Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.wenn die zeit verflossen ist / Wie jener Heide sagt / Das ist nicht für ein lange zeit zu rechnen / da ein end an ist. Nun wird vnser keiner Tausent Jar / ja vnter 1000. nicht einer Hundert Jar alt / Ein Mensch stirbt Natürlicher weise in 70. oder 80. Jaren. Wieuiel kömpt aber da zwischen / das man vmbkömpt / mit Pestilentz oder ander Kranckheit befellt / oder sonsten drauff geht / Wie denn die Fell seltzam vnd mannigfeltig sein / Heut ist einer gesund / morgen kranck / vber morgen todt / Viel sterben in der Wiegen / viel in der Kindheit / viel in der Jugend / viel im Mänlichen alter. Was stehet man aus im leben? da es am köstlichsten ist / da hat man mühe vnd arbeit in allen Stenden / Was kömpt dazu für Hertzeleid / sorgen / gefahr / noth vnd vnglück? Darumb vergleichet Hiob 7. vnser leben einem stetswehrenden Krieg vnd Streit / da man nicht ruhen / noch schlaffen / noch die Wehr aus den Henden legen darff / Sondern in steter sorge / gefahr vnd kampff stehen mus: Item / dem leben eines Taglöners / der sich gar müde vnd matt arbeitet / vns verlangen hat / das der Abendt komme. Vnd am 14. spricht er / Der Mensch vom Weibe geboren / lebet kurtze zeit / vnd ist voller vnruhe / gehet auff wie eine Blume / vnd fellt abe / fleucht wie wenn die zeit verflossen ist / Wie jener Heide sagt / Das ist nicht für ein lange zeit zu rechnen / da ein end an ist. Nun wird vnser keiner Tausent Jar / ja vnter 1000. nicht einer Hundert Jar alt / Ein Mensch stirbt Natürlicher weise in 70. oder 80. Jaren. Wieuiel kömpt aber da zwischen / das man vmbkömpt / mit Pestilentz oder ander Kranckheit befellt / oder sonsten drauff geht / Wie denn die Fell seltzam vnd mannigfeltig sein / Heut ist einer gesund / morgen kranck / vber morgen todt / Viel sterben in der Wiegen / viel in der Kindheit / viel in der Jugend / viel im Mänlichen alter. Was stehet man aus im leben? da es am köstlichsten ist / da hat man mühe vnd arbeit in allen Stenden / Was kömpt dazu für Hertzeleid / sorgen / gefahr / noth vnd vnglück? Darumb vergleichet Hiob 7. vnser leben einem stetswehrenden Krieg vnd Streit / da man nicht ruhen / noch schlaffen / noch die Wehr aus den Henden legen darff / Sondern in steter sorge / gefahr vnd kampff stehen mus: Item / dem leben eines Taglöners / der sich gar müde vnd matt arbeitet / vns verlangen hat / das der Abendt komme. Vnd am 14. spricht er / Der Mensch vom Weibe geboren / lebet kurtze zeit / vnd ist voller vnruhe / gehet auff wie eine Blume / vnd fellt abe / fleucht wie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0039"/> wenn die zeit verflossen ist / Wie jener Heide sagt / Das ist nicht für ein lange zeit zu rechnen / da ein end an ist. Nun wird vnser keiner Tausent Jar / ja vnter 1000. nicht einer Hundert Jar alt / Ein Mensch stirbt Natürlicher weise in 70. oder 80. Jaren.</p> <p>Wieuiel kömpt aber da zwischen / das man vmbkömpt / mit Pestilentz oder ander Kranckheit befellt / oder sonsten drauff geht / Wie denn die Fell seltzam vnd mannigfeltig sein / Heut ist einer gesund / morgen kranck / vber morgen todt / Viel sterben in der Wiegen / viel in der Kindheit / viel in der Jugend / viel im Mänlichen alter. Was stehet man aus im leben? da es am köstlichsten ist / da hat man mühe vnd arbeit in allen Stenden / Was kömpt dazu für Hertzeleid / sorgen / gefahr / noth vnd vnglück?</p> <p>Darumb vergleichet Hiob 7. vnser leben einem stetswehrenden Krieg vnd Streit / da man nicht ruhen / noch schlaffen / noch die Wehr aus den Henden legen darff / Sondern in steter sorge / gefahr vnd kampff stehen mus: Item / dem leben eines Taglöners / der sich gar müde vnd matt arbeitet / vns verlangen hat / das der Abendt komme. Vnd am 14. spricht er / Der Mensch vom Weibe geboren / lebet kurtze zeit / vnd ist voller vnruhe / gehet auff wie eine Blume / vnd fellt abe / fleucht wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [0039]
wenn die zeit verflossen ist / Wie jener Heide sagt / Das ist nicht für ein lange zeit zu rechnen / da ein end an ist. Nun wird vnser keiner Tausent Jar / ja vnter 1000. nicht einer Hundert Jar alt / Ein Mensch stirbt Natürlicher weise in 70. oder 80. Jaren.
Wieuiel kömpt aber da zwischen / das man vmbkömpt / mit Pestilentz oder ander Kranckheit befellt / oder sonsten drauff geht / Wie denn die Fell seltzam vnd mannigfeltig sein / Heut ist einer gesund / morgen kranck / vber morgen todt / Viel sterben in der Wiegen / viel in der Kindheit / viel in der Jugend / viel im Mänlichen alter. Was stehet man aus im leben? da es am köstlichsten ist / da hat man mühe vnd arbeit in allen Stenden / Was kömpt dazu für Hertzeleid / sorgen / gefahr / noth vnd vnglück?
Darumb vergleichet Hiob 7. vnser leben einem stetswehrenden Krieg vnd Streit / da man nicht ruhen / noch schlaffen / noch die Wehr aus den Henden legen darff / Sondern in steter sorge / gefahr vnd kampff stehen mus: Item / dem leben eines Taglöners / der sich gar müde vnd matt arbeitet / vns verlangen hat / das der Abendt komme. Vnd am 14. spricht er / Der Mensch vom Weibe geboren / lebet kurtze zeit / vnd ist voller vnruhe / gehet auff wie eine Blume / vnd fellt abe / fleucht wie
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/39>, abgerufen am 16.02.2025. |