Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.14. Wenn Gott die Feinde strafft / vnd die seinen errettet / sollen wir es ja nimmermehr vergessen / sondern vns des trösten / vnd Gott frölich dafür dancken. Psal. 22. Dich wil ich preisen in der grossen Gemein. Der XXXVI. Psalm. Ein Psalm Davids / des HErrn Knechts / vorzusingen. IN diesem Psalm klaget David vber die Gottlosen / die jmmer den Frommen das oppositum vnd widerspiel halten / vnd haben böse Anschläge vnd Sachen für / vnd wollen dieselbige mit gewalt fort treiben / wie es denn solche Leut allenthalben / sonderlich zu Hofe gibt. Vnd erzehlet nun David jhre Sünd vnd vntugend / daß er Gott bewege / oder viel mehr seinen Glauben stärcke / daß Gott sie gewis straffen / vnd jhn vnd andere fromme Hertzen erhalten werde. Vnd zeigt nun an / er befinde aus allem jhrem thun so viel / daß sie Gott nicht fürchten: Aber sie wissen jhren Sachen einen feinen schein zu geben / halten zusammen wider die Frommen / schmücken jhre Sache meisterlich / verachten vnd verunglimpffen andere / die es nicht mit jhnen halten / sein nach nichts guts aus / handlen wider jhr Gewissen / lassen jhnen nicht einreden / sondern beharren halstarriglich bey jhrem bösen fürnemen. Weil nun solches frommen Hertzen weh thut / gehet es dem lieben David auch zu Hertzen / wendet sich derowegen durchs Gebet zu Gott / vnd erinnert sich / daß Gott Barmhertzig vnd von grosser Güte sey / wie man augenscheinlich in der gantzen Welt / wohin man sich kehret vnd wendet / sihet / darumb werde er auch die seinen nicht verlassen / so halte Gott auch sein Wort / da er zugesagt / die Frommen zu handhaben / vnd die Gottlosen zustraffen / vnd sey ein gerechter Richter / seine Gerechtigkeit sey vnergründlich vnd vnzerstörlich / man sehe es ja nicht allein an Menschen / sondern auch am Viehe / wie gütig er sey / wie gerne er helffe. Sonderlich aber beschreibet er gar herrlich / wie gnädig Gott sich der seinen anneme / die sich an sein Wart mit festem Glauben halten / wie reichen 14. Wenn Gott die Feinde strafft / vnd die seinen errettet / sollen wir es ja nimmermehr vergessen / sondern vns des trösten / vnd Gott frölich dafür dancken. Psal. 22. Dich wil ich preisen in der grossen Gemein. Der XXXVI. Psalm. Ein Psalm Davids / des HErrn Knechts / vorzusingen. IN diesem Psalm klaget David vber die Gottlosen / die jmmer den Frommen das oppositum vnd widerspiel halten / vnd haben böse Anschläge vnd Sachen für / vnd wollen dieselbige mit gewalt fort treiben / wie es denn solche Leut allenthalben / sonderlich zu Hofe gibt. Vnd erzehlet nun David jhre Sünd vnd vntugend / daß er Gott bewege / oder viel mehr seinen Glauben stärcke / daß Gott sie gewis straffen / vnd jhn vnd andere fromme Hertzen erhalten werde. Vnd zeigt nun an / er befinde aus allem jhrem thun so viel / daß sie Gott nicht fürchten: Aber sie wissen jhren Sachen einen feinen schein zu geben / halten zusammen wider die Frommen / schmücken jhre Sache meisterlich / verachten vnd verunglimpffen andere / die es nicht mit jhnen halten / sein nach nichts guts aus / handlen wider jhr Gewissen / lassen jhnen nicht einreden / sondern beharren halstarriglich bey jhrem bösen fürnemen. Weil nun solches frommen Hertzen weh thut / gehet es dem lieben David auch zu Hertzen / wendet sich derowegen durchs Gebet zu Gott / vnd erinnert sich / daß Gott Barmhertzig vnd von grosser Güte sey / wie man augenscheinlich in der gantzen Welt / wohin man sich kehret vnd wendet / sihet / darumb werde er auch die seinen nicht verlassen / so halte Gott auch sein Wort / da er zugesagt / die Frommen zu handhaben / vnd die Gottlosen zustraffen / vnd sey ein gerechter Richter / seine Gerechtigkeit sey vnergründlich vnd vnzerstörlich / man sehe es ja nicht allein an Menschen / sondern auch am Viehe / wie gütig er sey / wie gerne er helffe. Sonderlich aber beschreibet er gar herrlich / wie gnädig Gott sich der seinen anneme / die sich an sein Wart mit festem Glauben halten / wie reichen <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0164" n="136"/> <p>14. 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Vnd zeigt nun an / er befinde aus allem jhrem thun so viel / daß sie Gott nicht fürchten: Aber sie wissen jhren Sachen einen feinen schein zu geben / halten zusammen wider die Frommen / schmücken jhre Sache meisterlich / verachten vnd verunglimpffen andere / die es nicht mit jhnen halten / sein nach nichts guts aus / handlen wider jhr Gewissen / lassen jhnen nicht einreden / sondern beharren halstarriglich bey jhrem bösen fürnemen. Weil nun solches frommen Hertzen weh thut / gehet es dem lieben David auch zu Hertzen / wendet sich derowegen durchs Gebet zu Gott / vnd erinnert sich / daß Gott Barmhertzig vnd von grosser Güte sey / wie man augenscheinlich in der gantzen Welt / wohin man sich kehret vnd wendet / sihet / darumb werde er auch die seinen nicht verlassen / so halte Gott auch sein Wort / da er zugesagt / die Frommen zu handhaben / vnd die Gottlosen zustraffen / vnd sey ein gerechter Richter / seine Gerechtigkeit sey vnergründlich vnd vnzerstörlich / man sehe es ja nicht allein an Menschen / sondern auch am Viehe / wie gütig er sey / wie gerne er helffe. Sonderlich aber beschreibet er gar herrlich / wie gnädig Gott sich der seinen anneme / die sich an sein Wart mit festem Glauben halten / wie reichen </p> </div> </body> </text> </TEI> [136/0164]
14. Wenn Gott die Feinde strafft / vnd die seinen errettet / sollen wir es ja nimmermehr vergessen / sondern vns des trösten / vnd Gott frölich dafür dancken. Psal. 22. Dich wil ich preisen in der grossen Gemein.
Der XXXVI. Psalm. Ein Psalm Davids / des HErrn Knechts / vorzusingen.
IN diesem Psalm klaget David vber die Gottlosen / die jmmer den Frommen das oppositum vnd widerspiel halten / vnd haben böse Anschläge vnd Sachen für / vnd wollen dieselbige mit gewalt fort treiben / wie es denn solche Leut allenthalben / sonderlich zu Hofe gibt. Vnd erzehlet nun David jhre Sünd vnd vntugend / daß er Gott bewege / oder viel mehr seinen Glauben stärcke / daß Gott sie gewis straffen / vnd jhn vnd andere fromme Hertzen erhalten werde. Vnd zeigt nun an / er befinde aus allem jhrem thun so viel / daß sie Gott nicht fürchten: Aber sie wissen jhren Sachen einen feinen schein zu geben / halten zusammen wider die Frommen / schmücken jhre Sache meisterlich / verachten vnd verunglimpffen andere / die es nicht mit jhnen halten / sein nach nichts guts aus / handlen wider jhr Gewissen / lassen jhnen nicht einreden / sondern beharren halstarriglich bey jhrem bösen fürnemen. Weil nun solches frommen Hertzen weh thut / gehet es dem lieben David auch zu Hertzen / wendet sich derowegen durchs Gebet zu Gott / vnd erinnert sich / daß Gott Barmhertzig vnd von grosser Güte sey / wie man augenscheinlich in der gantzen Welt / wohin man sich kehret vnd wendet / sihet / darumb werde er auch die seinen nicht verlassen / so halte Gott auch sein Wort / da er zugesagt / die Frommen zu handhaben / vnd die Gottlosen zustraffen / vnd sey ein gerechter Richter / seine Gerechtigkeit sey vnergründlich vnd vnzerstörlich / man sehe es ja nicht allein an Menschen / sondern auch am Viehe / wie gütig er sey / wie gerne er helffe. Sonderlich aber beschreibet er gar herrlich / wie gnädig Gott sich der seinen anneme / die sich an sein Wart mit festem Glauben halten / wie reichen
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/164>, abgerufen am 15.08.2024. |