Keuschheit zu Theil wird. Je grausamer dich die Un- keuschheit qvälet, je eilender dringe durch alles hindurch zu JEsu. Wärest du vorhin göttlich, keusch und rein; was wäre dir das keusche Lämmlein GOttes nutz? Darum klage ihm deine grosse Noth freymüthig, bitte und fordere ohne Scheu, was du nicht hast. Nur daß du nicht mei- nest, weil du dich verletzt hast: so wollest du eben deßwe- gen vom Wundartzt weit hinweg lauffen, und den Scha- den eben so mehr grösser und gefährlicher machen, wozu dich der Schadenfroh so starck anreitzet. Thue du ja bey Leibe nichts, du fragest denn erst JEsum zuvor darum, ob du dis oder das thun sollest? Er wird dir wincken mit seinem hellen Weisheitsauge. Frage ihn, obs ihm denn wohlgefälliger sey, du stehest von Sünden ab, kommest fein bey Zeiten zu ihm, lässest dich heilen, und schöpfest ein unwanckelbar Vertrauen zu ihm: Er könne und wolle ja in kurtzem alles wieder gut machen etc. Ey wie viel Böses bliebe ungethan, wann man nichts JEsum unbefragt thäte!
Zuletzt mercke jedermann die gewaltigen Worte des wahrhaftigen GOttes 2 Chron. 20, 15. 17. 20.
So spricht der HErr zu euch: Jhr sollt euch nicht fürchten noch zagen vor diesem grossen Hauffen: Denn ihr streitet nicht, sondern GOtt. Jhr werdet nicht streiten in dieser Sa- chen: Tretet nur hin und stehet, und sehet das Heil des HErrn, der mit euch ist. Juda und Jerusalem! fürchtet euch nicht, und zaget nicht: Morgen ziehet aus wieder sie: Der HErr ist mit euch! Amen.
ENDE.
Anhang zum dritten Theil,
Keuſchheit zu Theil wird. Je grauſamer dich die Un- keuſchheit qvaͤlet, je eilender dringe durch alles hindurch zu JEſu. Waͤreſt du vorhin goͤttlich, keuſch und rein; was waͤre dir das keuſche Laͤmmlein GOttes nutz? Darum klage ihm deine groſſe Noth freymuͤthig, bitte und fordere ohne Scheu, was du nicht haſt. Nur daß du nicht mei- neſt, weil du dich verletzt haſt: ſo wolleſt du eben deßwe- gen vom Wundartzt weit hinweg lauffen, und den Scha- den eben ſo mehr groͤſſer und gefaͤhrlicher machen, wozu dich der Schadenfroh ſo ſtarck anreitzet. Thue du ja bey Leibe nichts, du frageſt denn erſt JEſum zuvor darum, ob du dis oder das thun ſolleſt? Er wird dir wincken mit ſeinem hellen Weisheitsauge. Frage ihn, obs ihm denn wohlgefaͤlliger ſey, du ſteheſt von Suͤnden ab, kommeſt fein bey Zeiten zu ihm, laͤſſeſt dich heilen, und ſchoͤpfeſt ein unwanckelbar Vertrauen zu ihm: Er koͤnne und wolle ja in kurtzem alles wieder gut machen ꝛc. Ey wie viel Boͤſes bliebe ungethan, wann man nichts JEſum unbefragt thaͤte!
Zuletzt mercke jedermann die gewaltigen Worte des wahrhaftigen GOttes 2 Chron. 20, 15. 17. 20.
So ſpricht der HErr zu euch: Jhr ſollt euch nicht fuͤrchten noch zagen vor dieſem groſſen Hauffen: Denn ihr ſtreitet nicht, ſondern GOtt. Jhr werdet nicht ſtreiten in dieſer Sa- chen: Tretet nur hin und ſtehet, und ſehet das Heil des HErrn, der mit euch iſt. Juda und Jeruſalem! fuͤrchtet euch nicht, und zaget nicht: Morgen ziehet aus wieder ſie: Der HErr iſt mit euch! Amen.
ENDE.
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Anhang zum dritten Theil,
Keuſchheit zu Theil wird. Je grauſamer dich die Un-
keuſchheit qvaͤlet, je eilender dringe durch alles hindurch
zu JEſu. Waͤreſt du vorhin goͤttlich, keuſch und rein;
was waͤre dir das keuſche Laͤmmlein GOttes nutz? Darum
klage ihm deine groſſe Noth freymuͤthig, bitte und fordere
ohne Scheu, was du nicht haſt. Nur daß du nicht mei-
neſt, weil du dich verletzt haſt: ſo wolleſt du eben deßwe-
gen vom Wundartzt weit hinweg lauffen, und den Scha-
den eben ſo mehr groͤſſer und gefaͤhrlicher machen, wozu
dich der Schadenfroh ſo ſtarck anreitzet. Thue du ja bey
Leibe nichts, du frageſt denn erſt JEſum zuvor darum,
ob du dis oder das thun ſolleſt? Er wird dir wincken mit
ſeinem hellen Weisheitsauge. Frage ihn, obs ihm denn
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fein bey Zeiten zu ihm, laͤſſeſt dich heilen, und ſchoͤpfeſt
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wolle ja in kurtzem alles wieder gut machen ꝛc. Ey wie
viel Boͤſes bliebe ungethan, wann man nichts JEſum
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Zuletzt mercke jedermann die gewaltigen Worte
des wahrhaftigen GOttes 2 Chron.
20, 15. 17. 20.
So ſpricht der HErr zu euch: Jhr ſollt euch
nicht fuͤrchten noch zagen vor dieſem groſſen
Hauffen: Denn ihr ſtreitet nicht, ſondern
GOtt. Jhr werdet nicht ſtreiten in dieſer Sa-
chen: Tretet nur hin und ſtehet, und ſehet das
Heil des HErrn, der mit euch iſt. Juda und
Jeruſalem! fuͤrchtet euch nicht, und zaget
nicht: Morgen ziehet aus wieder ſie: Der
HErr iſt mit euch! Amen.
ENDE.
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 768. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/788>, abgerufen am 24.11.2024.
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