Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Kurzer Bericht und Anleitung wie sich ein einfältiger Christ in den jetzigen geschwinden Streit von dem heiligen Nachtmahl Christi, so sich zwischen den Lutherischen und Calvinischen [...] erhellt, schicken soll. Helmstedt, 1590.

Bild:
<< vorherige Seite

man darumb Gottes Wort nicht gleuben / daß das Feuwr in Daniel nicht gebrendt / daß das Eysen geschwummen / daß die Sonn still gestanden / vnd zurück gangen / Item das von Christo stehet / er sey / als die Thür auß furcht für den Jüden verschlossen gewesen / mitten vnter seine Jünger getretten / daß er von jhnen verschwunden / daß sein Fleisch lebendig macht / daß er nach der Menscheit zur rechten Gottes sitze / vnd angebeten wird / daß er die Welt richten / vnnd die gedancken der Hertzen offenbaren wird. Solt ein Christ (sag ich) das alles nicht gleuben / weil es die natürliche eigenschafft eines Menschlichen Leibs nicht mitbringen / sondern es leufft denselbigen / wie es sich ansehen lesst / zuwieder? Das sey fern.

Darumb hat das gar keinen grund / dz man fürgibt / Gott wölle nichts thun / das dem lauff der Natur zu wieder ist / vnd darumb könne er auch nicht wöllen / das Christi Leib zugleich an allen örten / da das H. Nachtmahl gehalten wird / mit Brot vnd Wein empfangen werde /

man darumb Gottes Wort nicht gleuben / daß das Feuwr in Daniel nicht gebrendt / daß das Eysen geschwummen / daß die Sonn still gestanden / vnd zurück gangen / Item das von Christo stehet / er sey / als die Thür auß furcht für dẽ Jüden verschlossen gewesen / mitten vnter seine Jünger getretten / daß er von jhnen verschwunden / daß sein Fleisch lebendig macht / daß er nach der Menscheit zur rechten Gottes sitze / vnd angebeten wird / daß er die Welt richten / vnnd die gedancken der Hertzen offenbaren wird. Solt ein Christ (sag ich) das alles nicht gleuben / weil es die natürliche eigenschafft eines Menschlichen Leibs nicht mitbringẽ / sondern es leufft denselbigen / wie es sich ansehen lesst / zuwieder? Das sey fern.

Darumb hat das gar keinen grund / dz man fürgibt / Gott wölle nichts thun / das dem lauff der Natur zu wieder ist / vnd darumb könne er auch nicht wöllen / das Christi Leib zugleich an allen örten / da das H. Nachtmahl gehalten wird / mit Brot vnd Wein empfangen werde /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0047" n="34"/>
man darumb Gottes Wort nicht
                     gleuben / daß das Feuwr in Daniel nicht gebrendt / daß das Eysen geschwummen /
                     daß die Sonn still gestanden / vnd zurück gangen / Item das von Christo stehet /
                     er sey / als die Thür auß furcht für de&#x0303; Jüden verschlossen
                     gewesen / mitten vnter seine Jünger getretten / daß er von jhnen verschwunden /
                     daß sein Fleisch lebendig macht / daß er nach der Menscheit zur rechten Gottes
                     sitze / vnd angebeten wird / daß er die Welt richten / vnnd die gedancken der
                     Hertzen offenbaren wird. Solt ein Christ (sag ich) das alles nicht gleuben /
                     weil es die natürliche eigenschafft eines Menschlichen Leibs nicht mitbringe&#x0303; / sondern es leufft denselbigen / wie es sich ansehen lesst /
                     zuwieder? Das sey fern.</p>
        <p>Darumb hat das gar keinen grund / dz man fürgibt / Gott wölle nichts thun / das
                     dem lauff der Natur zu wieder ist / vnd darumb könne er auch nicht wöllen / das
                     Christi Leib zugleich an allen örten / da das H. Nachtmahl gehalten wird / mit
                     Brot vnd Wein empfangen werde /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0047] man darumb Gottes Wort nicht gleuben / daß das Feuwr in Daniel nicht gebrendt / daß das Eysen geschwummen / daß die Sonn still gestanden / vnd zurück gangen / Item das von Christo stehet / er sey / als die Thür auß furcht für dẽ Jüden verschlossen gewesen / mitten vnter seine Jünger getretten / daß er von jhnen verschwunden / daß sein Fleisch lebendig macht / daß er nach der Menscheit zur rechten Gottes sitze / vnd angebeten wird / daß er die Welt richten / vnnd die gedancken der Hertzen offenbaren wird. Solt ein Christ (sag ich) das alles nicht gleuben / weil es die natürliche eigenschafft eines Menschlichen Leibs nicht mitbringẽ / sondern es leufft denselbigen / wie es sich ansehen lesst / zuwieder? Das sey fern. Darumb hat das gar keinen grund / dz man fürgibt / Gott wölle nichts thun / das dem lauff der Natur zu wieder ist / vnd darumb könne er auch nicht wöllen / das Christi Leib zugleich an allen örten / da das H. Nachtmahl gehalten wird / mit Brot vnd Wein empfangen werde /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_bericht_1590
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_bericht_1590/47
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Kurzer Bericht und Anleitung wie sich ein einfältiger Christ in den jetzigen geschwinden Streit von dem heiligen Nachtmahl Christi, so sich zwischen den Lutherischen und Calvinischen [...] erhellt, schicken soll. Helmstedt, 1590, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_bericht_1590/47>, abgerufen am 25.04.2024.