Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589.spricht / aber das Hertz vernimpt vnd fület nichts dauon. Das wird verworffen / Jesa. 29. Dis volck nahet sich zu mir mit seinem mund / vnd ehret mich mit seinen Lippen / aber jhr Hertz ist fern von mir. Vnd Christus leret / Joh. 4. das die waren anbeter Gott im Geist / vnd in der warheit anbeten. DErwegen ein Mensch eben wol darauff gedencken sol im Gebet / was er rede / das er nicht allein aus gewonheit etliche Gebet / Psalmen / oder Vater vnser dahin spreche / ohn verstandt / wie gemeinlich im Bapsthumb die vermeinten Geistlichen / den Psalter vnd sonsten Gottes Wort dahin singen oder lesen / vnd bey vns etliche die Betbüchlein / zu einem solchen ledigen Mundtwerck mißbrauchen. Sondern es sol ein Christ sein Gebet / vnd was er da rede verstehen vnd bedencken / vnd wissen / was ein jede Bitte des Vater vnsers auff sich habe / wie das vnder anderm in Lutheri Gesang vnd Catechismo erkleret wird / vnd das er fein selber / mit seinen eigenen Worten Gott seine noth klage / vnd bey jhm vmb hülff anhalte. Das ist ein rechtschaffen Gebet / das da gehet aus Hertzen grundt / ob man schön bißweilen in grosser angst wenig Wort brauchet / wie der Zölner / Luc. 18. Vnd Christus selber am Oelberg / vnd am Creutz nicht viel Wort machet. ZVM Dritten / ist der rechte kern des Ge - spricht / aber das Hertz vernimpt vnd fület nichts dauon. Das wird verworffen / Jesa. 29. Dis volck nahet sich zu mir mit seinem mund / vñ ehret mich mit seinen Lippen / aber jhr Hertz ist fern von mir. Vnd Christus leret / Joh. 4. das die waren anbeter Gott im Geist / vnd in der warheit anbeten. DErwegen ein Mensch eben wol darauff gedencken sol im Gebet / was er rede / das er nicht allein aus gewonheit etliche Gebet / Psalmen / oder Vater vnser dahin spreche / ohn verstandt / wie gemeinlich im Bapsthumb die vermeinten Geistlichen / den Psalter vnd sonsten Gottes Wort dahin singen oder lesen / vnd bey vns etliche die Betbüchlein / zu einem solchen ledigen Mundtwerck mißbrauchen. Sondern es sol ein Christ sein Gebet / vnd was er da rede verstehen vnd bedencken / vnd wissen / was ein jede Bitte des Vater vnsers auff sich habe / wie das vnder anderm in Lutheri Gesang vnd Catechismo erkleret wird / vnd das er fein selber / mit seinen eigenen Worten Gott seine noth klage / vnd bey jhm vmb hülff anhalte. Das ist ein rechtschaffen Gebet / das da gehet aus Hertzen grundt / ob man schön bißweilen in grosser angst wenig Wort brauchet / wie der Zölner / Luc. 18. Vnd Christus selber am Oelberg / vnd am Creutz nicht viel Wort machet. ZVM Dritten / ist der rechte kern des Ge - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0022"/> spricht / aber das Hertz vernimpt vnd fület nichts dauon. Das wird verworffen / Jesa. 29. Dis volck nahet sich zu mir mit seinem mund / vñ ehret mich mit seinen Lippen / aber jhr Hertz ist fern von mir. Vnd Christus leret / Joh. 4. das die waren anbeter Gott im Geist / vnd in der warheit anbeten.</p> <p>DErwegen ein Mensch eben wol darauff gedencken sol im Gebet / was er rede / das er nicht allein aus gewonheit etliche Gebet / Psalmen / oder Vater vnser dahin spreche / ohn verstandt / wie gemeinlich im Bapsthumb die vermeinten Geistlichen / den Psalter vnd sonsten Gottes Wort dahin singen oder lesen / vnd bey vns etliche die Betbüchlein / zu einem solchen ledigen Mundtwerck mißbrauchen. Sondern es sol ein Christ sein Gebet / vnd was er da rede verstehen vnd bedencken / vnd wissen / was ein jede Bitte des Vater vnsers auff sich habe / wie das vnder anderm in Lutheri Gesang vnd Catechismo erkleret wird / vnd das er fein selber / mit seinen eigenen Worten Gott seine noth klage / vnd bey jhm vmb hülff anhalte. Das ist ein rechtschaffen Gebet / das da gehet aus Hertzen grundt / ob man schön bißweilen in grosser angst wenig Wort brauchet / wie der Zölner / Luc. 18. Vnd Christus selber am Oelberg / vnd am Creutz nicht viel Wort machet.</p> <p>ZVM Dritten / ist der rechte kern des Ge - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0022]
spricht / aber das Hertz vernimpt vnd fület nichts dauon. Das wird verworffen / Jesa. 29. Dis volck nahet sich zu mir mit seinem mund / vñ ehret mich mit seinen Lippen / aber jhr Hertz ist fern von mir. Vnd Christus leret / Joh. 4. das die waren anbeter Gott im Geist / vnd in der warheit anbeten.
DErwegen ein Mensch eben wol darauff gedencken sol im Gebet / was er rede / das er nicht allein aus gewonheit etliche Gebet / Psalmen / oder Vater vnser dahin spreche / ohn verstandt / wie gemeinlich im Bapsthumb die vermeinten Geistlichen / den Psalter vnd sonsten Gottes Wort dahin singen oder lesen / vnd bey vns etliche die Betbüchlein / zu einem solchen ledigen Mundtwerck mißbrauchen. Sondern es sol ein Christ sein Gebet / vnd was er da rede verstehen vnd bedencken / vnd wissen / was ein jede Bitte des Vater vnsers auff sich habe / wie das vnder anderm in Lutheri Gesang vnd Catechismo erkleret wird / vnd das er fein selber / mit seinen eigenen Worten Gott seine noth klage / vnd bey jhm vmb hülff anhalte. Das ist ein rechtschaffen Gebet / das da gehet aus Hertzen grundt / ob man schön bißweilen in grosser angst wenig Wort brauchet / wie der Zölner / Luc. 18. Vnd Christus selber am Oelberg / vnd am Creutz nicht viel Wort machet.
ZVM Dritten / ist der rechte kern des Ge -
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Drey Predigten, Gethan bey der Leich vnd Begrebnis, Weilandt Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, H. Julij, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg. Wolfenbüttel, 1589, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1589/22>, abgerufen am 16.02.2025. |