Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.mandt dem es ein nachdencken mache / oder zu Hertzen gehe. Nun möchte aber einer sagen / Was solte das für ein nachdencken machen? Es ist nichts newes / Sondern der alte brauch / das böse vnd fromme sterben. Da antwortet der Prophet / vnd spricht / Es mag sonsten der brauch sein oder nicht / so hat es gleichwol was sonderliches auff sich / wenn GOtt also hauffen weis sie abfordert aus dieser Welt / vnd sie gleich aus allen enden zusammen suchet / das plötzlich einer nach dem andern dahin gehet / vnd das ich es deutlich sage / es sind Vorboten eines grossen Vnglücks. Denn GOtt bringet sie aus dem weg / das sie solch Vnglück nicht erleben / vnd es sie nicht mit treffe / Sondern das sie an den orth kommen / da sie frieden haben mit allen Ausserwelten Kindern GOttes / vnd das sie im Grabe / als in jhren Schlaffkämmerlein / ein weil ruhen / bis sie der mal eins zum Ewigen Leben erwecket werden. Das ist der verstand dieses Spruchs. Bey diesem Spruch wöllen wir diese Vier Stück betrachten. Erstlich / Worumb auch die Gerechten vnd Heiligen sterben. Zum Andern / Was es bedeute / wenn hin vnd wieder fromme Leute mit Todt abgehen. Zum Drittes / Was man sich bey dem Abscheid der Gerechten zutrösten habe. Zum Vierden / Wöllen wir etwas von vnser seligen Fürstinnen vnd jhrem leben vnd sterben berich- mandt dem es ein nachdencken mache / oder zu Hertzen gehe. Nun möchte aber einer sagen / Was solte das für ein nachdencken machen? Es ist nichts newes / Sondern der alte brauch / das böse vnd fromme sterben. Da antwortet der Prophet / vnd spricht / Es mag sonsten der brauch sein oder nicht / so hat es gleichwol was sonderliches auff sich / wenn GOtt also hauffen weis sie abfordert aus dieser Welt / vnd sie gleich aus allen enden zusammen suchet / das plötzlich einer nach dem andern dahin gehet / vnd das ich es deutlich sage / es sind Vorboten eines grossen Vnglücks. Denn GOtt bringet sie aus dem weg / das sie solch Vnglück nicht erleben / vnd es sie nicht mit treffe / Sondern das sie an den orth kommen / da sie frieden haben mit allen Ausserwelten Kindern GOttes / vnd das sie im Grabe / als in jhren Schlaffkämmerlein / ein weil ruhen / bis sie der mal eins zum Ewigen Leben erwecket werden. Das ist der verstand dieses Spruchs. Bey diesem Spruch wöllen wir diese Vier Stück betrachten. Erstlich / Worumb auch die Gerechten vnd Heiligen sterben. Zum Andern / Was es bedeute / wenn hin vnd wieder fromme Leute mit Todt abgehen. Zum Drittes / Was man sich bey dem Abscheid der Gerechten zutrösten habe. Zum Vierden / Wöllen wir etwas von vnser seligen Fürstinnen vnd jhrem leben vnd sterben berich- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0045"/> mandt dem es ein nachdencken mache / oder zu Hertzen gehe.</p> <p>Nun möchte aber einer sagen / Was solte das für ein nachdencken machen? Es ist nichts newes / Sondern der alte brauch / das böse vnd fromme sterben. Da antwortet der Prophet / vnd spricht / Es mag sonsten der brauch sein oder nicht / so hat es gleichwol was sonderliches auff sich / wenn GOtt also hauffen weis sie abfordert aus dieser Welt / vnd sie gleich aus allen enden zusammen suchet / das plötzlich einer nach dem andern dahin gehet / vnd das ich es deutlich sage / es sind Vorboten eines grossen Vnglücks. Denn GOtt bringet sie aus dem weg / das sie solch Vnglück nicht erleben / vnd es sie nicht mit treffe / Sondern das sie an den orth kommen / da sie frieden haben mit allen Ausserwelten Kindern GOttes / vnd das sie im Grabe / als in jhren Schlaffkämmerlein / ein weil ruhen / bis sie der mal eins zum Ewigen Leben erwecket werden. Das ist der verstand dieses Spruchs.</p> <p>Bey diesem Spruch wöllen wir diese Vier Stück betrachten.</p> <p>Erstlich / Worumb auch die Gerechten vnd Heiligen sterben.</p> <p>Zum Andern / Was es bedeute / wenn hin vnd wieder fromme Leute mit Todt abgehen.</p> <p>Zum Drittes / Was man sich bey dem Abscheid der Gerechten zutrösten habe.</p> <p>Zum Vierden / Wöllen wir etwas von vnser seligen Fürstinnen vnd jhrem leben vnd sterben berich- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0045]
mandt dem es ein nachdencken mache / oder zu Hertzen gehe.
Nun möchte aber einer sagen / Was solte das für ein nachdencken machen? Es ist nichts newes / Sondern der alte brauch / das böse vnd fromme sterben. Da antwortet der Prophet / vnd spricht / Es mag sonsten der brauch sein oder nicht / so hat es gleichwol was sonderliches auff sich / wenn GOtt also hauffen weis sie abfordert aus dieser Welt / vnd sie gleich aus allen enden zusammen suchet / das plötzlich einer nach dem andern dahin gehet / vnd das ich es deutlich sage / es sind Vorboten eines grossen Vnglücks. Denn GOtt bringet sie aus dem weg / das sie solch Vnglück nicht erleben / vnd es sie nicht mit treffe / Sondern das sie an den orth kommen / da sie frieden haben mit allen Ausserwelten Kindern GOttes / vnd das sie im Grabe / als in jhren Schlaffkämmerlein / ein weil ruhen / bis sie der mal eins zum Ewigen Leben erwecket werden. Das ist der verstand dieses Spruchs.
Bey diesem Spruch wöllen wir diese Vier Stück betrachten.
Erstlich / Worumb auch die Gerechten vnd Heiligen sterben.
Zum Andern / Was es bedeute / wenn hin vnd wieder fromme Leute mit Todt abgehen.
Zum Drittes / Was man sich bey dem Abscheid der Gerechten zutrösten habe.
Zum Vierden / Wöllen wir etwas von vnser seligen Fürstinnen vnd jhrem leben vnd sterben berich-
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/45>, abgerufen am 16.02.2025. |