Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.Todt vnd aufferstehung (so noch vnbekant war) zubestetigen / Wunder zuthun / vnd Todten zuerwecken macht gegeben hat / Darumb werden sie sins / sie wollen nach jhm schicken / vnd jhm dieses alles zuerkennen geben / der hoffnung er werde an jhr Wunder thun. Sie machen es aber nicht weitleufftig / sonder lassen jhn nur bitten / das er sich nicht beschweren wolte / zu jhnen zukommen. Petrus ist so statlich nicht / wie jetzundt sein vermeinter Stulerb / sonder machet sich alsobald auff die Füß / vnd kömbt zu jhnen. Da füren sie jhn auff den Söller / da die Tabea lag / da stehen die Witwen vmb jhn her / vnnd weisen jhm die Kleider / die sie die Tabea den Armen zu gut gemacht hatte / Vnd bitten so fleissig / wo es jmmer sein künne / er Rath finden / vnd jhnen zu Trost / sie erwecken wolle. Mit solchen weinen / klagen vnd bitten / erweichen sie jhm das Hertz / das er jhrem Gebet stadt geben wil. Denn das haben hohes vnd niederstands Personen zugewarten / das wenn sie den Armen guts thun / so bitten sie wiederumb für sie / Beleidigen sie aber Witwen vnd Wäisen / vnd ander arme Leut / so schreyen sie wieder sie zum HERRN. Hilff GOtt welch ein krefftig ding ist solch Gebet / beydes zu nutz vnd zu schaden? Das verlangen der Elenden hörestu HERR / sagt der 10. Psalm. Darumb sehe sich ein jeder für / das er ja das gemeine Gebet nicht wieder sich / sonder für sich habe. Tabea wird durchs Todt vnd aufferstehung (so noch vnbekant war) zubestetigen / Wunder zuthun / vnd Todten zuerwecken macht gegeben hat / Darumb werden sie sins / sie wollen nach jhm schicken / vnd jhm dieses alles zuerkennen geben / der hoffnung er werde an jhr Wunder thun. Sie machen es aber nicht weitleufftig / sonder lassen jhn nur bitten / das er sich nicht beschweren wolte / zu jhnen zukommen. Petrus ist so statlich nicht / wie jetzundt sein vermeinter Stulerb / sonder machet sich alsobald auff die Füß / vnd kömbt zu jhnen. Da füren sie jhn auff den Söller / da die Tabea lag / da stehen die Witwen vmb jhn her / vnnd weisen jhm die Kleider / die sie die Tabea den Armen zu gut gemacht hatte / Vnd bitten so fleissig / wo es jm̃er sein künne / er Rath finden / vnd jhnen zu Trost / sie erwecken wolle. Mit solchen weinen / klagen vnd bitten / erweichen sie jhm das Hertz / das er jhrem Gebet stadt geben wil. Denn das haben hohes vnd niederstands Personen zugewarten / das wenn sie den Armen guts thun / so bitten sie wiederumb für sie / Beleidigen sie aber Witwen vnd Wäisen / vnd ander arme Leut / so schreyen sie wieder sie zum HERRN. Hilff GOtt welch ein krefftig ding ist solch Gebet / beydes zu nutz vnd zu schaden? Das verlangen der Elenden hörestu HERR / sagt der 10. Psalm. Darumb sehe sich ein jeder für / das er ja das gemeine Gebet nicht wieder sich / sonder für sich habe. Tabea wird durchs <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0053"/> Todt vnd aufferstehung (so noch vnbekant war) zubestetigen / Wunder zuthun / vnd Todten zuerwecken macht gegeben hat / Darumb werden sie sins / sie wollen nach jhm schicken / vnd jhm dieses alles zuerkennen geben / der hoffnung er werde an jhr Wunder thun. Sie machen es aber nicht weitleufftig / sonder lassen jhn nur bitten / das er sich nicht beschweren wolte / zu jhnen zukommen. Petrus ist so statlich nicht / wie jetzundt sein vermeinter Stulerb / sonder machet sich alsobald auff die Füß / vnd kömbt zu jhnen. Da füren sie jhn auff den Söller / da die Tabea lag / da stehen die Witwen vmb jhn her / vnnd weisen jhm die Kleider / die sie die Tabea den Armen zu gut gemacht hatte / Vnd bitten so fleissig / wo es jm̃er sein künne / er Rath finden / vnd jhnen zu Trost / sie erwecken wolle. Mit solchen weinen / klagen vnd bitten / erweichen sie jhm das Hertz / das er jhrem Gebet stadt geben wil. Denn das haben hohes vnd niederstands Personen zugewarten / das wenn sie den Armen guts thun / so bitten sie wiederumb für sie / Beleidigen sie aber Witwen vnd Wäisen / vnd ander arme Leut / so schreyen sie wieder sie zum HERRN. Hilff GOtt welch ein krefftig ding ist solch Gebet / beydes zu nutz vnd zu schaden? Das verlangen der Elenden hörestu HERR / sagt der 10. Psalm. Darumb sehe sich ein jeder für / das er ja das gemeine Gebet nicht wieder sich / sonder für sich habe. Tabea wird durchs </p> </div> </body> </text> </TEI> [0053]
Todt vnd aufferstehung (so noch vnbekant war) zubestetigen / Wunder zuthun / vnd Todten zuerwecken macht gegeben hat / Darumb werden sie sins / sie wollen nach jhm schicken / vnd jhm dieses alles zuerkennen geben / der hoffnung er werde an jhr Wunder thun. Sie machen es aber nicht weitleufftig / sonder lassen jhn nur bitten / das er sich nicht beschweren wolte / zu jhnen zukommen. Petrus ist so statlich nicht / wie jetzundt sein vermeinter Stulerb / sonder machet sich alsobald auff die Füß / vnd kömbt zu jhnen. Da füren sie jhn auff den Söller / da die Tabea lag / da stehen die Witwen vmb jhn her / vnnd weisen jhm die Kleider / die sie die Tabea den Armen zu gut gemacht hatte / Vnd bitten so fleissig / wo es jm̃er sein künne / er Rath finden / vnd jhnen zu Trost / sie erwecken wolle. Mit solchen weinen / klagen vnd bitten / erweichen sie jhm das Hertz / das er jhrem Gebet stadt geben wil. Denn das haben hohes vnd niederstands Personen zugewarten / das wenn sie den Armen guts thun / so bitten sie wiederumb für sie / Beleidigen sie aber Witwen vnd Wäisen / vnd ander arme Leut / so schreyen sie wieder sie zum HERRN. Hilff GOtt welch ein krefftig ding ist solch Gebet / beydes zu nutz vnd zu schaden? Das verlangen der Elenden hörestu HERR / sagt der 10. Psalm. Darumb sehe sich ein jeder für / das er ja das gemeine Gebet nicht wieder sich / sonder für sich habe. Tabea wird durchs
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/53>, abgerufen am 16.07.2024. |