Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.

Bild:
<< vorherige Seite

in jhrem gantzen Leben / keusch vnd züchtig gelebet / sind aller Vnzucht von hertzen feindt vnnd zuwieder gewesen. Sonderlich aber haben sie in jhrem Ehestande / diese merckliche Tugent an sich gehabt / das sie bey jhrem lieben Herrn allezeit zum besten gerathen.

Grosse Herrn sind auch Menschen / vnd weil sie grosse Gewalt haben / sind sie / wenn sie bißweilen worauff kommen / oder zu Zorn bewogen werden / schwerlich dauon abzubringen / Wie auch an dem fromen David / Ahasuero / vnd anderen zusehen / Da kommen nun bißweilen andere / so vmb sie sein / vnd sonderlich auch die Weibs Personen / mit dem besten nicht zu / Als Jesebel / Herodias vnd dergleichen.

Vnsere selige Fürstin aber / thete das Wiederspiel / vnd sahen J. F. G. wie sie etwa zur gelegenen zeit / mit aller bescheidenheit vnnd demuth / die sachen vnderbawen / vnd wie Abigail vnd Esther / fürstehende vngelegenheit abwenden kondten / Vnd da es schon die eine zeit sich nicht schicken / vnnd nicht fortgengig sein wolte / ersahen sie andere vnd bessere gelegenheit / vnd hielten so lang an / biß das GOtt zu jhrem fürnemen gnade gabe / Welches J. F. G. vielgeliebter Herr selber / zu seiner zeit / als ein sonderliche gabe GOttes erkandte / vnd daher J. F. G. noch desto lieber vnnd werder gehalten.

Für allen dingen aber / ist nicht zuuerschweigen / Das wie die Tabea voller Almosen gewesen / Also

in jhrem gantzen Leben / keusch vnd züchtig gelebet / sind aller Vnzucht von hertzen feindt vnnd zuwieder gewesen. Sonderlich aber haben sie in jhrem Ehestande / diese merckliche Tugent an sich gehabt / das sie bey jhrem lieben Herrn allezeit zum besten gerathen.

Grosse Herrn sind auch Menschen / vnd weil sie grosse Gewalt haben / sind sie / wenn sie bißweilen worauff kommen / oder zu Zorn bewogen werden / schwerlich dauon abzubringen / Wie auch an dem fromen David / Ahasuero / vnd anderen zusehen / Da kommen nun bißweilen andere / so vmb sie sein / vnd sonderlich auch die Weibs Personen / mit dem besten nicht zu / Als Jesebel / Herodias vnd dergleichen.

Vnsere selige Fürstin aber / thete das Wiederspiel / vnd sahen J. F. G. wie sie etwa zur gelegenen zeit / mit aller bescheidenheit vnnd demuth / die sachen vnderbawen / vñ wie Abigail vnd Esther / fürstehende vngelegenheit abwenden kondten / Vnd da es schon die eine zeit sich nicht schicken / vnnd nicht fortgengig sein wolte / ersahen sie andere vnd bessere gelegenheit / vnd hielten so lang an / biß das GOtt zu jhrem fürnemen gnade gabe / Welches J. F. G. vielgeliebter Herr selber / zu seiner zeit / als ein sonderliche gabe GOttes erkandte / vnd daher J. F. G. noch desto lieber vnnd werder gehalten.

Für allen dingen aber / ist nicht zuuerschweigen / Das wie die Tabea voller Almosen gewesen / Also

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0068"/>
in jhrem gantzen Leben / keusch vnd                      züchtig gelebet / sind aller Vnzucht von hertzen feindt vnnd zuwieder gewesen.                      Sonderlich aber haben sie in jhrem Ehestande / diese merckliche Tugent an sich                      gehabt / das sie bey jhrem lieben Herrn allezeit zum besten gerathen.</p>
        <p>Grosse Herrn sind auch Menschen / vnd weil sie grosse Gewalt haben / sind sie /                      wenn sie bißweilen worauff kommen / oder zu Zorn bewogen werden / schwerlich                      dauon abzubringen / Wie auch an dem fromen David / Ahasuero / vnd anderen                      zusehen / Da kommen nun bißweilen andere / so vmb sie sein / vnd sonderlich auch                      die Weibs Personen / mit dem besten nicht zu / Als Jesebel / Herodias vnd                      dergleichen.</p>
        <p>Vnsere selige Fürstin aber / thete das Wiederspiel / vnd sahen J. F. G. wie sie                      etwa zur gelegenen zeit / mit aller bescheidenheit vnnd demuth / die sachen                      vnderbawen / vn&#x0303; wie Abigail vnd Esther / fürstehende                      vngelegenheit abwenden kondten / Vnd da es schon die eine zeit sich nicht                      schicken / vnnd nicht fortgengig sein wolte / ersahen sie andere vnd bessere                      gelegenheit / vnd hielten so lang an / biß das GOtt zu jhrem fürnemen gnade gabe                      / Welches J. F. G. vielgeliebter Herr selber / zu seiner zeit / als ein                      sonderliche gabe GOttes erkandte / vnd daher J. F. G. noch desto lieber vnnd                      werder gehalten.</p>
        <p>Für allen dingen aber / ist nicht zuuerschweigen / Das wie die Tabea voller                      Almosen gewesen / Also
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0068] in jhrem gantzen Leben / keusch vnd züchtig gelebet / sind aller Vnzucht von hertzen feindt vnnd zuwieder gewesen. Sonderlich aber haben sie in jhrem Ehestande / diese merckliche Tugent an sich gehabt / das sie bey jhrem lieben Herrn allezeit zum besten gerathen. Grosse Herrn sind auch Menschen / vnd weil sie grosse Gewalt haben / sind sie / wenn sie bißweilen worauff kommen / oder zu Zorn bewogen werden / schwerlich dauon abzubringen / Wie auch an dem fromen David / Ahasuero / vnd anderen zusehen / Da kommen nun bißweilen andere / so vmb sie sein / vnd sonderlich auch die Weibs Personen / mit dem besten nicht zu / Als Jesebel / Herodias vnd dergleichen. Vnsere selige Fürstin aber / thete das Wiederspiel / vnd sahen J. F. G. wie sie etwa zur gelegenen zeit / mit aller bescheidenheit vnnd demuth / die sachen vnderbawen / vñ wie Abigail vnd Esther / fürstehende vngelegenheit abwenden kondten / Vnd da es schon die eine zeit sich nicht schicken / vnnd nicht fortgengig sein wolte / ersahen sie andere vnd bessere gelegenheit / vnd hielten so lang an / biß das GOtt zu jhrem fürnemen gnade gabe / Welches J. F. G. vielgeliebter Herr selber / zu seiner zeit / als ein sonderliche gabe GOttes erkandte / vnd daher J. F. G. noch desto lieber vnnd werder gehalten. Für allen dingen aber / ist nicht zuuerschweigen / Das wie die Tabea voller Almosen gewesen / Also

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/68
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/68>, abgerufen am 25.11.2024.