Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.das Vnglück auffgehalten / verloren. Das mag vns neben andern Zeichen im Himmel vnd auff Erden / wol ein Bußpredigt sein. Bekeren wir vns nicht / wie denn fast niemand darauff achtet / so wird GOttes Zorn anbrinnen / vnd nicht zu leschen sein. Bekeren wir vns / so wird GOtt vns zu gnaden annhemen / vnd entweder das beuorstehende Vnglück abwenden / oder aber vns erhalten / oder vns auch mit gnaden zur ruhe kommen lassen. Vnser Trost aber ist / das J. F. G. Seel ist kommen in das Himlisch Paradeis / der Leib aber ruhet in seiner Kammer. Derwegen J. F. G. Herr Gemahel vnd Verwandten sich so wenig darüber bekümmern dürffen / als wenn J. F. G. noch in jhrem Gemach legen / vnd sanfft ruheten. Vnd wie ein Mensch so da schlefft / nicht ewig ligen bleibet / Sondern zu seiner zeit wieder auffstehet / Also wird nun bald der selige fröliche Tag anbrechen / da vnser lieber HErr Jesus Christus / an den J. F. G. gegleubet / sie vnd alle Todten aufferwecken / vnd J. F. G. wie allen Gleubigen / ein Ewiges Leben geben wird / da es heissen wird / Wachet auff / vnd rhümet / die jhr vnter der Erden ligt. Wir lebendigen aber mögen / jha sollen bedencken / das wir sterblich sein / Vnd weil wir nicht wissen / wenn wir abgefordert werden / das wir vns zu einem seligen end schicken / vnd in dem J. F. G. Exempel nachfolgen. Es haben J. F. G. das beste vnd nötigst erwelet / das nimmermehr von jnen genomen wird / da sie nun sonst alles verloren. Also sollen wir auch nicht so kalt sein GOttes Wort zuhören vnd zulernen / wie wir (leider) sein / Sondern das gut erwehlen / wie J. F. G. gesagt aus dem 27. Psalm: Eins bitte ich vom HERRN / das hette ich gern / das ich im Hause des HERRN bleiben möge mein leben lang / zu schawen die schönen GOttesdienst des HERrn / vnd seinen Tempel zubesuchen. das Vnglück auffgehalten / verloren. Das mag vns neben andern Zeichen im Himmel vnd auff Erden / wol ein Bußpredigt sein. Bekeren wir vns nicht / wie denn fast niemand darauff achtet / so wird GOttes Zorn anbrinnen / vnd nicht zu leschen sein. Bekeren wir vns / so wird GOtt vns zu gnaden annhemen / vnd entweder das beuorstehende Vnglück abwenden / oder aber vns erhalten / oder vns auch mit gnaden zur ruhe kommen lassen. Vnser Trost aber ist / das J. F. G. Seel ist kommen in das Himlisch Paradeis / der Leib aber ruhet in seiner Kammer. Derwegen J. F. G. Herr Gemahel vnd Verwandten sich so wenig darüber bekümmern dürffen / als wenn J. F. G. noch in jhrem Gemach legen / vnd sanfft ruheten. Vnd wie ein Mensch so da schlefft / nicht ewig ligen bleibet / Sondern zu seiner zeit wieder auffstehet / Also wird nun bald der selige fröliche Tag anbrechen / da vnser lieber HErr Jesus Christus / an den J. F. G. gegleubet / sie vnd alle Todten aufferwecken / vnd J. F. G. wie allen Gleubigen / ein Ewiges Leben geben wird / da es heissen wird / Wachet auff / vnd rhümet / die jhr vnter der Erden ligt. Wir lebendigen aber mögen / jha sollen bedencken / das wir sterblich sein / Vnd weil wir nicht wissen / wenn wir abgefordert werden / das wir vns zu einem seligen end schicken / vnd in dem J. F. G. Exempel nachfolgen. Es haben J. F. G. das beste vnd nötigst erwelet / das nimmermehr von jnen genomen wird / da sie nun sonst alles verloren. Also sollen wir auch nicht so kalt sein GOttes Wort zuhören vnd zulernen / wie wir (leider) sein / Sondern das gut erwehlen / wie J. F. G. gesagt aus dem 27. Psalm: Eins bitte ich vom HERRN / das hette ich gern / das ich im Hause des HERRN bleiben möge mein leben lang / zu schawen die schönen GOttesdienst des HERrn / vnd seinen Tempel zubesuchen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0083"/> das Vnglück auffgehalten / verloren. Das mag vns neben andern Zeichen im Himmel vnd auff Erden / wol ein Bußpredigt sein. Bekeren wir vns nicht / wie denn fast niemand darauff achtet / so wird GOttes Zorn anbrinnen / vnd nicht zu leschen sein. Bekeren wir vns / so wird GOtt vns zu gnaden annhemen / vnd entweder das beuorstehende Vnglück abwenden / oder aber vns erhalten / oder vns auch mit gnaden zur ruhe kommen lassen.</p> <p>Vnser Trost aber ist / das J. F. G. Seel ist kommen in das Himlisch Paradeis / der Leib aber ruhet in seiner Kammer. Derwegen J. F. G. Herr Gemahel vnd Verwandten sich so wenig darüber bekümmern dürffen / als wenn J. F. G. noch in jhrem Gemach legen / vnd sanfft ruheten. Vnd wie ein Mensch so da schlefft / nicht ewig ligen bleibet / Sondern zu seiner zeit wieder auffstehet / Also wird nun bald der selige fröliche Tag anbrechen / da vnser lieber HErr Jesus Christus / an den J. F. G. gegleubet / sie vnd alle Todten aufferwecken / vnd J. F. G. wie allen Gleubigen / ein Ewiges Leben geben wird / da es heissen wird / Wachet auff / vnd rhümet / die jhr vnter der Erden ligt.</p> <p>Wir lebendigen aber mögen / jha sollen bedencken / das wir sterblich sein / Vnd weil wir nicht wissen / wenn wir abgefordert werden / das wir vns zu einem seligen end schicken / vnd in dem J. F. G. Exempel nachfolgen. Es haben J. F. G. das beste vnd nötigst erwelet / das nimmermehr von jnen genomen wird / da sie nun sonst alles verloren. Also sollen wir auch nicht so kalt sein GOttes Wort zuhören vnd zulernen / wie wir (leider) sein / Sondern das gut erwehlen / wie J. F. G. gesagt aus dem 27. Psalm: Eins bitte ich vom HERRN / das hette ich gern / das ich im Hause des HERRN bleiben möge mein leben lang / zu schawen die schönen GOttesdienst des HERrn / vnd seinen Tempel zubesuchen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0083]
das Vnglück auffgehalten / verloren. Das mag vns neben andern Zeichen im Himmel vnd auff Erden / wol ein Bußpredigt sein. Bekeren wir vns nicht / wie denn fast niemand darauff achtet / so wird GOttes Zorn anbrinnen / vnd nicht zu leschen sein. Bekeren wir vns / so wird GOtt vns zu gnaden annhemen / vnd entweder das beuorstehende Vnglück abwenden / oder aber vns erhalten / oder vns auch mit gnaden zur ruhe kommen lassen.
Vnser Trost aber ist / das J. F. G. Seel ist kommen in das Himlisch Paradeis / der Leib aber ruhet in seiner Kammer. Derwegen J. F. G. Herr Gemahel vnd Verwandten sich so wenig darüber bekümmern dürffen / als wenn J. F. G. noch in jhrem Gemach legen / vnd sanfft ruheten. Vnd wie ein Mensch so da schlefft / nicht ewig ligen bleibet / Sondern zu seiner zeit wieder auffstehet / Also wird nun bald der selige fröliche Tag anbrechen / da vnser lieber HErr Jesus Christus / an den J. F. G. gegleubet / sie vnd alle Todten aufferwecken / vnd J. F. G. wie allen Gleubigen / ein Ewiges Leben geben wird / da es heissen wird / Wachet auff / vnd rhümet / die jhr vnter der Erden ligt.
Wir lebendigen aber mögen / jha sollen bedencken / das wir sterblich sein / Vnd weil wir nicht wissen / wenn wir abgefordert werden / das wir vns zu einem seligen end schicken / vnd in dem J. F. G. Exempel nachfolgen. Es haben J. F. G. das beste vnd nötigst erwelet / das nimmermehr von jnen genomen wird / da sie nun sonst alles verloren. Also sollen wir auch nicht so kalt sein GOttes Wort zuhören vnd zulernen / wie wir (leider) sein / Sondern das gut erwehlen / wie J. F. G. gesagt aus dem 27. Psalm: Eins bitte ich vom HERRN / das hette ich gern / das ich im Hause des HERRN bleiben möge mein leben lang / zu schawen die schönen GOttesdienst des HERrn / vnd seinen Tempel zubesuchen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |