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Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582.

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trus seine Zuhörer in jrem leiden / vnd spricht / Ihr werdet durch den Glauben bewaret zur Seligkeit / welche bereitet ist / daß sie offenbar werde zu der letzten zeit / in welcher jr euch freuen werdet / die jr jetzt eine kleine zeit / wo es sein sol traurig sind.

Zum driten sol vns dieses auch zur vermanung dienen / daß wir nicht hingehen wie das Viehe / vnd allein auff dieses jrdisch Leben sehen vnd gedencken / sonder nach dem ewigen Leben vnd Seligkeit für allen dingen trachten / solches mit bußfertigem Christlichem leben beweisen / wie denn Christi / Mosis / der Propheten vnd Apostel predigten dahin gerichtet sein / daß wir vnsere Sünde erkennen / an Christum gleuben / vnd mit guten Wercken den Glauben bezeugen / vnd nicht vmb zeitlicher wollust / güter vnd ehr willen vnbußfertig in Sünden fortfahren / vnd vns selber des ewigen Lebens verlüstig machen / wie leider der grosse hauff der Menschen thut / Sonder vnser gantzes Leben dahin richten / daß wir die ewige Güter / Freud vnd herrligkeit erlangen / Wie Christus Matth. 6. vermanet / samlet euch Schetz im Himel / da sie weder Motten noch Rost fressen / vnd da die Diebe nicht nach graben vnd stelen.

Aber hilff Gott wie wenig bedenckens / vnd stellen auch die / so für gute Christen gehalten sein wöllen / jr Leben also an / als wolten sie ewig hie bleiben / vnd vertieffen sich in den Gütern vnd wollüsten dieser Welt also / daß sie darüber die ewigen zusetzen vnd verlieren. Das stehet zumalen vbel / vnd ist ein gros versehen / ja viel erger als wenn die Kinder einen roten Apffel für einen roten Gülden nemen vnd erwehlen / oder / als da Esau sein Erstgeburt für ein roth muß verkauffte.

Denn dieses ist die gute Perlin / da einer alles verkauffen solte was er hat / vnd dieselbigen kauffen / Darumb hat hie auch Christus etwas von solcher herrligkeit gezeiget / auff das er den Menschen darnach ein verlangen machte.

trus seine Zuhörer in jrem leiden / vnd spricht / Ihr werdet durch den Glauben bewaret zur Seligkeit / welche bereitet ist / daß sie offenbar werde zu der letzten zeit / in welcher jr euch freuen werdet / die jr jetzt eine kleine zeit / wo es sein sol traurig sind.

Zum driten sol vns dieses auch zur vermanung dienen / daß wir nicht hingehen wie das Viehe / vnd allein auff dieses jrdisch Leben sehen vnd gedencken / sonder nach dem ewigen Leben vnd Seligkeit für allen dingen trachten / solches mit bußfertigem Christlichem leben beweisen / wie denn Christi / Mosis / der Propheten vnd Apostel predigten dahin gerichtet sein / daß wir vnsere Sünde erkennen / an Christum gleuben / vnd mit guten Wercken den Glauben bezeugen / vnd nicht vmb zeitlicher wollust / güter vnd ehr willen vnbußfertig in Sünden fortfahren / vnd vns selber des ewigen Lebens verlüstig machen / wie leider der grosse hauff der Menschen thut / Sonder vnser gantzes Leben dahin richten / daß wir die ewige Güter / Freud vnd herrligkeit erlangen / Wie Christus Matth. 6. vermanet / samlet euch Schetz im Himel / da sie weder Motten noch Rost fressen / vnd da die Diebe nicht nach graben vnd stelen.

Aber hilff Gott wie wenig bedenckens / vnd stellen auch die / so für gute Christen gehalten sein wöllen / jr Leben also an / als wolten sie ewig hie bleiben / vnd vertieffen sich in den Gütern vnd wollüsten dieser Welt also / daß sie darüber die ewigen zusetzen vnd verlieren. Das stehet zumalen vbel / vnd ist ein gros versehen / ja viel erger als wenn die Kinder einen roten Apffel für einen roten Gülden nemen vnd erwehlen / oder / als da Esau sein Erstgeburt für ein roth muß verkauffte.

Denn dieses ist die gute Perlin / da einer alles verkauffen solte was er hat / vnd dieselbigen kauffen / Darumb hat hie auch Christus etwas von solcher herrligkeit gezeiget / auff das er den Menschen darnach ein verlangen machte.

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        <p>Aber hilff Gott wie wenig bedenckens / vnd stellen auch die / so für gute Christen gehalten sein wöllen / jr Leben also an / als wolten sie ewig hie bleiben / vnd vertieffen sich in den Gütern vnd wollüsten dieser Welt also / daß sie darüber die ewigen zusetzen vnd verlieren. Das stehet zumalen vbel / vnd ist ein gros versehen / ja viel erger als wenn die Kinder einen roten Apffel für einen roten Gülden nemen vnd erwehlen / oder / als da Esau sein Erstgeburt für ein roth muß verkauffte.</p>
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[0043] trus seine Zuhörer in jrem leiden / vnd spricht / Ihr werdet durch den Glauben bewaret zur Seligkeit / welche bereitet ist / daß sie offenbar werde zu der letzten zeit / in welcher jr euch freuen werdet / die jr jetzt eine kleine zeit / wo es sein sol traurig sind. Zum driten sol vns dieses auch zur vermanung dienen / daß wir nicht hingehen wie das Viehe / vnd allein auff dieses jrdisch Leben sehen vnd gedencken / sonder nach dem ewigen Leben vnd Seligkeit für allen dingen trachten / solches mit bußfertigem Christlichem leben beweisen / wie denn Christi / Mosis / der Propheten vnd Apostel predigten dahin gerichtet sein / daß wir vnsere Sünde erkennen / an Christum gleuben / vnd mit guten Wercken den Glauben bezeugen / vnd nicht vmb zeitlicher wollust / güter vnd ehr willen vnbußfertig in Sünden fortfahren / vnd vns selber des ewigen Lebens verlüstig machen / wie leider der grosse hauff der Menschen thut / Sonder vnser gantzes Leben dahin richten / daß wir die ewige Güter / Freud vnd herrligkeit erlangen / Wie Christus Matth. 6. vermanet / samlet euch Schetz im Himel / da sie weder Motten noch Rost fressen / vnd da die Diebe nicht nach graben vnd stelen. Aber hilff Gott wie wenig bedenckens / vnd stellen auch die / so für gute Christen gehalten sein wöllen / jr Leben also an / als wolten sie ewig hie bleiben / vnd vertieffen sich in den Gütern vnd wollüsten dieser Welt also / daß sie darüber die ewigen zusetzen vnd verlieren. Das stehet zumalen vbel / vnd ist ein gros versehen / ja viel erger als wenn die Kinder einen roten Apffel für einen roten Gülden nemen vnd erwehlen / oder / als da Esau sein Erstgeburt für ein roth muß verkauffte. Denn dieses ist die gute Perlin / da einer alles verkauffen solte was er hat / vnd dieselbigen kauffen / Darumb hat hie auch Christus etwas von solcher herrligkeit gezeiget / auff das er den Menschen darnach ein verlangen machte.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582/43>, abgerufen am 27.04.2024.