Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 8. Berlin, 1849.Buch III. Herrschaft der Rechtsregeln. Kap. II. Zeitliche Gränzen. §. 386. A. Erwerb der Rechte. Grundsatz. (Fortsetzung.) Der Grundsatz für die den Erwerb der Rechte betreffen- Hier tritt uns zunächst entgegen eine für den Orient Der wichtige Inhalt dieser Berordnung, der die bisher Sie unterscheidet nicht zwischen vergangenen und künf- (a) L. 7 C. de legibus (1. 14). -- Die Stelle wird wörtlich wieder-
holt in einer Decretale von Gregor IX., C. 13 X. de constit. (1. 2). Dem Inhalt nach stimmt damit überein C. 2 X. eod. Buch III. Herrſchaft der Rechtsregeln. Kap. II. Zeitliche Gränzen. §. 386. A. Erwerb der Rechte. Grundſatz. (Fortſetzung.) Der Grundſatz für die den Erwerb der Rechte betreffen- Hier tritt uns zunächſt entgegen eine für den Orient Der wichtige Inhalt dieſer Berordnung, der die bisher Sie unterſcheidet nicht zwiſchen vergangenen und künf- (a) L. 7 C. de legibus (1. 14). — Die Stelle wird wörtlich wieder-
holt in einer Decretale von Gregor IX., C. 13 X. de constit. (1. 2). Dem Inhalt nach ſtimmt damit überein C. 2 X. eod. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0414" n="392"/> <fw place="top" type="header">Buch <hi rendition="#aq">III.</hi> Herrſchaft der Rechtsregeln. Kap. <hi rendition="#aq">II.</hi> Zeitliche Gränzen.</fw><lb/> <div n="3"> <head>§. 386.<lb/><hi rendition="#aq">A.</hi> <hi rendition="#g">Erwerb der Rechte. Grundſatz. (Fortſetzung.)</hi></head><lb/> <p>Der Grundſatz für die den Erwerb der Rechte betreffen-<lb/> den Regeln iſt bisher nur von dem Standpunkt einer<lb/> allgemeinen Betrachtung über die Natur und Beſtimmung<lb/> der Geſetze erwogen worden; ich wende mich nun zu<lb/> den Ausſprüchen der Geſetzgebung über dieſe wichtige<lb/> Frage.</p><lb/> <p>Hier tritt uns zunächſt entgegen eine für den Orient<lb/> von K. <hi rendition="#g">Theodoſius <hi rendition="#aq">II.</hi></hi> im J. 440 erlaſſene Verord-<lb/> nung <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 7 <hi rendition="#i">C. de legibus</hi></hi> (1. 14). — Die Stelle wird wörtlich wieder-<lb/> holt in einer Decretale von <hi rendition="#g">Gregor</hi> <hi rendition="#aq">IX.</hi>, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C.</hi> 13 <hi rendition="#i">X. de constit.</hi></hi><lb/> (1. 2). Dem Inhalt nach ſtimmt damit überein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C.</hi> 2 <hi rendition="#i">X. eod.</hi></hi></note>, die auf alle ſpätere Zeiten, ſowohl in der Ge-<lb/> ſetzgebung, als in der Praxis, und in der Lehre der Schrift-<lb/> ſteller, den entſchiedenſten Einfluß ausgeübt hat. Sie<lb/> lautet alſo:<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Leges et constitutiones futuris certum est dare<lb/> formam negotiis, non ad facta praeterita revo-<lb/> cari, nisi nominatim et de praeterito tempore<lb/> et adhuc pendentibus negotiis cautum sit.</hi></hi></p><lb/> <p>Der wichtige Inhalt dieſer Berordnung, der die bisher<lb/> vorgetragene Lehre völlig beſtätigt, läßt ſich auf folgende<lb/> Hauptſätze zurückführen.</p><lb/> <p>Sie unterſcheidet nicht zwiſchen vergangenen und künf-<lb/> tigen <hi rendition="#g">Wirkungen</hi> juriſtiſcher Thatſachen, ſondern zwiſchen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [392/0414]
Buch III. Herrſchaft der Rechtsregeln. Kap. II. Zeitliche Gränzen.
§. 386.
A. Erwerb der Rechte. Grundſatz. (Fortſetzung.)
Der Grundſatz für die den Erwerb der Rechte betreffen-
den Regeln iſt bisher nur von dem Standpunkt einer
allgemeinen Betrachtung über die Natur und Beſtimmung
der Geſetze erwogen worden; ich wende mich nun zu
den Ausſprüchen der Geſetzgebung über dieſe wichtige
Frage.
Hier tritt uns zunächſt entgegen eine für den Orient
von K. Theodoſius II. im J. 440 erlaſſene Verord-
nung (a), die auf alle ſpätere Zeiten, ſowohl in der Ge-
ſetzgebung, als in der Praxis, und in der Lehre der Schrift-
ſteller, den entſchiedenſten Einfluß ausgeübt hat. Sie
lautet alſo:
Leges et constitutiones futuris certum est dare
formam negotiis, non ad facta praeterita revo-
cari, nisi nominatim et de praeterito tempore
et adhuc pendentibus negotiis cautum sit.
Der wichtige Inhalt dieſer Berordnung, der die bisher
vorgetragene Lehre völlig beſtätigt, läßt ſich auf folgende
Hauptſätze zurückführen.
Sie unterſcheidet nicht zwiſchen vergangenen und künf-
tigen Wirkungen juriſtiſcher Thatſachen, ſondern zwiſchen
(a) L. 7 C. de legibus (1. 14). — Die Stelle wird wörtlich wieder-
holt in einer Decretale von Gregor IX., C. 13 X. de constit.
(1. 2). Dem Inhalt nach ſtimmt damit überein C. 2 X. eod.
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Zitationshilfe: | Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 8. Berlin, 1849, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system08_1849/414>, abgerufen am 22.07.2024. |