Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.nicht so jemmerlich verschertzen: Last vns weil dis leben kurtz vnd bös ist / nach dem andern leben trachten / vnd all vnser thun vnd lassen dahin richten / das wir das leben erlangen / da wir gedencken am lengsten / ja ewig zu bleiben / das vns zu Bott stehet / vnd von Gott so gnedig angebotten wird / ja darzu vns Gott so ernstlich vnd Väterlich beruffen vnd gefördert hat. Last vns Pauli Rhat folgen / 1. Cor. 7. Lieben Brüder / die zeit ist kurtz: So ist nun das die meinung / das die da Weiber haben / seien / als hetten sie keine / vnd die da weinen / als weineten sie nicht, vnd die sich frewen / als freweten sie sich nicht / vnd die da keuffen / als besessen sie es nicht / vnd die dieser Welt brauchen / das sie dieselbigen nicht mißbrauchen / denn das wesen in dieser Welt vergehet: Als wolt er sagen / Wir sollen alle Güter also brauchen / das wir stets gedencken / wir werden nicht ewig hie bleiben / Derwegen nach dem Ewigen trachten / vnd jmmerdar die zeitliche Güter zuuerlassen bereit sein. Also rhümbt die Epistel zun Hebreern die Ertzväter am 11. Diese alle sind gestorben im Glauben / vnd haben die Verheissung nicht empfangen / sondern sie von ferne gesehen / vnd sich der vertröstet / vnd wol begnügen lassen / vnd bekant / das sie Geste vnd Frembdlinge auff Erden sind. Denn nicht so jemmerlich verschertzen: Last vns weil dis leben kurtz vnd bös ist / nach dem andern leben trachten / vnd all vnser thun vñ lassen dahin richten / das wir das leben erlangen / da wir gedencken am lengsten / ja ewig zu bleiben / das vns zu Bott stehet / vnd von Gott so gnedig angebotten wird / ja darzu vns Gott so ernstlich vnd Väterlich beruffen vnd gefördert hat. Last vns Pauli Rhat folgen / 1. Cor. 7. Lieben Brüder / die zeit ist kurtz: So ist nun das die meinung / das die da Weiber haben / seien / als hetten sie keine / vnd die da weinen / als weineten sie nicht, vnd die sich frewen / als freweten sie sich nicht / vnd die da keuffen / als besessen sie es nicht / vnd die dieser Welt brauchen / das sie dieselbigen nicht mißbrauchen / denn das wesen in dieser Welt vergehet: Als wolt er sagen / Wir sollen alle Güter also brauchen / das wir stets gedencken / wir werden nicht ewig hie bleiben / Derwegen nach dem Ewigen trachten / vnd jmmerdar die zeitliche Güter zuuerlassen bereit sein. Also rhümbt die Epistel zun Hebreern die Ertzväter am 11. Diese alle sind gestorben im Glauben / vnd haben die Verheissung nicht empfangen / sondern sie von ferne gesehen / vnd sich der vertröstet / vnd wol begnügen lassen / vnd bekant / das sie Geste vnd Frembdlinge auff Erden sind. Denn <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0045"/> nicht so jemmerlich verschertzen: Last vns weil dis leben kurtz vnd bös ist / nach dem andern leben trachten / vnd all vnser thun vñ lassen dahin richten / das wir das leben erlangen / da wir gedencken am lengsten / ja ewig zu bleiben / das vns zu Bott stehet / vnd von Gott so gnedig angebotten wird / ja darzu vns Gott so ernstlich vnd Väterlich beruffen vnd gefördert hat.</p> <p>Last vns Pauli Rhat folgen / 1. Cor. 7. Lieben Brüder / die zeit ist kurtz: So ist nun das die meinung / das die da Weiber haben / seien / als hetten sie keine / vnd die da weinen / als weineten sie nicht, vnd die sich frewen / als freweten sie sich nicht / vnd die da keuffen / als besessen sie es nicht / vnd die dieser Welt brauchen / das sie dieselbigen nicht mißbrauchen / denn das wesen in dieser Welt vergehet: Als wolt er sagen / Wir sollen alle Güter also brauchen / das wir stets gedencken / wir werden nicht ewig hie bleiben / Derwegen nach dem Ewigen trachten / vnd jmmerdar die zeitliche Güter zuuerlassen bereit sein.</p> <p>Also rhümbt die Epistel zun Hebreern die Ertzväter am 11. Diese alle sind gestorben im Glauben / vnd haben die Verheissung nicht empfangen / sondern sie von ferne gesehen / vnd sich der vertröstet / vnd wol begnügen lassen / vnd bekant / das sie Geste vnd Frembdlinge auff Erden sind. Denn </p> </div> </body> </text> </TEI> [0045]
nicht so jemmerlich verschertzen: Last vns weil dis leben kurtz vnd bös ist / nach dem andern leben trachten / vnd all vnser thun vñ lassen dahin richten / das wir das leben erlangen / da wir gedencken am lengsten / ja ewig zu bleiben / das vns zu Bott stehet / vnd von Gott so gnedig angebotten wird / ja darzu vns Gott so ernstlich vnd Väterlich beruffen vnd gefördert hat.
Last vns Pauli Rhat folgen / 1. Cor. 7. Lieben Brüder / die zeit ist kurtz: So ist nun das die meinung / das die da Weiber haben / seien / als hetten sie keine / vnd die da weinen / als weineten sie nicht, vnd die sich frewen / als freweten sie sich nicht / vnd die da keuffen / als besessen sie es nicht / vnd die dieser Welt brauchen / das sie dieselbigen nicht mißbrauchen / denn das wesen in dieser Welt vergehet: Als wolt er sagen / Wir sollen alle Güter also brauchen / das wir stets gedencken / wir werden nicht ewig hie bleiben / Derwegen nach dem Ewigen trachten / vnd jmmerdar die zeitliche Güter zuuerlassen bereit sein.
Also rhümbt die Epistel zun Hebreern die Ertzväter am 11. Diese alle sind gestorben im Glauben / vnd haben die Verheissung nicht empfangen / sondern sie von ferne gesehen / vnd sich der vertröstet / vnd wol begnügen lassen / vnd bekant / das sie Geste vnd Frembdlinge auff Erden sind. Denn
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/45>, abgerufen am 16.02.2025. |