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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
die heiligen Engel liebt, und schon im Mutterleib
der Leibes-Frucht gottsfürchtiger Eheleute seinen
heiligen Geist mittheilen, und den Grund zur neuen
Geburt legen will. Dagegen will Satanas durch
die Unzucht gerne die Welt mit eingefleischten Teu-
feln anfüllen: welches auch gantz glücklich ange-
het, und gantz natürlich zugehet, wenn im Ehestande
mehr die Lust als die Frucht gesucht wird.

Bey den heiligen Ertz-Vätern ist die Beywoh-
nung aus Trieb ihrer gereinigten Natur (da sie den
Samen GOttes suchten, und nur für das himm-
lische Jerusalem Kinder zeugen wolten,) geschehen.
Allein die unflätigen Betastungen, die unzüchtigen
Gedancken, die unkeuschen Worte, die geilen Bli-
cke der Augen, die unreinen Fantaseyen des Ge-
müths, etc. dis alles kommt nicht aus einem or-
dentlichen Trieb der unter der Zucht göttlicher Lang-
muth stehenden Natur, und wird also vergebens,
(und GOtt zur Schmach und Beschuldigung) da-
mit beschöniget. Nein! dis alles sind höllische
Funcken, die aus einem vom Erbfeind angesteck-
ten heillosen, gnadenlosen, glaublosen Hertzen
ausfliegen; aus einem Hertzen, das JEsum in
seinen Schmertzen und Seelenängsten nicht an-
schauet, sein keusches und reines Leben nicht be-
trachtet, auch in seinen Worten nicht bleibet, da
er gesprochen, daß sich viele um des Himmelreichs
willen beschneiden. Summa: was die H. Schrift
Unkeuschheit nennet, verdammet und vermaledeyet,
(das ist, alles dasjenige, was eine von GOtt ab-
weichende Seele in diesem Fall sich vorstellet, sin-
net, redet und thut, die unreine Seuche zu hegen,)
das ist ein Geschäfte des unreinen Geistes: und wer
dergleichen mit Willen bey sich duldet, der läßt sich
von unsaubern Geistern säuisch genug besudeln.

Wann
Z z 2

C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit.
die heiligen Engel liebt, und ſchon im Mutterleib
der Leibes-Frucht gottsfuͤrchtiger Eheleute ſeinen
heiligen Geiſt mittheilen, und den Grund zur neuen
Geburt legen will. Dagegen will Satanas durch
die Unzucht gerne die Welt mit eingefleiſchten Teu-
feln anfuͤllen: welches auch gantz gluͤcklich ange-
het, und gantz natuͤrlich zugehet, wenn im Eheſtande
mehr die Luſt als die Frucht geſucht wird.

Bey den heiligen Ertz-Vaͤtern iſt die Beywoh-
nung aus Trieb ihrer gereinigten Natur (da ſie den
Samen GOttes ſuchten, und nur fuͤr das himm-
liſche Jeruſalem Kinder zeugen wolten,) geſchehen.
Allein die unflaͤtigen Betaſtungen, die unzuͤchtigen
Gedancken, die unkeuſchen Worte, die geilen Bli-
cke der Augen, die unreinen Fantaſeyen des Ge-
muͤths, ꝛc. dis alles kommt nicht aus einem or-
dentlichen Trieb der unter der Zucht goͤttlicher Lang-
muth ſtehenden Natur, und wird alſo vergebens,
(und GOtt zur Schmach und Beſchuldigung) da-
mit beſchoͤniget. Nein! dis alles ſind hoͤlliſche
Funcken, die aus einem vom Erbfeind angeſteck-
ten heilloſen, gnadenloſen, glaubloſen Hertzen
ausfliegen; aus einem Hertzen, das JEſum in
ſeinen Schmertzen und Seelenaͤngſten nicht an-
ſchauet, ſein keuſches und reines Leben nicht be-
trachtet, auch in ſeinen Worten nicht bleibet, da
er geſprochen, daß ſich viele um des Himmelreichs
willen beſchneiden. Summa: was die H. Schrift
Unkeuſchheit nennet, verdammet und vermaledeyet,
(das iſt, alles dasjenige, was eine von GOtt ab-
weichende Seele in dieſem Fall ſich vorſtellet, ſin-
net, redet und thut, die unreine Seuche zu hegen,)
das iſt ein Geſchaͤfte des unreinen Geiſtes: und wer
dergleichen mit Willen bey ſich duldet, der laͤßt ſich
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Wann
Z z 2
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[723/0743] C. 3. Mittel wieder die Unreinigkeit. die heiligen Engel liebt, und ſchon im Mutterleib der Leibes-Frucht gottsfuͤrchtiger Eheleute ſeinen heiligen Geiſt mittheilen, und den Grund zur neuen Geburt legen will. Dagegen will Satanas durch die Unzucht gerne die Welt mit eingefleiſchten Teu- feln anfuͤllen: welches auch gantz gluͤcklich ange- het, und gantz natuͤrlich zugehet, wenn im Eheſtande mehr die Luſt als die Frucht geſucht wird. Bey den heiligen Ertz-Vaͤtern iſt die Beywoh- nung aus Trieb ihrer gereinigten Natur (da ſie den Samen GOttes ſuchten, und nur fuͤr das himm- liſche Jeruſalem Kinder zeugen wolten,) geſchehen. Allein die unflaͤtigen Betaſtungen, die unzuͤchtigen Gedancken, die unkeuſchen Worte, die geilen Bli- cke der Augen, die unreinen Fantaſeyen des Ge- muͤths, ꝛc. dis alles kommt nicht aus einem or- dentlichen Trieb der unter der Zucht goͤttlicher Lang- muth ſtehenden Natur, und wird alſo vergebens, (und GOtt zur Schmach und Beſchuldigung) da- mit beſchoͤniget. Nein! dis alles ſind hoͤlliſche Funcken, die aus einem vom Erbfeind angeſteck- ten heilloſen, gnadenloſen, glaubloſen Hertzen ausfliegen; aus einem Hertzen, das JEſum in ſeinen Schmertzen und Seelenaͤngſten nicht an- ſchauet, ſein keuſches und reines Leben nicht be- trachtet, auch in ſeinen Worten nicht bleibet, da er geſprochen, daß ſich viele um des Himmelreichs willen beſchneiden. Summa: was die H. Schrift Unkeuſchheit nennet, verdammet und vermaledeyet, (das iſt, alles dasjenige, was eine von GOtt ab- weichende Seele in dieſem Fall ſich vorſtellet, ſin- net, redet und thut, die unreine Seuche zu hegen,) das iſt ein Geſchaͤfte des unreinen Geiſtes: und wer dergleichen mit Willen bey ſich duldet, der laͤßt ſich von unſaubern Geiſtern ſaͤuiſch genug beſudeln. Wann Z z 2

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 723. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/743>, abgerufen am 22.11.2024.