Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.ge / vnser Hertz nicht zuschliessen vnd verstocken / Wie Luc. 10. bey dem der vnter die Mörder gefallen / der Priester vnd Leuit thun / Sondern wir sollen mit jhm ein hertzlich mitleiden haben / vns seiner erbarmen / vnnd annehmen / vnnd jhm nach vnserm vermügen helffen. Dieweil aber der Teuffel solchen rechten guten Wercken gar hefftig zu wieder ist / vnd gern wolte / das deren keins geschehe / hat er sichs alweg zum höchsten lassen angelegen sein / das er solche gute Werck / die man teglich thun kan vnd sol / vernichtete / als wenn es gar ein gering schlecht ding were vmb die Werck der Barmhertzigkeit. Dagegen hat er den Leuten einbilden lassen / das sie sonst scheinbare Werck thun solten / vnd es setzen auff eusserlich opffern / fasten vnd dergleichen / daraus denn nichts anders als ein heuchlerisch Leben erfolget. Dieweil aber GOtt an solchen Scheinhendeln keinen gefallen hat / so hat er allezeit solche Scheinwerck / durch die Propheten straffen lassen / vnd dagegen die werck der Barmhertzigkeit erfodert. Wie die Heuchler Jes. 58. es auffs fasten vnnd dergleichen eusserliche Wercke setzen / straffet sie der Prophet vnnd vermanet sie / das sie vielmehr darauff bedacht sein / das sie an jhrem Negsten Barmhertzigkeit vben / sonst werde all jhr fasten vnnd grosse andacht vmb sonst sein. Brich dem hungerigen dein Brodt / vnd die ge / vnser Hertz nicht zuschliessen vnd verstocken / Wie Luc. 10. bey dem der vnter die Mörder gefallen / der Priester vnd Leuit thun / Sondern wir sollen mit jhm ein hertzlich mitleiden haben / vns seiner erbarmen / vnnd annehmen / vnnd jhm nach vnserm vermügen helffen. Dieweil aber der Teuffel solchen rechten guten Wercken gar hefftig zu wieder ist / vnd gern wolte / das derẽ keins geschehe / hat er sichs alweg zum höchsten lassen angelegen sein / das er solche gute Werck / die man teglich thun kan vnd sol / vernichtete / als weñ es gar ein gering schlecht ding were vmb die Werck der Barmhertzigkeit. Dagegen hat er den Leuten einbilden lassen / das sie sonst scheinbare Werck thun solten / vnd es setzen auff eusserlich opffern / fasten vnd dergleichen / daraus deñ nichts anders als ein heuchlerisch Leben erfolget. Dieweil aber GOtt an solchen Scheinhendeln keinẽ gefallen hat / so hat er allezeit solche Scheinwerck / durch die Propheten straffen lassen / vnd dagegen die werck der Barmhertzigkeit erfodert. Wie die Heuchler Jes. 58. es auffs fasten vnnd dergleichen eusserliche Wercke setzen / straffet sie der Prophet vnnd vermanet sie / das sie vielmehr darauff bedacht sein / das sie an jhrem Negsten Barmhertzigkeit vben / sonst werde all jhr fasten vnnd grosse andacht vmb sonst sein. Brich dem hungerigen dein Brodt / vnd die <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0019"/> ge / vnser Hertz nicht zuschliessen vnd verstocken / Wie Luc. 10. bey dem der vnter die Mörder gefallen / der Priester vnd Leuit thun / Sondern wir sollen mit jhm ein hertzlich mitleiden haben / vns seiner erbarmen / vnnd annehmen / vnnd jhm nach vnserm vermügen helffen.</p> <p>Dieweil aber der Teuffel solchen rechten guten Wercken gar hefftig zu wieder ist / vnd gern wolte / das derẽ keins geschehe / hat er sichs alweg zum höchsten lassen angelegen sein / das er solche gute Werck / die man teglich thun kan vnd sol / vernichtete / als weñ es gar ein gering schlecht ding were vmb die Werck der Barmhertzigkeit. Dagegen hat er den Leuten einbilden lassen / das sie sonst scheinbare Werck thun solten / vnd es setzen auff eusserlich opffern / fasten vnd dergleichen / daraus deñ nichts anders als ein heuchlerisch Leben erfolget.</p> <p>Dieweil aber GOtt an solchen Scheinhendeln keinẽ gefallen hat / so hat er allezeit solche Scheinwerck / durch die Propheten straffen lassen / vnd dagegen die werck der Barmhertzigkeit erfodert. Wie die Heuchler Jes. 58. es auffs fasten vnnd dergleichen eusserliche Wercke setzen / straffet sie der Prophet vnnd vermanet sie / das sie vielmehr darauff bedacht sein / das sie an jhrem Negsten Barmhertzigkeit vben / sonst werde all jhr fasten vnnd grosse andacht vmb sonst sein. Brich dem hungerigen dein Brodt / vnd die </p> </div> </body> </text> </TEI> [0019]
ge / vnser Hertz nicht zuschliessen vnd verstocken / Wie Luc. 10. bey dem der vnter die Mörder gefallen / der Priester vnd Leuit thun / Sondern wir sollen mit jhm ein hertzlich mitleiden haben / vns seiner erbarmen / vnnd annehmen / vnnd jhm nach vnserm vermügen helffen.
Dieweil aber der Teuffel solchen rechten guten Wercken gar hefftig zu wieder ist / vnd gern wolte / das derẽ keins geschehe / hat er sichs alweg zum höchsten lassen angelegen sein / das er solche gute Werck / die man teglich thun kan vnd sol / vernichtete / als weñ es gar ein gering schlecht ding were vmb die Werck der Barmhertzigkeit. Dagegen hat er den Leuten einbilden lassen / das sie sonst scheinbare Werck thun solten / vnd es setzen auff eusserlich opffern / fasten vnd dergleichen / daraus deñ nichts anders als ein heuchlerisch Leben erfolget.
Dieweil aber GOtt an solchen Scheinhendeln keinẽ gefallen hat / so hat er allezeit solche Scheinwerck / durch die Propheten straffen lassen / vnd dagegen die werck der Barmhertzigkeit erfodert. Wie die Heuchler Jes. 58. es auffs fasten vnnd dergleichen eusserliche Wercke setzen / straffet sie der Prophet vnnd vermanet sie / das sie vielmehr darauff bedacht sein / das sie an jhrem Negsten Barmhertzigkeit vben / sonst werde all jhr fasten vnnd grosse andacht vmb sonst sein. Brich dem hungerigen dein Brodt / vnd die
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/19>, abgerufen am 16.02.2025. |