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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
"deren Ausbreitung. Dieses ist die Ursache, daß
"wenn in dem venerischen Actu eine grosse Men-
"ge dieser öhlichten Substanz bey oft wiederhol-
"ten malen erschöpffet wird, die Lebensgeister
"verschwinden: und daher nimmt die Schwach-
"heit dererjenigen ihren Ursprung, welche dieses Li-
"quidi
beraubet sind. Monsieur Bayle, den ich schon
"sonst angeführet, ist eben dieser Meinung. Was
"mich selbst anbelanget, so halte ich dafür, daß,
"wenn der Samen in den Testiculn und Semi-
"nalgefässen verdünnet und subtiler gemacht ist:
"so kehret er durch die lymphatischen Gefässe wie-
"der zurücke, welche nebst den Vasis deferentibus
"in den Abdomen hinauf steigen, und daselbst
"ihre Lympham in die Gefässe, so den Nahrungs-
"safft führen, ausleeren, und auf diese Weise wird
"er zum grossen Nutzen des gantzen Leibes wie-
"derum in den Chylum und das Blut zurücke ge-
"führet." Man kann davon auch nachschlagen,
was der grosse Medicus, der Herr geheime Rath
Hoffmann in seiner Medicina rationali systema-
tica Tom. l. p. 235. sqq.
ausgeführet.

Sehen Sie, mein theurer Freund! eine sol-
che Universalmedicin, die wol die alleredelste und
kräftigste ist unter allen, die man unter der Son-
nen finden kan, hat der liebhaber Jhres Lebens
in Jhren Leib selber gelegt und verborgen. Also
hat er die allerstärkste Stütze ihrer Gesundheit,
Jhnen selbst unwissend, und ohne erst vielen
Danck von Jhnen zu erwarten, Jhnen auf be-
ständig und allgemein, so gut als das tägliche
Licht der Sonnen mit gegeben. Also lieb ist
Jhm Jhre Gesundheit, Munterkeit und Leben!
Solten Sie es nicht auch theuer achten, und
mit Freuden zu seinem muntern und frölichen

Dienst
D 4

Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
„deren Ausbreitung. Dieſes iſt die Urſache, daß
„wenn in dem veneriſchen Actu eine groſſe Men-
„ge dieſer oͤhlichten Subſtanz bey oft wiederhol-
„ten malen erſchoͤpffet wird, die Lebensgeiſter
„verſchwinden: und daher nimmt die Schwach-
„heit dererjenigen ihren Urſprung, welche dieſes Li-
„quidi
beraubet ſind. Monſieur Bayle, den ich ſchon
„ſonſt angefuͤhret, iſt eben dieſer Meinung. Was
„mich ſelbſt anbelanget, ſo halte ich dafuͤr, daß,
„wenn der Samen in den Teſticuln und Semi-
„nalgefaͤſſen verduͤnnet und ſubtiler gemacht iſt:
„ſo kehret er durch die lymphatiſchen Gefaͤſſe wie-
„der zuruͤcke, welche nebſt den Vaſis deferentibus
„in den Abdomen hinauf ſteigen, und daſelbſt
„ihre Lympham in die Gefaͤſſe, ſo den Nahrungs-
„ſafft fuͤhren, ausleeren, und auf dieſe Weiſe wird
„er zum groſſen Nutzen des gantzen Leibes wie-
„derum in den Chylum und das Blut zuruͤcke ge-
„fuͤhret.‟ Man kann davon auch nachſchlagen,
was der groſſe Medicus, der Herr geheime Rath
Hoffmann in ſeiner Medicina rationali ſyſtema-
tica Tom. l. p. 235. ſqq.
ausgefuͤhret.

Sehen Sie, mein theurer Freund! eine ſol-
che Univerſalmedicin, die wol die alleredelſte und
kraͤftigſte iſt unter allen, die man unter der Son-
nen finden kan, hat der liebhaber Jhres Lebens
in Jhren Leib ſelber gelegt und verborgen. Alſo
hat er die allerſtaͤrkſte Stuͤtze ihrer Geſundheit,
Jhnen ſelbſt unwiſſend, und ohne erſt vielen
Danck von Jhnen zu erwarten, Jhnen auf be-
ſtaͤndig und allgemein, ſo gut als das taͤgliche
Licht der Sonnen mit gegeben. Alſo lieb iſt
Jhm Jhre Geſundheit, Munterkeit und Leben!
Solten Sie es nicht auch theuer achten, und
mit Freuden zu ſeinem muntern und froͤlichen

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[55/0075] Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.) „deren Ausbreitung. Dieſes iſt die Urſache, daß „wenn in dem veneriſchen Actu eine groſſe Men- „ge dieſer oͤhlichten Subſtanz bey oft wiederhol- „ten malen erſchoͤpffet wird, die Lebensgeiſter „verſchwinden: und daher nimmt die Schwach- „heit dererjenigen ihren Urſprung, welche dieſes Li- „quidi beraubet ſind. Monſieur Bayle, den ich ſchon „ſonſt angefuͤhret, iſt eben dieſer Meinung. Was „mich ſelbſt anbelanget, ſo halte ich dafuͤr, daß, „wenn der Samen in den Teſticuln und Semi- „nalgefaͤſſen verduͤnnet und ſubtiler gemacht iſt: „ſo kehret er durch die lymphatiſchen Gefaͤſſe wie- „der zuruͤcke, welche nebſt den Vaſis deferentibus „in den Abdomen hinauf ſteigen, und daſelbſt „ihre Lympham in die Gefaͤſſe, ſo den Nahrungs- „ſafft fuͤhren, ausleeren, und auf dieſe Weiſe wird „er zum groſſen Nutzen des gantzen Leibes wie- „derum in den Chylum und das Blut zuruͤcke ge- „fuͤhret.‟ Man kann davon auch nachſchlagen, was der groſſe Medicus, der Herr geheime Rath Hoffmann in ſeiner Medicina rationali ſyſtema- tica Tom. l. p. 235. ſqq. ausgefuͤhret. Sehen Sie, mein theurer Freund! eine ſol- che Univerſalmedicin, die wol die alleredelſte und kraͤftigſte iſt unter allen, die man unter der Son- nen finden kan, hat der liebhaber Jhres Lebens in Jhren Leib ſelber gelegt und verborgen. Alſo hat er die allerſtaͤrkſte Stuͤtze ihrer Geſundheit, Jhnen ſelbſt unwiſſend, und ohne erſt vielen Danck von Jhnen zu erwarten, Jhnen auf be- ſtaͤndig und allgemein, ſo gut als das taͤgliche Licht der Sonnen mit gegeben. Alſo lieb iſt Jhm Jhre Geſundheit, Munterkeit und Leben! Solten Sie es nicht auch theuer achten, und mit Freuden zu ſeinem muntern und froͤlichen Dienſt D 4

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/75>, abgerufen am 24.11.2024.