Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.in diesem Leben stehet / GOtt stellet sich bißweilen etwas frembd / wir haben auch die Sünd an vns / vnd es alsobald vmb vns arme Kinder geschehen ist / sollen wir mit dem Gebet stets anhalten / vnd in Kindlicher zuversicht beten / Führe vns nicht in Versuchung / vnd thu die Hand nicht von vns ab. 9. Wir sollen vns auff keinen Menschen verlassen / vnd da vns schon alle menschliche hülff entgehet / nicht verzagen / sondern auff Gott trawen. 10. Gott muß vns durch seinen heiligen Geist leiten vnd führen / sonst fallen wir dahin. 11. Frommen Hertzen setzen die Feinde zu mit vnrecht Gewalt / auch mit List / Liegen vnd Triegen. 12. Ob es schon den frommen vbelgehet / vnd sie gleich täglich sterben / so tröstet vnd erfrewet sie doch Gott zuletzt / wo nicht eben zeitlich / doch im ewigen Leben. 13. Wenn es hart mit vns helt / vnd es eben lang weret ehe vns Gott hilfft / sollen wir doch nicht verzagen / sondern mit dem Gebet so lang anhalten / biß vns Gott hilfft / darumb sagt der Psalm: Harre des HErrn / sey getrost vnd vnverzagt / vnd harre des HErrn. Der XXVIII. Psalm. Ein Psalm Davids. IN diesem Psalm rüfft David Gott jnniglich an / daß er jhn behüte für den Gottlosen falschen Leuten zu Hofe / daß er jhnen ja nicht nachahme / vnd sich von jhnen verführen lasse / wie sonderlich auch in seinem langwirigen Elend leichtlich hette geschehen können / auff daß er nicht mit jhnen von Gott gestrafft werde vnd vntergehe. Vnd weil er selber mit seinem schaden erfa- in diesem Leben stehet / GOtt stellet sich bißweilen etwas frembd / wir haben auch die Sünd an vns / vnd es alsobald vmb vns arme Kinder geschehen ist / sollen wir mit dem Gebet stets anhalten / vnd in Kindlicher zuversicht beten / Führe vns nicht in Versuchung / vnd thu die Hand nicht von vns ab. 9. Wir sollen vns auff keinen Menschen verlassen / vnd da vns schon alle menschliche hülff entgehet / nicht verzagen / sondern auff Gott trawen. 10. Gott muß vns durch seinen heiligen Geist leiten vnd führen / sonst fallen wir dahin. 11. Frommen Hertzen setzen die Feinde zu mit vnrecht Gewalt / auch mit List / Liegen vnd Triegen. 12. Ob es schon den frommen vbelgehet / vnd sie gleich täglich sterben / so tröstet vnd erfrewet sie doch Gott zuletzt / wo nicht eben zeitlich / doch im ewigen Leben. 13. Wenn es hart mit vns helt / vnd es eben lang weret ehe vns Gott hilfft / sollen wir doch nicht verzagen / sondern mit dem Gebet so lang anhalten / biß vns Gott hilfft / darumb sagt der Psalm: Harre des HErrn / sey getrost vnd vnverzagt / vnd harre des HErrn. Der XXVIII. Psalm. Ein Psalm Davids. IN diesem Psalm rüfft David Gott jnniglich an / daß er jhn behüte für den Gottlosen falschen Leuten zu Hofe / daß er jhnen ja nicht nachahme / vnd sich von jhnen verführen lasse / wie sonderlich auch in seinem langwirigen Elend leichtlich hette geschehen können / auff daß er nicht mit jhnen von Gott gestrafft werde vnd vntergehe. Vnd weil er selber mit seinem schaden erfa- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0127" n="99"/> in diesem Leben stehet / GOtt stellet sich bißweilen etwas frembd / wir haben auch die Sünd an vns / vnd es alsobald vmb vns arme Kinder geschehen ist / sollen wir mit dem Gebet stets anhalten / vnd in Kindlicher zuversicht beten / Führe vns nicht in Versuchung / vnd thu die Hand nicht von vns ab.</p> <p>9. Wir sollen vns auff keinen Menschen verlassen / vnd da vns schon alle menschliche hülff entgehet / nicht verzagen / sondern auff Gott trawen.</p> <p>10. Gott muß vns durch seinen heiligen Geist leiten vnd führen / sonst fallen wir dahin.</p> <p>11. Frommen Hertzen setzen die Feinde zu mit vnrecht Gewalt / auch mit List / Liegen vnd Triegen.</p> <p>12. Ob es schon den frommen vbelgehet / vnd sie gleich täglich sterben / so tröstet vnd erfrewet sie doch Gott zuletzt / wo nicht eben zeitlich / doch im ewigen Leben.</p> <p>13. Wenn es hart mit vns helt / vnd es eben lang weret ehe vns Gott hilfft / sollen wir doch nicht verzagen / sondern mit dem Gebet so lang anhalten / biß vns Gott hilfft / darumb sagt der Psalm: Harre des HErrn / sey getrost vnd vnverzagt / vnd harre des HErrn.</p> </div> <div> <head>Der XXVIII. Psalm. Ein Psalm Davids.</head><lb/> <p>IN diesem Psalm rüfft David Gott jnniglich an / daß er jhn behüte für den Gottlosen falschen Leuten zu Hofe / daß er jhnen ja nicht nachahme / vnd sich von jhnen verführen lasse / wie sonderlich auch in seinem langwirigen Elend leichtlich hette geschehen können / auff daß er nicht mit jhnen von Gott gestrafft werde vnd vntergehe. Vnd weil er selber mit seinem schaden erfa- </p> </div> </body> </text> </TEI> [99/0127]
in diesem Leben stehet / GOtt stellet sich bißweilen etwas frembd / wir haben auch die Sünd an vns / vnd es alsobald vmb vns arme Kinder geschehen ist / sollen wir mit dem Gebet stets anhalten / vnd in Kindlicher zuversicht beten / Führe vns nicht in Versuchung / vnd thu die Hand nicht von vns ab.
9. Wir sollen vns auff keinen Menschen verlassen / vnd da vns schon alle menschliche hülff entgehet / nicht verzagen / sondern auff Gott trawen.
10. Gott muß vns durch seinen heiligen Geist leiten vnd führen / sonst fallen wir dahin.
11. Frommen Hertzen setzen die Feinde zu mit vnrecht Gewalt / auch mit List / Liegen vnd Triegen.
12. Ob es schon den frommen vbelgehet / vnd sie gleich täglich sterben / so tröstet vnd erfrewet sie doch Gott zuletzt / wo nicht eben zeitlich / doch im ewigen Leben.
13. Wenn es hart mit vns helt / vnd es eben lang weret ehe vns Gott hilfft / sollen wir doch nicht verzagen / sondern mit dem Gebet so lang anhalten / biß vns Gott hilfft / darumb sagt der Psalm: Harre des HErrn / sey getrost vnd vnverzagt / vnd harre des HErrn.
Der XXVIII. Psalm. Ein Psalm Davids.
IN diesem Psalm rüfft David Gott jnniglich an / daß er jhn behüte für den Gottlosen falschen Leuten zu Hofe / daß er jhnen ja nicht nachahme / vnd sich von jhnen verführen lasse / wie sonderlich auch in seinem langwirigen Elend leichtlich hette geschehen können / auff daß er nicht mit jhnen von Gott gestrafft werde vnd vntergehe. Vnd weil er selber mit seinem schaden erfa-
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