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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit.

Antwort:

1) Der Feind der uns anfällt, und mit
dem wir in den Haaren liegen, dünckt uns alle-
zeit der schlimmste zu seyn. Du aber schreibe
GOtt nichts vor, sondern überwinde in GOt-
tes Namen den Feind, den er auf dich anlauf-
fen läßt; die Crone der Keuschheit ist wol eine
von den herrlichsten und schönsten.

2) Hüte dich aber hiebey mit gantzem
grossem Ernst vor der Gotteslästerlichen teufli-
schen Bosheit, daß du gleichsam die Schuld
woltest auf GOtt werffen, er habe dir ein sol-
ches Temperament gegeben. Mit der Weise
könnte sich ein jähzorniger, neidischer, zäncki-
scher, hoffärtiger, geitziger unbarmhertziger
(und wer nicht?) GOttes Gerichten und Straf-
fen auch entziehen: Das gilt dir aber nicht! mit
solchem Schlangenbalg kanst du nicht einmal
unter deines gleichen auskommen, geschweige
vor deinem GOtt, der mit dir wol nicht dispu-
tiren wird. Und mit diesem Sinn darfst du dich
unter die jungfräulichen Geister der erstgebor-
nen, die dem Lamme nachfolgen auf Zion wo es
hingehet, und die sich mit Weibern nicht befle-
cken, Offenb. 14. gewiß nicht hinwagen. Hat-
te nicht Augustinus auch eine gar hitzige und zur
Unkeuschheit sehr geneigte Natur? Aber in un-
abläßigem Bußkampf hat er überwunden, und
sich selbst um des Himmelreichs willen beschnit-
ten. Nun, der JEsus, der ihm geholfen hat,
lebt noch, und wird dir auch beystehen. Hat
also jemand Mangel an Keuschheit, der bitte

sie
III. Th. Betr. der Unreinigk. A a a
C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit.

Antwort:

1) Der Feind der uns anfaͤllt, und mit
dem wir in den Haaren liegen, duͤnckt uns alle-
zeit der ſchlimmſte zu ſeyn. Du aber ſchreibe
GOtt nichts vor, ſondern uͤberwinde in GOt-
tes Namen den Feind, den er auf dich anlauf-
fen laͤßt; die Crone der Keuſchheit iſt wol eine
von den herrlichſten und ſchoͤnſten.

2) Huͤte dich aber hiebey mit gantzem
groſſem Ernſt vor der Gotteslaͤſterlichen teufli-
ſchen Bosheit, daß du gleichſam die Schuld
wolteſt auf GOtt werffen, er habe dir ein ſol-
ches Temperament gegeben. Mit der Weiſe
koͤnnte ſich ein jaͤhzorniger, neidiſcher, zaͤncki-
ſcher, hoffaͤrtiger, geitziger unbarmhertziger
(und wer nicht?) GOttes Gerichten und Straf-
fen auch entziehen: Das gilt dir aber nicht! mit
ſolchem Schlangenbalg kanſt du nicht einmal
unter deines gleichen auskommen, geſchweige
vor deinem GOtt, der mit dir wol nicht diſpu-
tiren wird. Und mit dieſem Sinn darfſt du dich
unter die jungfraͤulichen Geiſter der erſtgebor-
nen, die dem Lamme nachfolgen auf Zion wo es
hingehet, und die ſich mit Weibern nicht befle-
cken, Offenb. 14. gewiß nicht hinwagen. Hat-
te nicht Auguſtinus auch eine gar hitzige und zur
Unkeuſchheit ſehr geneigte Natur? Aber in un-
ablaͤßigem Bußkampf hat er uͤberwunden, und
ſich ſelbſt um des Himmelreichs willen beſchnit-
ten. Nun, der JEſus, der ihm geholfen hat,
lebt noch, und wird dir auch beyſtehen. Hat
alſo jemand Mangel an Keuſchheit, der bitte

ſie
III. Th. Betr. der Unreinigk. A a a
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[737/0757] C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit. Antwort: 1) Der Feind der uns anfaͤllt, und mit dem wir in den Haaren liegen, duͤnckt uns alle- zeit der ſchlimmſte zu ſeyn. Du aber ſchreibe GOtt nichts vor, ſondern uͤberwinde in GOt- tes Namen den Feind, den er auf dich anlauf- fen laͤßt; die Crone der Keuſchheit iſt wol eine von den herrlichſten und ſchoͤnſten. 2) Huͤte dich aber hiebey mit gantzem groſſem Ernſt vor der Gotteslaͤſterlichen teufli- ſchen Bosheit, daß du gleichſam die Schuld wolteſt auf GOtt werffen, er habe dir ein ſol- ches Temperament gegeben. Mit der Weiſe koͤnnte ſich ein jaͤhzorniger, neidiſcher, zaͤncki- ſcher, hoffaͤrtiger, geitziger unbarmhertziger (und wer nicht?) GOttes Gerichten und Straf- fen auch entziehen: Das gilt dir aber nicht! mit ſolchem Schlangenbalg kanſt du nicht einmal unter deines gleichen auskommen, geſchweige vor deinem GOtt, der mit dir wol nicht diſpu- tiren wird. Und mit dieſem Sinn darfſt du dich unter die jungfraͤulichen Geiſter der erſtgebor- nen, die dem Lamme nachfolgen auf Zion wo es hingehet, und die ſich mit Weibern nicht befle- cken, Offenb. 14. gewiß nicht hinwagen. Hat- te nicht Auguſtinus auch eine gar hitzige und zur Unkeuſchheit ſehr geneigte Natur? Aber in un- ablaͤßigem Bußkampf hat er uͤberwunden, und ſich ſelbſt um des Himmelreichs willen beſchnit- ten. Nun, der JEſus, der ihm geholfen hat, lebt noch, und wird dir auch beyſtehen. Hat alſo jemand Mangel an Keuſchheit, der bitte ſie III. Th. Betr. der Unreinigk. A a a

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/757>, abgerufen am 22.11.2024.