Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611.1. Cor. II. WEnn wir aber gerichtet werden / so werden wir von dem HERRN gezüchtiget / auff das wir nicht sampt der Welt verdampt werden. GEliebte im HERRN / bey dem Begrebniß dieser Gottsehligen Frawen / erinnern wir vns billig zum Eingang / nicht allein vnserer Gebrechlichkeit / davon David in 103. Psalm sagt: Ein Mensch ist in seinem Leben wie Graß / er grünet wie eine Blume auff dem Felde / wenn der Windt darüber wehet / so ist sie nicht mehr da / vnd jhre Stäte kennet sie nicht mehr / sondern auch das Esaias 56. klaget / Der Gerechte kömpt vmb / vnd niemandt nimpts zu Hertzen / vnnd heilige Leute werden auffgeraffet / vnd niemandt achtet darauff / denn der Gerechte wird weggerafft für dem Vnglück. Denn wir sehen ja hie / das wir alle sterblich sind / vnnd weil GOtt ein zeitlang feine Leute aus dem Wege gereumet / das wol ein groß Vnglück verhanden sey / wo wir nicht Buß thun. Dieweil aber ein Christlicher löblicher brauch ist / das man bey solchen zusamenkunfften eine Predigt thut / hab ich darzu dieses Sprüchlein nehmen wollen / dieweil es sich auff diese Selige Person / vnd jhren zustandt fein schicket / dieweil sie eine lange zeit gekrancket / vnd grosse Angst vnnd Schmertzen außgestanden / 1. Cor. II. WEnn wir aber gerichtet werden / so werden wir von dem HERRN gezüchtiget / auff das wir nicht sampt der Welt verdampt werden. GEliebte im HERRN / bey dem Begrebniß dieser Gottsehligen Frawen / erinnern wir vns billig zum Eingang / nicht allein vnserer Gebrechlichkeit / davon David in 103. Psalm sagt: Ein Mensch ist in seinem Leben wie Graß / er grünet wie eine Blume auff dem Felde / wenn der Windt darüber wehet / so ist sie nicht mehr da / vnd jhre Stäte kennet sie nicht mehr / sondern auch das Esaias 56. klaget / Der Gerechte kömpt vmb / vnd niemandt nimpts zu Hertzen / vnnd heilige Leute werden auffgeraffet / vnd niemandt achtet darauff / denn der Gerechte wird weggerafft für dem Vnglück. Denn wir sehen ja hie / das wir alle sterblich sind / vnnd weil GOtt ein zeitlang feine Leute aus dem Wege gereumet / das wol ein groß Vnglück verhanden sey / wo wir nicht Buß thun. Dieweil aber ein Christlicher löblicher brauch ist / das man bey solchen zusamenkunfften eine Predigt thut / hab ich darzu dieses Sprüchlein nehmen wollen / dieweil es sich auff diese Selige Person / vnd jhren zustandt fein schicket / dieweil sie eine lange zeit gekrancket / vnd grosse Angst vnnd Schmertzen außgestanden / <TEI> <text> <pb facs="#f0003"/> <body> <div> <head> <hi rendition="#i">1. Cor. II.</hi><lb/> </head> </div> <div> <head>WEnn wir aber gerichtet werden / so werden wir von dem HERRN gezüchtiget / auff das wir nicht sampt der Welt verdampt werden.<lb/></head> <p>GEliebte im HERRN / bey dem Begrebniß dieser Gottsehligen Frawen / erinnern wir vns billig zum Eingang / nicht allein vnserer Gebrechlichkeit / davon David in 103. Psalm sagt: Ein Mensch ist in seinem Leben wie Graß / er grünet wie eine Blume auff dem Felde / wenn der Windt darüber wehet / so ist sie nicht mehr da / vnd jhre Stäte kennet sie nicht mehr / sondern auch das Esaias 56. klaget / Der Gerechte kömpt vmb / vnd niemandt nimpts zu Hertzen / vnnd heilige Leute werden auffgeraffet / vnd niemandt achtet darauff / denn der Gerechte wird weggerafft für dem Vnglück. Denn wir sehen ja hie / das wir alle sterblich sind / vnnd weil GOtt ein zeitlang feine Leute aus dem Wege gereumet / das wol ein groß Vnglück verhanden sey / wo wir nicht Buß thun.</p> <p>Dieweil aber ein Christlicher löblicher brauch ist / das man bey solchen zusamenkunfften eine Predigt thut / hab ich darzu dieses Sprüchlein nehmen wollen / dieweil es sich auff diese Selige Person / vnd jhren zustandt fein schicket / dieweil sie eine lange zeit gekrancket / vnd grosse Angst vnnd Schmertzen außgestanden / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0003]
1. Cor. II.
WEnn wir aber gerichtet werden / so werden wir von dem HERRN gezüchtiget / auff das wir nicht sampt der Welt verdampt werden.
GEliebte im HERRN / bey dem Begrebniß dieser Gottsehligen Frawen / erinnern wir vns billig zum Eingang / nicht allein vnserer Gebrechlichkeit / davon David in 103. Psalm sagt: Ein Mensch ist in seinem Leben wie Graß / er grünet wie eine Blume auff dem Felde / wenn der Windt darüber wehet / so ist sie nicht mehr da / vnd jhre Stäte kennet sie nicht mehr / sondern auch das Esaias 56. klaget / Der Gerechte kömpt vmb / vnd niemandt nimpts zu Hertzen / vnnd heilige Leute werden auffgeraffet / vnd niemandt achtet darauff / denn der Gerechte wird weggerafft für dem Vnglück. Denn wir sehen ja hie / das wir alle sterblich sind / vnnd weil GOtt ein zeitlang feine Leute aus dem Wege gereumet / das wol ein groß Vnglück verhanden sey / wo wir nicht Buß thun.
Dieweil aber ein Christlicher löblicher brauch ist / das man bey solchen zusamenkunfften eine Predigt thut / hab ich darzu dieses Sprüchlein nehmen wollen / dieweil es sich auff diese Selige Person / vnd jhren zustandt fein schicket / dieweil sie eine lange zeit gekrancket / vnd grosse Angst vnnd Schmertzen außgestanden /
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1611/3>, abgerufen am 16.02.2025. |