Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615.schon auch mit schönen Gaben gezieret seyn / keinen bestand habe / sonder wie das Graß verdorret / vnnd die Blum verwelcket vnd abfelt: Also vergehe der Mensch vnd verliere alle seine Schöne vnd Gaben. Denn es geht auff alle Menschen ohn vnderscheid / daß GOtt gesagt / du bist Erden / vnd solt zur Erden werden. Vnd das bezeugt auch die tägliche erfarung. Vnd hat vns GOtt insonderheit des abermal ein betrübt Exempel alhie für die Augen gestelt / in dem er den Weyland Ehrwürdigen / Groß Achtbarn vnd Wolgelarten Herrn Petrum Weintrauben / Abten dieses Closters Riddageßhaussen / aus diesem jrdischen Leben abgefordert / welcher nicht ein gemeiner Mann vnd schlechtes Graß / sonder ein schöne Blum / vnd von GOtt mit vielen feinen Gaben gezieret gewesen / welcher eben heut 28. Jahr / dabey ich selber an vnd vber gewesen / für einen Abt dieses Gotßhauses angewiesen vnd bestetigt ist / vnd nun eben auff denselben Tag / da man sonst die gedechtnis des Apostels Andreae helt / begraben wird. Da wir augenscheinlich sehen / daß alles gantz eitel vnnd vergenglich vnd nichts bestendigs an vns / vnd allen vnsern sachen sey / wie Paulus auch sagt / 1. Cor. 7. Schema / das Wesen / dieser Welt vergehet. Wolte GOtt / daß wir solchs jetzund vnd sonsten auch zu Hertzen nemen: Das sind nötige nutzliche vnnd heilsame Gedancken / daher der Prediger Salomo sagt / Es ist besser in das Klaghaus gehen / denn in das Trinckhaus / denn in jenem ist das ende aller Menschen vnd der lebendige nimbts zu Hertzen. Darumb Moses bittet Psal 90. Lehr vns bedencken / daß wir Sterben müssen / auff das wir Klug werden. Welches gebet / als nutz vnnd nötig vns Menschen / sonderlich David Psal. 39. wiederholet: HErr lehre mich doch das ein End mit mir haben wird / vnd mein leben ein Ziel hat / vnnd ich davon mus. Denn da schickt sich ein Mensch zum seeligen Ende. schon auch mit schönen Gaben gezieret seyn / keinen bestand habe / sonder wie das Graß verdorret / vnnd die Blum verwelcket vnd abfelt: Also vergehe der Mensch vnd verliere alle seine Schöne vnd Gaben. Denn es geht auff alle Menschen ohn vnderscheid / daß GOtt gesagt / du bist Erden / vnd solt zur Erden werden. Vnd das bezeugt auch die tägliche erfarung. Vnd hat vns GOtt insonderheit des abermal ein betrübt Exempel alhie für die Augen gestelt / in dem er den Weyland Ehrwürdigen / Groß Achtbarn vnd Wolgelarten Herrn Petrum Weintrauben / Abten dieses Closters Riddageßhaussen / aus diesem jrdischen Leben abgefordert / welcher nicht ein gemeiner Mañ vnd schlechtes Graß / sonder ein schöne Blum / vnd von GOtt mit vielen feinen Gaben gezieret gewesen / welcher eben heut 28. Jahr / dabey ich selber an vnd vber gewesen / für einen Abt dieses Gotßhauses angewiesen vnd bestetigt ist / vnd nun eben auff denselben Tag / da man sonst die gedechtnis des Apostels Andreae helt / begraben wird. Da wir augenscheinlich sehen / daß alles gantz eitel vnnd vergenglich vnd nichts bestendigs an vns / vnd allen vnsern sachen sey / wie Paulus auch sagt / 1. Cor. 7. Schema / das Wesen / dieser Welt vergehet. Wolte GOtt / daß wir solchs jetzund vnd sonsten auch zu Hertzen nemen: Das sind nötige nutzliche vnnd heilsame Gedancken / daher der Prediger Salomo sagt / Es ist besser in das Klaghaus gehen / denn in das Trinckhaus / denn in jenem ist das ende aller Menschen vnd der lebendige nimbts zu Hertzen. Darumb Moses bittet Psal 90. Lehr vns bedencken / daß wir Sterben müssen / auff das wir Klug werden. Welches gebet / als nutz vnnd nötig vns Menschen / sonderlich David Psal. 39. wiederholet: HErr lehre mich doch das ein End mit mir haben wird / vnd mein leben ein Ziel hat / vnnd ich davon mus. Denn da schickt sich ein Mensch zum seeligen Ende. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0005"/> schon auch mit schönen Gaben gezieret seyn / keinen bestand habe / sonder wie das Graß verdorret / vnnd die Blum verwelcket vnd abfelt: Also vergehe der Mensch vnd verliere alle seine Schöne vnd Gaben. 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schon auch mit schönen Gaben gezieret seyn / keinen bestand habe / sonder wie das Graß verdorret / vnnd die Blum verwelcket vnd abfelt: Also vergehe der Mensch vnd verliere alle seine Schöne vnd Gaben. Denn es geht auff alle Menschen ohn vnderscheid / daß GOtt gesagt / du bist Erden / vnd solt zur Erden werden. Vnd das bezeugt auch die tägliche erfarung.
Vnd hat vns GOtt insonderheit des abermal ein betrübt Exempel alhie für die Augen gestelt / in dem er den Weyland Ehrwürdigen / Groß Achtbarn vnd Wolgelarten Herrn Petrum Weintrauben / Abten dieses Closters Riddageßhaussen / aus diesem jrdischen Leben abgefordert / welcher nicht ein gemeiner Mañ vnd schlechtes Graß / sonder ein schöne Blum / vnd von GOtt mit vielen feinen Gaben gezieret gewesen / welcher eben heut 28. Jahr / dabey ich selber an vnd vber gewesen / für einen Abt dieses Gotßhauses angewiesen vnd bestetigt ist / vnd nun eben auff denselben Tag / da man sonst die gedechtnis des Apostels Andreae helt / begraben wird.
Da wir augenscheinlich sehen / daß alles gantz eitel vnnd vergenglich vnd nichts bestendigs an vns / vnd allen vnsern sachen sey / wie Paulus auch sagt / 1. Cor. 7. Schema / das Wesen / dieser Welt vergehet.
Wolte GOtt / daß wir solchs jetzund vnd sonsten auch zu Hertzen nemen: Das sind nötige nutzliche vnnd heilsame Gedancken / daher der Prediger Salomo sagt / Es ist besser in das Klaghaus gehen / denn in das Trinckhaus / denn in jenem ist das ende aller Menschen vnd der lebendige nimbts zu Hertzen. Darumb Moses bittet Psal 90. Lehr vns bedencken / daß wir Sterben müssen / auff das wir Klug werden. Welches gebet / als nutz vnnd nötig vns Menschen / sonderlich David Psal. 39. wiederholet: HErr lehre mich doch das ein End mit mir haben wird / vnd mein leben ein Ziel hat / vnnd ich davon mus. Denn da schickt sich ein Mensch zum seeligen Ende.
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