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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Betrachtung der Unreinigkeit.
losen Menschen verderbet würde, sich selber
schade, oder die Zeit und Ordnung der Natur
übertrete. Meinen Sie etwa: die Jugend
müsse ausrasen; wenn die Hitze vorbey ist, denn
würde sichs von selbsten legen? Jch betheure
es Jhnen, bey der allgemeinen betrübten Erfah-
rung, die man in der Welt davon hat, und da-
von ich selber an manchen alten Leuten Exempel
gesehen habe, daß es nicht besser, sondern weit
heftiger und schlimmer werden wird,
bis ins gröste Alter.
Wer in der Brunst
stecket, der ist wie ein brennend Feuer, und hö-
ret nicht auf, bis er sich selbst verbrennet. Ein un-
keuscher Mensch hat keine Ruhe an seinem Lei-
be, bis er ein Feuer anzünde, Sir. 23, 23. 24.
Wie viele werden vom Satan in diesem Greuel
so weit geführet und getrieben, wie ein Ochse
zur Schlachtbanck geführet wird, daß sie endlich
ihres Wesens kein Hehl mehr haben, und rüh-
men ihre Sünde, wie die zu Sodom, und ver-
bergen sie nicht. Wehe ihrer Seelen! denn
damit bringen sie sich selbst in alles Unglück,
Jes. 3, 9. "O importunum libidinis ignicu-
"lum,
spricht jener erfahrne Mann, quem non
"maturitas senectutis, non verecundia senio-
"ris sexus, non flos adolescentiae, non ullius
"ordinis honestas, nulla dignitas, nulla inte-
"rior erubescentia, nullus hominum respectus
"consopire potest! quid dico? nullum tam
"malum facinus est, quod non libido suadeat,
"imperet, cogat.
" Welches zu teutsch heissen
kann: "O der gewaltsamen Brunst der Fleisches-

lust,

Betrachtung der Unreinigkeit.
loſen Menſchen verderbet wuͤrde, ſich ſelber
ſchade, oder die Zeit und Ordnung der Natur
uͤbertrete. Meinen Sie etwa: die Jugend
muͤſſe ausraſen; wenn die Hitze vorbey iſt, denn
wuͤrde ſichs von ſelbſten legen? Jch betheure
es Jhnen, bey der allgemeinen betruͤbten Erfah-
rung, die man in der Welt davon hat, und da-
von ich ſelber an manchen alten Leuten Exempel
geſehen habe, daß es nicht beſſer, ſondern weit
heftiger und ſchlimmer werden wird,
bis ins groͤſte Alter.
Wer in der Brunſt
ſtecket, der iſt wie ein brennend Feuer, und hoͤ-
ret nicht auf, bis er ſich ſelbſt verbrennet. Ein un-
keuſcher Menſch hat keine Ruhe an ſeinem Lei-
be, bis er ein Feuer anzuͤnde, Sir. 23, 23. 24.
Wie viele werden vom Satan in dieſem Greuel
ſo weit gefuͤhret und getrieben, wie ein Ochſe
zur Schlachtbanck gefuͤhret wird, daß ſie endlich
ihres Weſens kein Hehl mehr haben, und ruͤh-
men ihre Suͤnde, wie die zu Sodom, und ver-
bergen ſie nicht. Wehe ihrer Seelen! denn
damit bringen ſie ſich ſelbſt in alles Ungluͤck,
Jeſ. 3, 9. „O importunum libidinis ignicu-
„lum,
ſpricht jener erfahrne Mann, quem non
„maturitas ſenectutis, non verecundia ſenio-
„ris ſexus, non flos adoleſcentiæ, non ullius
„ordinis honeſtas, nulla dignitas, nulla inte-
„rior erubeſcentia, nullus hominum reſpectus
„conſopire poteſt! quid dico? nullum tam
„malum facinus eſt, quod non libido ſuadeat,
„imperet, cogat.
‟ Welches zu teutſch heiſſen
kann: „O der gewaltſamen Brunſt der Fleiſches-

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[75/0095] Betrachtung der Unreinigkeit. loſen Menſchen verderbet wuͤrde, ſich ſelber ſchade, oder die Zeit und Ordnung der Natur uͤbertrete. Meinen Sie etwa: die Jugend muͤſſe ausraſen; wenn die Hitze vorbey iſt, denn wuͤrde ſichs von ſelbſten legen? Jch betheure es Jhnen, bey der allgemeinen betruͤbten Erfah- rung, die man in der Welt davon hat, und da- von ich ſelber an manchen alten Leuten Exempel geſehen habe, daß es nicht beſſer, ſondern weit heftiger und ſchlimmer werden wird, bis ins groͤſte Alter. Wer in der Brunſt ſtecket, der iſt wie ein brennend Feuer, und hoͤ- ret nicht auf, bis er ſich ſelbſt verbrennet. Ein un- keuſcher Menſch hat keine Ruhe an ſeinem Lei- be, bis er ein Feuer anzuͤnde, Sir. 23, 23. 24. Wie viele werden vom Satan in dieſem Greuel ſo weit gefuͤhret und getrieben, wie ein Ochſe zur Schlachtbanck gefuͤhret wird, daß ſie endlich ihres Weſens kein Hehl mehr haben, und ruͤh- men ihre Suͤnde, wie die zu Sodom, und ver- bergen ſie nicht. Wehe ihrer Seelen! denn damit bringen ſie ſich ſelbſt in alles Ungluͤck, Jeſ. 3, 9. „O importunum libidinis ignicu- „lum, ſpricht jener erfahrne Mann, quem non „maturitas ſenectutis, non verecundia ſenio- „ris ſexus, non flos adoleſcentiæ, non ullius „ordinis honeſtas, nulla dignitas, nulla inte- „rior erubeſcentia, nullus hominum reſpectus „conſopire poteſt! quid dico? nullum tam „malum facinus eſt, quod non libido ſuadeat, „imperet, cogat.‟ Welches zu teutſch heiſſen kann: „O der gewaltſamen Brunſt der Fleiſches- luſt,

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/95>, abgerufen am 22.11.2024.