Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.12. Die Frommen setzen all jhr Vertrawen vnd Hoffnung auff Gott / vnd sagen mit dem 4. Psalm: Du erfrewest mein Hertz / ob jene gleich viel Wein vnd Korn haben. Vnd mit Assaph Psal. 73. Wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himmel vnd Erden. Vnd hie sagt David: Wol dem Volck / des der HErr ein Gott ist. Der CXLV. Psalm. Ein Lob Davids. IN diesem Psalm lobet vnd preiset David vnsern König Jesum Christum / vnd wil es in ewigkeit nimmermehr vnterlassen / als der ein HErr ist aller Herren / vnd König aller Könige / der grosse Wercke thut / alles erschaffen vnd erhelt / vnd daß er so wänderlich den seinen hilfft / vnnd die Gottlosen strafft: Sonderlich daß er seine Gerechtigkeit vnd vnaußsprechliche Güte so gewaltig beweiset / in dem daß er vns aus Gnaden Missethat / Vbertrettung vnd Sünde vergibt / den Gottlosen so lange zusihet / ob sie sich bekehren wollen / vnd wil / daß allen Menschen geholffen werde / vnd hat am Tode des Gottlosen kein gefallen / daß auch sein Reich so gewaltig in die gantze Welt auß gebreitet wird vnd ewig weret / daß er die arme Sünder / die gefallen / auffrichtet vnd selig machet: Auch sonst alles was lebet / ernehret vnd erhelt / frölich vnd lustig macht / daß er gerecht ist vnd andere gerecht macht aus Gnaden / daß jhnen die Sünde vergeben wird / vnd sie auch from werden. Sonderlich aber daß er niemand verschmähet / er sey so gering als er wolle / sondern jhr Gebet erhöret / dazu seine Ohren neiget / niemand abweiset der jhn von Hertzen anrüfft / sondern so gütig ist / daß er sich gleich von den Gottesfürchtigen zwingen lesst / daß er jhnen helffe / jhre Noth vnd Threnen gehen jhm zu Hertzen / er kans nicht lassen / er muß jhnen helffen. Summa / weil er zweyerley Leute in seinem Reich hat / seine liebe Vnderthanen / die jhn lieben / behütet vnd erhelt er / die Gottlosen aber / weil sie es ja nicht anders haben wollen / lesst er vntergehen. 12. Die Frommen setzen all jhr Vertrawen vnd Hoffnung auff Gott / vnd sagen mit dem 4. Psalm: Du erfrewest mein Hertz / ob jene gleich viel Wein vnd Korn haben. Vnd mit Assaph Psal. 73. Wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himmel vnd Erden. Vnd hie sagt David: Wol dem Volck / des der HErr ein Gott ist. Der CXLV. Psalm. Ein Lob Davids. IN diesem Psalm lobet vnd preiset David vnsern König Jesum Christum / vnd wil es in ewigkeit nimmermehr vnterlassen / als der ein HErr ist aller Herren / vnd König aller Könige / der grosse Wercke thut / alles erschaffen vnd erhelt / vnd daß er so wänderlich den seinen hilfft / vnnd die Gottlosen strafft: Sonderlich daß er seine Gerechtigkeit vñ vnaußsprechliche Güte so gewaltig beweiset / in dem daß er vns aus Gnaden Missethat / Vbertrettung vnd Sünde vergibt / den Gottlosen so lange zusihet / ob sie sich bekehren wollen / vnd wil / daß allen Menschen geholffen werde / vnd hat am Tode des Gottlosen kein gefallen / daß auch sein Reich so gewaltig in die gantze Welt auß gebreitet wird vnd ewig weret / daß er die arme Sünder / die gefallen / auffrichtet vnd selig machet: Auch sonst alles was lebet / ernehret vnd erhelt / frölich vnd lustig macht / daß er gerecht ist vnd andere gerecht macht aus Gnaden / daß jhnen die Sünde vergeben wird / vnd sie auch from werden. Sonderlich aber daß er niemand verschmähet / er sey so gering als er wolle / sondern jhr Gebet erhöret / dazu seine Ohren neiget / niemand abweiset der jhn von Hertzen anrüfft / sondern so gütig ist / daß er sich gleich von den Gottesfürchtigen zwingen lesst / daß er jhnen helffe / jhre Noth vnd Threnen gehen jhm zu Hertzen / er kans nicht lassen / er muß jhnen helffen. Summa / weil er zweyerley Leute in seinem Reich hat / seine liebe Vnderthanen / die jhn lieben / behütet vnd erhelt er / die Gottlosen aber / weil sie es ja nicht anders haben wollen / lesst er vntergehen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0632" n="604"/> <p>12. Die Frommen setzen all jhr Vertrawen vnd Hoffnung auff Gott / vnd sagen mit dem 4. Psalm: Du erfrewest mein Hertz / ob jene gleich viel Wein vnd Korn haben. Vnd mit Assaph Psal. 73. Wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himmel vnd Erden. Vnd hie sagt David: Wol dem Volck / des der HErr ein Gott ist.</p> </div> <div> <head>Der CXLV. Psalm. 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Sonderlich aber daß er niemand verschmähet / er sey so gering als er wolle / sondern jhr Gebet erhöret / dazu seine Ohren neiget / niemand abweiset der jhn von Hertzen anrüfft / sondern so gütig ist / daß er sich gleich von den Gottesfürchtigen zwingen lesst / daß er jhnen helffe / jhre Noth vnd Threnen gehen jhm zu Hertzen / er kans nicht lassen / er muß jhnen helffen. Summa / weil er zweyerley Leute in seinem Reich hat / seine liebe Vnderthanen / die jhn lieben / behütet vnd erhelt er / die Gottlosen aber / weil sie es ja nicht anders haben wollen / lesst er vntergehen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [604/0632]
12. Die Frommen setzen all jhr Vertrawen vnd Hoffnung auff Gott / vnd sagen mit dem 4. Psalm: Du erfrewest mein Hertz / ob jene gleich viel Wein vnd Korn haben. Vnd mit Assaph Psal. 73. Wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himmel vnd Erden. Vnd hie sagt David: Wol dem Volck / des der HErr ein Gott ist.
Der CXLV. Psalm. Ein Lob Davids.
IN diesem Psalm lobet vnd preiset David vnsern König Jesum Christum / vnd wil es in ewigkeit nimmermehr vnterlassen / als der ein HErr ist aller Herren / vnd König aller Könige / der grosse Wercke thut / alles erschaffen vnd erhelt / vnd daß er so wänderlich den seinen hilfft / vnnd die Gottlosen strafft: Sonderlich daß er seine Gerechtigkeit vñ vnaußsprechliche Güte so gewaltig beweiset / in dem daß er vns aus Gnaden Missethat / Vbertrettung vnd Sünde vergibt / den Gottlosen so lange zusihet / ob sie sich bekehren wollen / vnd wil / daß allen Menschen geholffen werde / vnd hat am Tode des Gottlosen kein gefallen / daß auch sein Reich so gewaltig in die gantze Welt auß gebreitet wird vnd ewig weret / daß er die arme Sünder / die gefallen / auffrichtet vnd selig machet: Auch sonst alles was lebet / ernehret vnd erhelt / frölich vnd lustig macht / daß er gerecht ist vnd andere gerecht macht aus Gnaden / daß jhnen die Sünde vergeben wird / vnd sie auch from werden. Sonderlich aber daß er niemand verschmähet / er sey so gering als er wolle / sondern jhr Gebet erhöret / dazu seine Ohren neiget / niemand abweiset der jhn von Hertzen anrüfft / sondern so gütig ist / daß er sich gleich von den Gottesfürchtigen zwingen lesst / daß er jhnen helffe / jhre Noth vnd Threnen gehen jhm zu Hertzen / er kans nicht lassen / er muß jhnen helffen. Summa / weil er zweyerley Leute in seinem Reich hat / seine liebe Vnderthanen / die jhn lieben / behütet vnd erhelt er / die Gottlosen aber / weil sie es ja nicht anders haben wollen / lesst er vntergehen.
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