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Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

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werden / Oder zeitlich in jhrer blüenden Jugend dahin gehen / Wie denn von allen den frommen Ertzuätern Gen. 5. stehet / Er starb. Vnd andere Heiligen sind gestorben / ausgenommen Enoch vnd Elia / vnd seind jhrer viel eines vnzeitigen / oder auch eines vnrechten Todts gestorben. Also sterben auch kleine Kinder / vnd zwar offt schwerer / als die Gottlosen. Was ist die vrsach? GOtt lehret / das ob jhnen wol alle Sünd vergeben sein / sie gleich wol noch Sünd an sich haben / vnd dieselbige nicht gar ausgetilget sey. Denn der Todt ist der Sünden Sold / vnd wo kein Sünde ist / da ist kein Todt. Daher saget Elias / So nim HERR meine Seel / denn ich bin nicht besser denn meine Väter. Vnd Christus saget zu Petro / Ein ander wird dich gürten / vnd führen da du nicht hin wilt. Vnd Paulus zun Römern 7. bekennet / Ich weis / das in mir / das ist / in meinem Fleisch / nicht guts wohnet. Daraus zusehen / das die Heiligen Gottes / so lang sie leben in dieser Welt / noch Sünde an jhnen behalten.

Vnd ist die Sünde so ein tieffe verderbuug des gantzen Menschen / das wir jrer nicht on allein durch den Tod gar los werden. GOtt mus die Menschliche Natur gar new geberen / Vnd haben auch Enoch vnd Elias / ob sie wol nicht gestorben / gleichwol müssen verendert werden / Wie denn auch die / so den Jüngsten tag erleben / alle werden verwandelt werden. Das ist daß Paulus 1. Corint. 15. schreibet / Fleisch vnd Bluth können das Reich Gottes nicht besitzen / Auch kan das verweseliche nicht erben das vnuerweseliche / Vnd 2. Corinth. 5. zeiget er an /

werden / Oder zeitlich in jhrer blüenden Jugend dahin gehen / Wie denn von allen den frommen Ertzuätern Gen. 5. stehet / Er starb. Vnd andere Heiligen sind gestorben / ausgenommen Enoch vnd Elia / vnd seind jhrer viel eines vnzeitigen / oder auch eines vnrechten Todts gestorben. Also sterben auch kleine Kinder / vnd zwar offt schwerer / als die Gottlosen. Was ist die vrsach? GOtt lehret / das ob jhnen wol alle Sünd vergeben sein / sie gleich wol noch Sünd an sich haben / vnd dieselbige nicht gar ausgetilget sey. Denn der Todt ist der Sünden Sold / vnd wo kein Sünde ist / da ist kein Todt. Daher saget Elias / So nim HERR meine Seel / denn ich bin nicht besser denn meine Väter. Vnd Christus saget zu Petro / Ein ander wird dich gürten / vnd führen da du nicht hin wilt. Vnd Paulus zun Römern 7. bekennet / Ich weis / das in mir / das ist / in meinem Fleisch / nicht guts wohnet. Daraus zusehen / das die Heiligen Gottes / so lang sie leben in dieser Welt / noch Sünde an jhnen behalten.

Vnd ist die Sünde so ein tieffe verderbuug des gantzen Menschen / das wir jrer nicht on allein durch den Tod gar los werden. GOtt mus die Menschliche Natur gar new geberen / Vnd haben auch Enoch vnd Elias / ob sie wol nicht gestorben / gleichwol müssen verendert werden / Wie denn auch die / so den Jüngsten tag erleben / alle werden verwandelt werden. Das ist daß Paulus 1. Corint. 15. schreibet / Fleisch vnd Bluth können das Reich Gottes nicht besitzen / Auch kan das verweseliche nicht erben das vnuerweseliche / Vnd 2. Corinth. 5. zeiget er an /

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                     gleich wol noch Sünd an sich haben / vnd dieselbige nicht gar ausgetilget sey.
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[0047] werden / Oder zeitlich in jhrer blüenden Jugend dahin gehen / Wie denn von allen den frommen Ertzuätern Gen. 5. stehet / Er starb. Vnd andere Heiligen sind gestorben / ausgenommen Enoch vnd Elia / vnd seind jhrer viel eines vnzeitigen / oder auch eines vnrechten Todts gestorben. Also sterben auch kleine Kinder / vnd zwar offt schwerer / als die Gottlosen. Was ist die vrsach? GOtt lehret / das ob jhnen wol alle Sünd vergeben sein / sie gleich wol noch Sünd an sich haben / vnd dieselbige nicht gar ausgetilget sey. Denn der Todt ist der Sünden Sold / vnd wo kein Sünde ist / da ist kein Todt. Daher saget Elias / So nim HERR meine Seel / denn ich bin nicht besser denn meine Väter. Vnd Christus saget zu Petro / Ein ander wird dich gürten / vnd führen da du nicht hin wilt. Vnd Paulus zun Römern 7. bekennet / Ich weis / das in mir / das ist / in meinem Fleisch / nicht guts wohnet. Daraus zusehen / das die Heiligen Gottes / so lang sie leben in dieser Welt / noch Sünde an jhnen behalten. Vnd ist die Sünde so ein tieffe verderbuug des gantzen Menschen / das wir jrer nicht on allein durch den Tod gar los werden. GOtt mus die Menschliche Natur gar new geberen / Vnd haben auch Enoch vnd Elias / ob sie wol nicht gestorben / gleichwol müssen verendert werden / Wie denn auch die / so den Jüngsten tag erleben / alle werden verwandelt werden. Das ist daß Paulus 1. Corint. 15. schreibet / Fleisch vnd Bluth können das Reich Gottes nicht besitzen / Auch kan das verweseliche nicht erben das vnuerweseliche / Vnd 2. Corinth. 5. zeiget er an /

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/47>, abgerufen am 25.11.2024.