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Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617.

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Affecten die Wort nachgesprochen / die Angst meines Hertzens ist groß / führe mich aus meinen Nöten.

Vnd darauff gesagt / ach GOTT mach es nicht lang / verkürtze mir meine Pein.

Darauff ist der Todt angetreten / vnd hat S. F. G. eben hart mit genommen / wie auch den Frommen geschicht / vnd vnserm HErr JEsu Christo selber wiederfahren.

Wir lebendige aber sollen bey S. F. G. tödtlichen Abgang zweyerley sonderlich bedencken. Erstlich das GOtt S. F. G. eben hart angegriffen / vnangesehen das sie gegen vns fromb gewesen / vnnd wol keinem Kind leid gethan.

Da sollen wir nun nicht meinen / daß S. F. G. für vns andern ein Sünder gewesen / sondern es gilt vns andern / GOtt schlegt den Sack vnd meint denn Esel. Da sollen wir bedencken / daß Salomo Prov. 11. sagt / so der gerechte auff Erden leiden muß / wie viel mehr der Gottlose vnnd Sünder. Vnd 1. Pet. 4. Es ist zeit daß das Gerichte anfange von Hause GOttes.

So aber zu erst an vns / wz wils für ein ende werden / mit denen die dem Evangelio nicht gleuben / vnd so der Gerechte kaum erhalten wird / wo wil der Gottlose vnd Sünder erscheinen. Aber weil dar von in der vorigen Predigt auch gehandelt wil ich abbrechen.

Das ander / dz bey dieses vnsers seeligen Herrn Tod wol zubedencken / ist das / daß Gott in dieses Fürstliche Hauß abermal einen Riß gethan / denn dieses ist nun

Affecten die Wort nachgesprochen / die Angst meines Hertzens ist groß / führe mich aus meinen Nöten.

Vnd darauff gesagt / ach GOTT mach es nicht lang / verkürtze mir meine Pein.

Darauff ist der Todt angetreten / vnd hat S. F. G. eben hart mit genommen / wie auch den Frommen geschicht / vnd vnserm HErr JEsu Christo selber wiederfahren.

Wir lebendige aber sollen bey S. F. G. tödtlichẽ Abgang zweyerley sonderlich bedencken. Erstlich das GOtt S. F. G. eben hart angegriffen / vnangesehen das sie gegen vns fromb gewesen / vnnd wol keinem Kind leid gethan.

Da sollen wir nun nicht meinen / daß S. F. G. für vns andern ein Sünder gewesen / sondern es gilt vns andern / GOtt schlegt den Sack vnd meint denn Esel. Da sollen wir bedencken / daß Salomo Prov. 11. sagt / so der gerechte auff Erden leiden muß / wie viel mehr der Gottlose vnnd Sünder. Vnd 1. Pet. 4. Es ist zeit daß das Gerichte anfange võ Hause GOttes.

So aber zu erst an vns / wz wils für ein ende werden / mit denen die dem Evangelio nicht gleuben / vnd so der Gerechte kaum erhalten wird / wo wil der Gottlose vnd Sünder erscheinen. Aber weil dar von in der vorigen Predigt auch gehandelt wil ich abbrechen.

Das ander / dz bey dieses vnsers seeligen Herrn Tod wol zubedenckẽ / ist das / daß Gott in dieses Fürstliche Hauß abermal einen Riß gethã / deñ dieses ist nũ

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                     sollen wir bedencken / daß Salomo Prov. 11. sagt / so der gerechte auff Erden
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[0038] Affecten die Wort nachgesprochen / die Angst meines Hertzens ist groß / führe mich aus meinen Nöten. Vnd darauff gesagt / ach GOTT mach es nicht lang / verkürtze mir meine Pein. Darauff ist der Todt angetreten / vnd hat S. F. G. eben hart mit genommen / wie auch den Frommen geschicht / vnd vnserm HErr JEsu Christo selber wiederfahren. Wir lebendige aber sollen bey S. F. G. tödtlichẽ Abgang zweyerley sonderlich bedencken. Erstlich das GOtt S. F. G. eben hart angegriffen / vnangesehen das sie gegen vns fromb gewesen / vnnd wol keinem Kind leid gethan. Da sollen wir nun nicht meinen / daß S. F. G. für vns andern ein Sünder gewesen / sondern es gilt vns andern / GOtt schlegt den Sack vnd meint denn Esel. Da sollen wir bedencken / daß Salomo Prov. 11. sagt / so der gerechte auff Erden leiden muß / wie viel mehr der Gottlose vnnd Sünder. Vnd 1. Pet. 4. Es ist zeit daß das Gerichte anfange võ Hause GOttes. So aber zu erst an vns / wz wils für ein ende werden / mit denen die dem Evangelio nicht gleuben / vnd so der Gerechte kaum erhalten wird / wo wil der Gottlose vnd Sünder erscheinen. Aber weil dar von in der vorigen Predigt auch gehandelt wil ich abbrechen. Das ander / dz bey dieses vnsers seeligen Herrn Tod wol zubedenckẽ / ist das / daß Gott in dieses Fürstliche Hauß abermal einen Riß gethã / deñ dieses ist nũ

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/38>, abgerufen am 20.04.2024.