Sattler, Basilius: Leichpredigt/ Gethan bey der Begräbnis deß ... Herrn Veit Crullen. Wolfenbüttel, 1616.Darümb wenn vnser Nechster sich an vns versündiget / sollen wir jhm vergeben / hat er seine feile / die sollen wir jhm zu gute halten / leidet er Noth / so sollen wir jhm wie müglich helffen / können wir nicht mehr thun / so sollen wir für jhn bitten. Von diesen Wercken wird Christus am Jüngsten Tage sagen: Warlich ich sage euch / was jhr gethan habt einen vnter diesen geringsten / das habt jhr mir selber gethan. Damit hat Hiob sein Leben zugebracht / 29. C. spricht er: Ich errettet den armen der da schrey / vnd den Weisen der keinen Helffer hat / der Segen deß / der verderben solte kam vber mich / vnnd ich erfrewet dz Hertze der Wittwen. Mtt solchen Wercken fürnemblich sollen auch wir vnser Leben zubringen. Er setzt aber noch ein Wort vnd saget / Wir sollen vnser Seele keusch machen im Gehorsam der warheit durch den Heyligen Geist. Damit er lehret / Wie wir zu solchem Gottseligen Leben so da steht im Gehorsamb gegen Gott / vnd der Liebe gegen dem Nechsten kommen können. Wir sind durch die Sünde dermassen verderbet / das wir vnsere Seele nicht keusch machen / vnd Gott keinen rechtschaffenen Gehorsamb leisten / noch dem Nechsten Brüderliche Liebe beweisen können. Aber der H. Geist muß es thun / vnd in vns wircken / das wir vnsere Seele keusch machen / Gott gehorsamb sein vnd den nechsten lieben. Darümb wenn vnser Nechster sich an vns versündiget / sollen wir jhm vergeben / hat er seine feile / die sollen wir jhm zu gute halten / leidet er Noth / so sollen wir jhm wie müglich helffen / können wir nicht mehr thun / so sollen wir für jhn bitten. Von diesen Wercken wird Christus am Jüngsten Tage sagen: Warlich ich sage euch / was jhr gethan habt einen vnter diesen geringsten / das habt jhr mir selber gethan. Damit hat Hiob sein Leben zugebracht / 29. C. spricht er: Ich errettet den armen der da schrey / vnd den Weisen der keinen Helffer hat / der Segen deß / der verderben solte kam vber mich / vnnd ich erfrewet dz Hertze der Wittwen. Mtt solchen Wercken fürnemblich sollen auch wir vnser Leben zubringen. Er setzt aber noch ein Wort vnd saget / Wir sollen vnser Seele keusch machen im Gehorsam der warheit durch den Heyligen Geist. Damit er lehret / Wie wir zu solchem Gottseligen Leben so da steht im Gehorsamb gegen Gott / vnd der Liebe gegen dem Nechsten kommen können. Wir sind durch die Sünde dermassẽ verderbet / das wir vnsere Seele nicht keusch machen / vnd Gott keinen rechtschaffenen Gehorsamb leisten / noch dem Nechsten Brüderliche Liebe beweisen könnẽ. Aber der H. Geist muß es thun / vnd in vns wircken / das wir vnsere Seele keusch machen / Gott gehorsamb sein vnd den nechsten lieben. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0015"/> <p>Darümb wenn vnser Nechster sich an vns versündiget / sollen wir jhm vergeben / hat er seine feile / die sollen wir jhm zu gute halten / leidet er Noth / so sollen wir jhm wie müglich helffen / können wir nicht mehr thun / so sollen wir für jhn bitten. Von diesen Wercken wird Christus am Jüngsten Tage sagen: Warlich ich sage euch / was jhr gethan habt einen vnter diesen geringsten / das habt jhr mir selber gethan.</p> <p>Damit hat Hiob sein Leben zugebracht / 29. C. spricht er: Ich errettet den armen der da schrey / vnd den Weisen der keinen Helffer hat / der Segen deß / der verderben solte kam vber mich / vnnd ich erfrewet dz Hertze der Wittwen. Mtt solchen Wercken fürnemblich sollen auch wir vnser Leben zubringen.</p> <p>Er setzt aber noch ein Wort vnd saget / Wir sollen vnser Seele keusch machen im Gehorsam der warheit durch den Heyligen Geist. Damit er lehret / Wie wir zu solchem Gottseligen Leben so da steht im Gehorsamb gegen Gott / vnd der Liebe gegen dem Nechsten kommen können. Wir sind durch die Sünde dermassẽ verderbet / das wir vnsere Seele nicht keusch machen / vnd Gott keinen rechtschaffenen Gehorsamb leisten / noch dem Nechsten Brüderliche Liebe beweisen könnẽ. Aber der H. Geist muß es thun / vnd in vns wircken / das wir vnsere Seele keusch machen / Gott gehorsamb sein vnd den nechsten lieben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0015]
Darümb wenn vnser Nechster sich an vns versündiget / sollen wir jhm vergeben / hat er seine feile / die sollen wir jhm zu gute halten / leidet er Noth / so sollen wir jhm wie müglich helffen / können wir nicht mehr thun / so sollen wir für jhn bitten. Von diesen Wercken wird Christus am Jüngsten Tage sagen: Warlich ich sage euch / was jhr gethan habt einen vnter diesen geringsten / das habt jhr mir selber gethan.
Damit hat Hiob sein Leben zugebracht / 29. C. spricht er: Ich errettet den armen der da schrey / vnd den Weisen der keinen Helffer hat / der Segen deß / der verderben solte kam vber mich / vnnd ich erfrewet dz Hertze der Wittwen. Mtt solchen Wercken fürnemblich sollen auch wir vnser Leben zubringen.
Er setzt aber noch ein Wort vnd saget / Wir sollen vnser Seele keusch machen im Gehorsam der warheit durch den Heyligen Geist. Damit er lehret / Wie wir zu solchem Gottseligen Leben so da steht im Gehorsamb gegen Gott / vnd der Liebe gegen dem Nechsten kommen können. Wir sind durch die Sünde dermassẽ verderbet / das wir vnsere Seele nicht keusch machen / vnd Gott keinen rechtschaffenen Gehorsamb leisten / noch dem Nechsten Brüderliche Liebe beweisen könnẽ. Aber der H. Geist muß es thun / vnd in vns wircken / das wir vnsere Seele keusch machen / Gott gehorsamb sein vnd den nechsten lieben.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Leichpredigt/ Gethan bey der Begräbnis deß ... Herrn Veit Crullen. Wolfenbüttel, 1616, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1616/15>, abgerufen am 16.02.2025. |