Sattler, Basilius: Eine Predigt/ Von der Oberkeit. Gethan bey der Begräbnuß Des Weyland Hochwürdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Julii/ Postulirten Bischoffen des Stiffts Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ hochlöblicher gedechtnuß. Magdeburg, 1613.alle enderungen viel gefehrligkeit vnnd beschwerligkeit auff sich haben / so sollen wir für vnsern newen angehenden Regierenden Landeß Fürsten jetzo vnd allezeit / wenn S. F. Gn. im Gebet / wie billig / gedacht wird / Gott fleißig vnd von Hertzen bitten / das er heiligen Muht / guten Raht / vnd rechte Werck schaffe / vnd an allen örten zur Regierung / S. F. G. sein Gnad vnnd Segen verleihen wolle / das / wie gehört / in vnserm Land Ehre wohne / Güte vnd Trew einander begegne / Gerechtigkeit vnnd Fried sich küssen. Psalm 85 oder / wie Paulus hie schreibt / das wir ein stilles vnd ruhiges Leben führen mögen / in aller Gottseligkeit vnd Erbarkeit. Vnd taug gar nicht / das etliche Leute auß Haß / wieder die Oberkeit / ein zeithero das gemeine Gebet außgelassen. Denn wenn schon die Oberkeit nicht eben ist / wie sie seyn sol / sol man darumb jhr nicht das Gebet verwegern / sondern desto fleißiger bitten / das es GOtt endern vnnd bessern wölle / wie denn hie Paulus auch für Heydnische Oberkeit bitten heisset. Wie viel mehr sollen wir für Christliche Oberkeit bitten / die Gottes Wort nicht verfolget / sondern demselben seinen freyen lauff lest / ja auch fortsetzet vnd befördert? Vnd haben wir ohn zweiffel offt selber schuldt / wenn es im Regiment nicht wol hergehet / dieweil wir nicht von Hertzen vnd mit ernst für die Oberkeit bitten. Wo man aber für die Oberkeit fleißig bittet / da wil Gott hören vnd helffen / wie David Psalm 20. sagt: Nu mercke ich / das der HErr seinem gesalbten hilfft / vnd erhöret jhn von seinem heiligen Himmel / seine rechte Hand hilfft gewaltiglich. Wie denn auch Paulus in verlesenen spruch zuverstehen gibt / daß das Gebet für die Oberkeit nicht vergebens sey / sondern grossen Nutz schaffe: Wir sollen / spricht er / Gebet thun / auff das wir ein stilles geruhiges leben führen / in aller Gottseligkeit vnd Erbarkeit / als wolt er sagen / Gott muß solchs geben / vnd wir könnens durchs Gebet bey jhm erlangen. alle enderungen viel gefehrligkeit vnnd beschwerligkeit auff sich haben / so sollen wir für vnsern newen angehenden Regierenden Landeß Fürsten jetzo vnd allezeit / wenn S. F. Gn. im Gebet / wie billig / gedacht wird / Gott fleißig vnd von Hertzen bitten / das er heiligen Muht / guten Raht / vnd rechte Werck schaffe / vnd an allen örten zur Regierung / S. F. G. sein Gnad vnnd Segen verleihen wolle / das / wie gehört / in vnserm Land Ehre wohne / Güte vnd Trew einander begegne / Gerechtigkeit vnnd Fried sich küssen. Psalm 85 oder / wie Paulus hie schreibt / das wir ein stilles vnd ruhiges Leben führen mögen / in aller Gottseligkeit vnd Erbarkeit. Vnd taug gar nicht / das etliche Leute auß Haß / wieder die Oberkeit / ein zeithero das gemeine Gebet außgelassen. Deñ wenn schon die Oberkeit nicht eben ist / wie sie seyn sol / sol man darumb jhr nicht das Gebet verwegern / sondern desto fleißiger bitten / das es GOtt endern vnnd bessern wölle / wie denn hie Paulus auch für Heydnische Oberkeit bitten heisset. Wie viel mehr sollen wir für Christliche Oberkeit bittẽ / die Gottes Wort nicht verfolget / sondern demselben seinen freyen lauff lest / ja auch fortsetzet vnd befördert? Vnd haben wir ohn zweiffel offt selber schuldt / wenn es im Regiment nicht wol hergehet / dieweil wir nicht von Hertzen vnd mit ernst für die Oberkeit bitten. Wo man aber für die Oberkeit fleißig bittet / da wil Gott hören vnd helffen / wie David Psalm 20. sagt: Nu mercke ich / das der HErr seinem gesalbten hilfft / vnd erhöret jhn von seinem heiligen Himmel / seine rechte Hand hilfft gewaltiglich. Wie denn auch Paulus in verlesenen spruch zuverstehen gibt / daß das Gebet für die Oberkeit nicht vergebens sey / sondern grossen Nutz schaffe: Wir sollen / spricht er / Gebet thun / auff das wir ein stilles geruhiges leben führen / in aller Gottseligkeit vnd Erbarkeit / als wolt er sagen / Gott muß solchs geben / vnd wir könnens durchs Gebet bey jhm erlangen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023"/> alle enderungen viel gefehrligkeit vnnd beschwerligkeit auff sich haben / so sollen wir für vnsern newen angehenden Regierenden Landeß Fürsten jetzo vnd allezeit / wenn S. F. 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alle enderungen viel gefehrligkeit vnnd beschwerligkeit auff sich haben / so sollen wir für vnsern newen angehenden Regierenden Landeß Fürsten jetzo vnd allezeit / wenn S. F. Gn. im Gebet / wie billig / gedacht wird / Gott fleißig vnd von Hertzen bitten / das er heiligen Muht / guten Raht / vnd rechte Werck schaffe / vnd an allen örten zur Regierung / S. F. G. sein Gnad vnnd Segen verleihen wolle / das / wie gehört / in vnserm Land Ehre wohne / Güte vnd Trew einander begegne / Gerechtigkeit vnnd Fried sich küssen. Psalm 85 oder / wie Paulus hie schreibt / das wir ein stilles vnd ruhiges Leben führen mögen / in aller Gottseligkeit vnd Erbarkeit.
Vnd taug gar nicht / das etliche Leute auß Haß / wieder die Oberkeit / ein zeithero das gemeine Gebet außgelassen. Deñ wenn schon die Oberkeit nicht eben ist / wie sie seyn sol / sol man darumb jhr nicht das Gebet verwegern / sondern desto fleißiger bitten / das es GOtt endern vnnd bessern wölle / wie denn hie Paulus auch für Heydnische Oberkeit bitten heisset. Wie viel mehr sollen wir für Christliche Oberkeit bittẽ / die Gottes Wort nicht verfolget / sondern demselben seinen freyen lauff lest / ja auch fortsetzet vnd befördert? Vnd haben wir ohn zweiffel offt selber schuldt / wenn es im Regiment nicht wol hergehet / dieweil wir nicht von Hertzen vnd mit ernst für die Oberkeit bitten. Wo man aber für die Oberkeit fleißig bittet / da wil Gott hören vnd helffen / wie David Psalm 20. sagt: Nu mercke ich / das der HErr seinem gesalbten hilfft / vnd erhöret jhn von seinem heiligen Himmel / seine rechte Hand hilfft gewaltiglich. Wie denn auch Paulus in verlesenen spruch zuverstehen gibt / daß das Gebet für die Oberkeit nicht vergebens sey / sondern grossen Nutz schaffe: Wir sollen / spricht er / Gebet thun / auff das wir ein stilles geruhiges leben führen / in aller Gottseligkeit vnd Erbarkeit / als wolt er sagen / Gott muß solchs geben / vnd wir könnens durchs Gebet bey jhm erlangen.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt/ Von der Oberkeit. Gethan bey der Begräbnuß Des Weyland Hochwürdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Julii/ Postulirten Bischoffen des Stiffts Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ hochlöblicher gedechtnuß. Magdeburg, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1613/23>, abgerufen am 16.02.2025. |