupttheile, in Ober-, Mittel- und Unterägypten2) – war ferner der ägyptische und der jüdische Tempel dreigetheilt in Vorhof, Heiliges und Allerheiligstes, und wurden alle menschlichen Handlungen, Bewegungen und Reden mehr oder weniger dreigetheilt, gerade wie dieses noch heute bei den Maurern der Fall ist. Fast in allen Bewegungen des Mundes, der Hände und Füsse der Maurer, – in ihrem Handeln, Reden und Schreiben verkündet sich gleichmässig die Dreizahl. Was das Schreiben angeht, bediente sich schon die ägyptische Hieroglyphik, eine ursprüngliche Bilderschrift und später rein phonetische Schrift, indem jedes Hieroglyphenbild den Anfangsbuchstaben seines Namens ausdrückte, wie z. B. ein Adler den Buchstaben A, ein Baum den Buchstaben B, ein Löwe den Buchstaben L u. s. w. bei uns ausdrücken könnte, – dreier Lotusblüthen an einem 1) Uhlemann, a. a. O., II. S. 82. 2) Uhlemann,
ägyptische Alterthumskunde, II. S. 21.
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also die Aegypter drei Zeiten des Tages, des Monats und des Jahres und damit in Uebereinstimmung besonders 3 tägliche Anrufungen und drei grosse Jahresfeste der Gottheit. Der Gottheit beim Aufstehen und beim Niederlegen, so wie beim Mittagessen zu gedenken und zu opfern, war gewisser Massen eine Naturnothwendigkeit, lag in der innersten Natur der menschlichen Tagesverhältnisse begründet und ebenso stellen sich die 3 grossen religiösen Jahresfeste um die Zeit der neuen Sonne oder der Wintersonnenwende, des Frühlings und der Erndte oder auch des Herbstes, die Weihnachts-, Oster- und Pfingstfeiertage der Aegypter, Juden, Samaritaner und noch heute der Christen als natürliche dar. Entsprechend und ähnlich wurde auch das Beginnen der 3 Monatstheile bei den Aegyptern, 1) Griechen und Römern gefeiert. Wie dreifach der Schritt der Zeit ist, – dreigetheilt der Tag, der Monat und das Jahr sind, – der Morgen, der Mittag und der Abend oder die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft alle Zeit und alles menschliche Schicksal umfassen und die Gottheit, Jehova, Jao das Wesen ist, welches da ist, da war und da sein wird: ebenso und aus dem gleichen Grunde theilte auch das ägyptische Land sich in 3 Haupttheile, in Ober-, Mittel- und Unterägypten 2) – war ferner der ägyptische und der jüdische Tempel dreigetheilt in Vorhof, Heiliges und Allerheiligstes, und wurden alle menschlichen Handlungen, Bewegungen und Reden mehr oder weniger dreigetheilt, gerade wie dieses noch heute bei den Maurern der Fall ist. Fast in allen Bewegungen des Mundes, der Hände und Füsse der Maurer, – in ihrem Handeln, Reden und Schreiben verkündet sich gleichmässig die Dreizahl. Was das Schreiben angeht, bediente sich schon die ägyptische Hieroglyphik, eine ursprüngliche Bilderschrift und später rein phonetische Schrift, indem jedes Hieroglyphenbild den Anfangsbuchstaben seines Namens ausdrückte, wie z. B. ein Adler den Buchstaben A, ein Baum den Buchstaben B, ein Löwe den Buchstaben L u. s. w. bei uns ausdrücken könnte, – dreier Lotusblüthen an einem
1) Uhlemann, a. a. O., II. S. 82.
2) Uhlemann, ägyptische Alterthumskunde, II. S. 21.
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