Sattler, Basilius: Ein Christliche Predigt, Gethan Bey der Tauffe des Durchleuchtigen, Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Friderich Vlrichen. Wolfenbüttel, 1593.Weg. Das ist das Paulus sagt / Rom. 8. Fleischlich gesinnet sein / ist eine Feindschafft wider Gott. Zum Dritten / solte vnsers Hertzen lust vnd frewde sein / das wir GOtt liebten von gantzem Hertzen / vnd vnsern Nehesten als vns selber / Aber da gelüstet das Fleisch (welches auch die Widergebornen fühlen) wider den Geist / Galat. 5. Dienen also den Fleischlichen lüsten / haben lieb die Welt / vnd was inn der Welt ist / Da herrschet bey vns Fleisches lust / Augen lust / vnd hoffertiges leben / Da reget sich in vns Neid / Haß / vnd bosheit / das wir einander nicht zu dienen / sondern schaden zuzufügen geneigt sein. Also hat Gott den Menschen nicht geschaffen / sondern wie Gen. 1. stehet / Gott schueff den Menschen jhm zum Bilde / zum Bilde Gottes schueff er jhn / das ist in weisheit / heiligkeit vnd seligkeit. Es kömpt aber dieser schade her von vnsern ersten Eltern / vnd wird vns durch die Leibliche Geburt angeerbet / Derowegen man jhn einen Erbschaden vnd die Erbsünde nennet. Dauon stehet Gen. 5. Adam zeuget einen Son nach seinem Bilde / Vnd Dauid Psam. 51. bekennet / Sihe / ich bin aus Sündlichem Samen gezeuget / vnd meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Vnd Johan. 3. zeucht Christus solches auff alle Menschen / vnd spricht: Es sey dann / das Weg. Das ist das Paulus sagt / Rom. 8. Fleischlich gesinnet sein / ist eine Feindschafft wider Gott. Zum Dritten / solte vnsers Hertzen lust vnd frewde sein / das wir GOtt liebten von gantzem Hertzen / vnd vnsern Nehesten als vns selber / Aber da gelüstet das Fleisch (welches auch die Widergebornen fühlen) wider den Geist / Galat. 5. Dienen also den Fleischlichen lüsten / haben lieb die Welt / vnd was inn der Welt ist / Da herrschet bey vns Fleisches lust / Augen lust / vnd hoffertiges leben / Da reget sich in vns Neid / Haß / vnd bosheit / das wir einander nicht zu dienen / sondern schaden zuzufügen geneigt sein. Also hat Gott den Menschen nicht geschaffen / sondern wie Gen. 1. stehet / Gott schueff den Menschen jhm zum Bilde / zum Bilde Gottes schueff er jhn / das ist in weisheit / heiligkeit vnd seligkeit. Es kömpt aber dieser schade her von vnsern ersten Eltern / vnd wird vns durch die Leibliche Geburt angeerbet / Derowegen man jhn einen Erbschaden vnd die Erbsünde nennet. Dauon stehet Gen. 5. Adam zeuget einen Son nach seinem Bilde / Vnd Dauid Psam. 51. bekennet / Sihe / ich bin aus Sündlichem Samen gezeuget / vnd meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Vnd Johan. 3. zeucht Christus solches auff alle Menschen / vnd spricht: Es sey dann / das <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0010"/> Weg. Das ist das Paulus sagt / Rom. 8. Fleischlich gesinnet sein / ist eine Feindschafft wider Gott.</p> <p>Zum Dritten / solte vnsers Hertzen lust vnd frewde sein / das wir GOtt liebten von gantzem Hertzen / vnd vnsern Nehesten als vns selber / Aber da gelüstet das Fleisch (welches auch die Widergebornen fühlen) wider den Geist / Galat. 5. Dienen also den Fleischlichen lüsten / haben lieb die Welt / vnd was inn der Welt ist / Da herrschet bey vns Fleisches lust / Augen lust / vnd hoffertiges leben / Da reget sich in vns Neid / Haß / vnd bosheit / das wir einander nicht zu dienen / sondern schaden zuzufügen geneigt sein.</p> <p>Also hat Gott den Menschen nicht geschaffen / sondern wie Gen. 1. stehet / Gott schueff den Menschen jhm zum Bilde / zum Bilde Gottes schueff er jhn / das ist in weisheit / heiligkeit vnd seligkeit.</p> <p>Es kömpt aber dieser schade her von vnsern ersten Eltern / vnd wird vns durch die Leibliche Geburt angeerbet / Derowegen man jhn einen Erbschaden vnd die Erbsünde nennet.</p> <p>Dauon stehet Gen. 5. Adam zeuget einen Son nach seinem Bilde / Vnd Dauid Psam. 51. bekennet / Sihe / ich bin aus Sündlichem Samen gezeuget / vnd meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Vnd Johan. 3. zeucht Christus solches auff alle Menschen / vnd spricht: Es sey dann / das </p> </div> </body> </text> </TEI> [0010]
Weg. Das ist das Paulus sagt / Rom. 8. Fleischlich gesinnet sein / ist eine Feindschafft wider Gott.
Zum Dritten / solte vnsers Hertzen lust vnd frewde sein / das wir GOtt liebten von gantzem Hertzen / vnd vnsern Nehesten als vns selber / Aber da gelüstet das Fleisch (welches auch die Widergebornen fühlen) wider den Geist / Galat. 5. Dienen also den Fleischlichen lüsten / haben lieb die Welt / vnd was inn der Welt ist / Da herrschet bey vns Fleisches lust / Augen lust / vnd hoffertiges leben / Da reget sich in vns Neid / Haß / vnd bosheit / das wir einander nicht zu dienen / sondern schaden zuzufügen geneigt sein.
Also hat Gott den Menschen nicht geschaffen / sondern wie Gen. 1. stehet / Gott schueff den Menschen jhm zum Bilde / zum Bilde Gottes schueff er jhn / das ist in weisheit / heiligkeit vnd seligkeit.
Es kömpt aber dieser schade her von vnsern ersten Eltern / vnd wird vns durch die Leibliche Geburt angeerbet / Derowegen man jhn einen Erbschaden vnd die Erbsünde nennet.
Dauon stehet Gen. 5. Adam zeuget einen Son nach seinem Bilde / Vnd Dauid Psam. 51. bekennet / Sihe / ich bin aus Sündlichem Samen gezeuget / vnd meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Vnd Johan. 3. zeucht Christus solches auff alle Menschen / vnd spricht: Es sey dann / das
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Christliche Predigt, Gethan Bey der Tauffe des Durchleuchtigen, Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Friderich Vlrichen. Wolfenbüttel, 1593, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1593/10>, abgerufen am 16.02.2025. |